Radmesse Eurobike – Das E-Bike fährt allen davon

Die Fahrradindustrie hat ihre eigene Zeitrechnung, und deshalb beginnt das Jahr 2014 bereits Ende August. Den Jahreswechsel feiert die Industrie traditionell bei der Eurobike (28. bis 31. August) in Friedrichshafen am Bodensee. Wie in den vergangenen Jahren stehen auch dieses Mal die Fahrräder mit elektrischer Unterstützung (Pedelecs oder E-Bikes) im Mittelpunkt.

Rund 400.000 Pedelecs sollen in diesem Jahr neu auf die bundesdeutschen Radwege rollen, den Bestand dieser Räder schätzt Gunnar Fehlau vom Pressedienst Fahrrad inzwischen auf „mindestens eine Million“. Der Branchendienst präsentierte vorab Neuheiten und zeigte, dass die neuen Räder stärker, komfortabler, vielseitiger werden und endgültig ihr Rollator-Design abgelegt haben.

Der Schweizer Pedelec-Pionier Flyer bringt nächstes Jahr die aufgefrischte T-Serie auf den Markt. Die Ingenieure haben alle T-Modelle mit einem neuen Direktantrieb von Pioneer mit 36-Volt-Technik ausgestattet, der bisher ausschließlich für die Deluxe-Modelle reserviert war. Der neu entwickelte Antrieb erreicht ein maximales Drehmoment von 65 Nm, und außerdem lässt sich der Akku jetzt auch am Rad laden. Zusätzlich bieten die Modelle der Baureihe einen Micro-USB-Anschluss zum Laden von Smartphones und anderen elektronischen Beifahrern. Zusätzlich wurde die Baureihe neben der Damen- und Herrenversion durch eine Variante mit Trapezrahmen und einem mitteltiefen Durchstieg ergänzt. Der Preis für die neuen Flyer-Modelle steht noch nicht fest.

Die deutsche Edelmanufaktur Riese & Müller stellt in Friedrichshafen nicht nur ein neues Rad vor, sondern präsentiert gleich ein neues „E-Bike-Konzept“. Das als Mountainbike mit E-Motor konzipierte Delite hybrid soll zwei Zielgruppen ansprechen: den ambitionierten Mountainbiker und den sportlich ausgerichteten Touren- und Stadtfahrer. Zum ersten Mal bietet das Unternehmen größere Laufräder als 26 Zoll an. Das vollgefederte Pedelec wird in sechs Ausstattungen angeboten und bietet dabei hochwertige Getriebe für eine komfortable Kraftübertragung. Den Antrieb [foto id=“476543″ size=“small“ position=“right“]übernimmt der neue Bosch-Mittelmotor (36 Volt, 250 Watt) mit einem Lithium-Ionen-Akku (400 Wh). Das immerhin mindestens 21,8 Kilo schwere Rad steht demnächst ab 4.000 Euro beim Händler.

Neben dem neuen Mountainbike präsentiert Riese & Müller am Bodensee auch die vollkommen neu entwickelte Version des Bestsellers Avenue. Der Rahmen wurde dabei neu konstruiert und optimiert. Geblieben sind die wartungsarm gekapselte Kette und der in den Rahmen integrierte, solide Gepäckträger. Als Antrieb kommt auch beim neuen, in zwei Größen (47 und 55 cm) lieferbaren, Avenue der Bosch-Motor zum Einsatz. Pfiffig ist das in den Gepäckträger integrierte Schloss, mit dem das Rad allerdings nur bei kurzen Stopps gesichert werden sollte. Die Preisliste für das Avenue beginnt bei 4.000 Euro.

Einen glatten Tausender weniger kostet das neue Transport-Pedelec von Hercules. Rob Cargo setzt die Lastenrad-Tradition des Unternehmens fort, das bereits die klassischen Räder der Post gefertigt hat. Die beiden Gepäckträger vorne und hinten sind mit dem Snap-it-System von Racktime ausgerüstet, sodass Körbe, Taschen und Kindersitze problemlos ausgetauscht werden können. Der auf 24-Zoll-Laufrädern rollende Lastenträger nutzt ebenfalls den neuen Bosch-Mittelmotor mit 36 Volt und 250 Watt und Lithium-Ionen-Akkus. Als Kraftübertragung wählten die Ingenieure Shimanos Nexus 7-Gang-Nabenschaltung mit Rücktritt (2.800 Euro) oder für die Version Rob Cargo pro die Nabenschaltung G8 von Sram mit Freilauf (3.000 Euro).