Vor einem Jahr zahlte Peugeot bei der Rallye Dakar reichlich Lehrgeld. Doch der französische Autobauer hat die richtigen Schlüsse daraus gezogen und den Wüsten-Buggy 2008 DKR für das größte Abenteuer im Motorsport fit gemacht. Vor allem aber ist die Verpflichtung von Rallye-Legende Sebastien Loeb ein echter Glücksgriff. Der neunmalige Weltmeister drückt der "Dakar" gleich bei seiner Premiere seinen Stempel auf. Der 41 Jahre alte Franzose war nach seinem Auftaktsieg auch auf der dritten Etappe nicht zu bremsen und führt die Automobil-Wertung jetzt bereits mit mehr als fünf Minuten Vorsprung an.
Sebastien Loeb dominierte den rund 200 Kilometer langen Tagesabschnitt von Termas de Rio Hondo in die argentinische Provinz Jujuy. "Ich habe gepusht und keine Fehler gemacht. Alles ist im Moment okay, ich genieße es und habe im Auto ein gutes Gefühl", sagt der Franzose und warnt gleichzeitig vor übertriebener Euphorie: "Wenn es in die Wüste geht, wird es sicher anders. Dort kenne ich mich nicht so gut aus." Etappen-Zweiter wurde Teamkollege Carlos Sainz aus Spanien, der Peugeot damit den nächsten Doppelsieg sicherte.
Der Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah aus Katar kam im Mini des deutschen X-Raid-Teams als Dritter ins Ziel. Position vier erkämpfte sich der Südafrikaner Giniel de Villiers mit seinem deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz im Toyota Hilux. Trotz eines Reifenschadens konnte das Duo das Ergebnis über die letzten 20 Kilometer ins Ziel retten und belegt jetzt mit 5:03 Minuten Rückstand auf Sebastien Loeb Rang zwei in der Gesamtwertung. Dakar-Debütant Mikko Hirvonen aus Finnland landete im Mini auf Platz fünf vor dem Peugeot-Werksfahrer Stephane Peterhansel, der nun Dritter in der Gesamtwertung vor Hirvonen ist. Auf dem fünften Gesamtrang hat Mini-Favorit Nasser Al-Attiyah 6:39 Minuten Rückstand auf die Spitze.
Jürgen Schröder und Sohn Daniel vom deutschen PS Laser-Team aus Thedinghausen freuten sich in ihrem Nissan Navara V8 über den 29. Platz in der Tageswertung. Damit liegen sie im Gesamtklassement auf dem 28. Rang. Und das Vater-Sohn-Team hat trotz der schlechten Witterungsverhältnisse nicht den Humor verloren. "Heute Abend können wir im Camp eine Schwimm-Meisterschaft austragen, es regnet aus Kübeln und die Mechaniker liegen beim Service an den Autos im Wasser", sagte Jürgen Schröder.
In der Tat: Erneut machten heftige Regenfälle den Teilnehmern das Leben schwer. So wurde die Prüfung der schweren Trucks abgebrochen, da die Strecke unpassierbar geworden war. Das nächste Teilstück führt den Rallye-Tross nun um San Salvador herum. Dies ist der erste Teil einer sogenannten "Marathon-Etappe", bei der am Abend kein Service durch die Mechaniker erlaubt ist. Die Piste verläuft auf sandigem und felsigem Untergrund.
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