Qualifying MotoGP: Pole für Pedrosa, Rossi bricht sich die Hand

(adrivo.com) Nach einem schweren Sturz von Valentino Rossi ist sein Einsatz am Sonntag fraglich. Dani Pedrosa holte sich beim Heimrennen die Pole.

Nicht Dani Pedrosas Heim-Pole-Position, sondern ein schwerer Sturz von Valentino Rossi war das Thema des Qualifyings der MotoGP in Valencia. Rund zehn Minuten nach Beginn der Session drohte dem Italiener ein Highsider, den er noch abzufangen versuchte. Dabei verlor er aber letztendlich doch die Kontrolle über die Maschine und stürzte schwer. Das Motorrad glich danach einem Trümmerhaufen und auch Rossi schien es nicht gut zu gehen. Er hielt sich seine rechte Hand, die nach der Fahrt in die Clinica Mobile bereits dick in Eis verpackt war.

Nachdem ihn Dr. Claudio Costa in Empfang genommen hatte, verschwand Rossi zunächst einmal in der mobilen Klinik. Etwas später ließ Dr. Costa wissen, dass der Italiener möglicherweise einen Bruch des fünften Mittelhandknochens erlitten hat. Sollte sich das bei weiteren Untersuchung bestätigen, könnte Rossi das Saisonfinale versäumen. Team Manager Davide Brivio erklärte dem Fernsehsender , dass es unwahrscheinlich sei, dass Rossi das Wochenende fortsetzen könnte. Sollte er sich aber doch gut genug fühlen, könnte er am Sonntag doch fahren, war aus anderen Quellen zu erfahren.

Auf der Strecke wurde der Betrieb derweil natürlich nicht eingestellt, denn die Unfallstelle war schnell gesäubert. Dabei wurde dem auf Rennreifen bislang schnellsten, Casey Stoner, durchaus Paroli geboten, denn zunächst lagen Randy de Puniet, John Hopkins und Dani Pedrosa vor ihm. Dabei konnte vor allem Pedrosa eine konstant schnelle Pace zeigen, was wohl auch an den höheren Temperaturen gelegen haben dürfte, die dem Repsol Honda-Paket mehr entgegen kommen. Kurz vor Halbzeit setzte dann wieder Sylvain Guintoli ein Ausrufezeichen, der sehr früh mit Qualifyiern ausrückte und sich an die Spitze setzte – ganz zur Freude von James Toseland, der seinem zukünftigen Team schon über die Schulter schaute.

Dem Franzosen folgten bald darauf noch Alex Barros und Randy de Puniet, wobei man vor allem beim Kawasaki-Piloten aufgrund der Zeitverbesserung einen Qualifyier vermuten musste. Barros quetschte immerhin fast zwei schnelle Runden aus seinen Reifen, hatte zu dem Zeitpunkt also noch nicht ganz die weichste Mischung aufgezogen. In den Runden darauf konnte der Brasiliener aber nicht mehr an seine schnellste Runde anknüpfen. Die Zeit war aber noch lange nicht abgelaufen und die Meisten hatten noch etwas nachzulegen. Beispielsweise Guintoli, der sich 17 Minuten vor Ende wieder an die Spitze brachte.

Stoner wartete derweil noch ab und fiel sogar bis auf Platz zwölf zurück, bevor er seinen letzten Angriff startete. Elf Minuten vor Ende konnte Guintoli noch einmal nachlegen. Der Franzose nutzte den Vorteil, dass Dunlop keinen Reifenbeschränkungen unterliegt, voll aus und packte einen Qualifyier nach dem anderen auf die Maschine. Doch als Stoner schließlich loslegte, sah alles danach aus, als ob er die Pole holen würde. Er setzte sich acht Minuten vor Ende an die Spitze und überholte Guintoli, sowie Pedrosa, der sich auch nach vorne geschoben hatte.

Die Konkurrenz hielt aber noch einmal dagegen. So stahl sich de Puniet noch einmal an die Spitze, bevor Stoner seinen letzten Versuch unternahm. Auch Nicky Hayden tauchte plötzlich an der Spitze auf, doch mit einer sehr starken Runde war Weltmeister Stoner plötzlich drei Zehntel vor dem Rest des Feldes. Einer hatte aber noch etwas dagegen, nämlich Dani Pedrosa, der sich noch um 86 Tausendstel vor Stoner schob. Hayden blieb Platz drei. In der zweiten Reihe platzierten sich Randy de Puniet, Überraschungsmann Sylvain Guintoli und dessen ebenfalls gut fahrender Teamkollege Makoto Tamada.

Hinter den Top Sechs führt John Hopkins die dritte Reihe an, in der er mit Loris Capirossi und Carlos Checa stehen wird. Checa hatte seine Probleme vom Freitag überwunden und war am Samstagnachmittag wieder voll im Einsatz. Marco Melandri, Chris Vermeulen und Alex Barros erreichten Reihe vier. Für Yamaha war das Qualifying neben dem Sturz von Rossi auch anderweitig enttäuschend. Colin Edwards konnte den Tag nicht retten und qualifizierte sich nur als 15. Sollte Rossi am Sonntag wider erwarten doch starten können, würde er von Position 17 ins Rennen gehen.

© adrivo Sportpresse GmbH

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