Das deutsche X-raid-Team macht die Rallye Dakar noch einmal spannend. Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah gewann im Mini ALL4 die 11. Etappe und lebt seinen Traum weiter. Der Katari verkürzte seinen Rückstand auf den in der Automobil-Wertung führenden Peugeot-Werksfahrer Stephane Peterhansel auf jetzt 51:55 Minuten. Das klingt bei nur noch zwei ausstehenden Tagen nach viel, doch das härteste Abenteuer im Motorsport hat schon so manche kuriose Geschichte geschrieben.
Dakar-Rekordsieger Stephane Peterhansel weiß, dass er sich im Wüsten-Buggy 2008 DKR keinen Fehler leisten darf. Der Franzose belegte auf dem 11. Teilstück über 431 Kilometer von La Rioja nach San Juan in Argentinien mit einem Rückstand von 8:05 Minuten Position vier. Etappen-Zweiter wurde Peterhansels Teamkollege Sebastien Loeb. Der neunmalige Rallye-Weltmeister hatte die "Dakar" zwischenzeitlich angeführt, doch ein Unfall sowie technische Defekte warfen den Franzosen aussichtslos zurück. Als Dritter schaffte X-raid-Pilot Mikko Hirvonen aus Finnland den Sprung aufs Podest.
Nasser Al-Attiyah machte es auf der 11. Etappe spannend. Der X-raid-Pilot arbeitete sich an jedem Wegpunkt weiter nach vorne. Auf den letzten Kilometern übernahm er die Führung und baute seinen Vorsprung sogar noch aus. "Ich freue mich natürlich sehr, dass wir wieder gewinnen konnten", sagte der Katari im Ziel. Die Prüfung sei sehr hart gewesen, aber er und Beifahrer Mathieu Baumel hätten von Anfang an einen sehr guten Job gemacht. Den dritten Rang im Gesamtklassement belegen der Südafrikaner Giniel de Villiers und sein deutscher Beifahrer Dirk von Zitzewitz im Toyota Hilux, doch bei einem Rückstand von 1:17:24 Stunden auf die Spitze hat das Duo im Kampf um den Gesamtsieg praktisch keine Chance mehr.
Nicht nur auf der Piste macht X-raid Druck. Das deutsche Team hat gegen die Wertung der Rallye Dakar offiziell Protest eingelegt, da Stephane Peterhansel auf der 9. Etappe illegal nachgetankt haben soll. Das Berufungsgericht entscheidet allerdings erst nach der Rallye über diesen Protest - und solange ist das Endergebnis nur provisorisch. Das heißt: Es gibt nach der letzten Etappe einen Gewinner, aber keinen Sieger. Das kennen eingefleischte Motorsport-Fans aus der Ära von Michael Schumacher: Der Formel-1-Rekordweltmeister musste sich während seiner Zeit beim Benetton-Rennstall gleich mehrfach vor dem Berufungsgericht des Automobil-Weltverbandes (FIA) verantworten.
Stephane Peterhansel lässt sich vom Protest der Konkurrenz scheinbar nicht beeindrucken. Doch an den Sieg will auch der Franzose noch nicht denken. "Du kannst zehn Minuten, zwei Minuten oder eine Stunde Vorsprung haben. Wenn du ein technisches Problem hast, kann es schlagartig vorbei sein", sagt der Franzose. Für Stephane Peterhansel wäre es der insgesamt zwölfte Dakar-Erfolg: Bislang hat der Franzose sechsmal die Motorrad-Wertung gewonnen sowie fünfmal die bei den Automobilen.
Jürgen Schröder und sein Sohn Daniel vom deutschen PS Laser-Team aus Thedinghausen kamen in ihrem Nissan Navara V8 ohne Probleme ins Ziel. Das Vater-Sohn Duo beendet die 11. Etappe auf dem 31. Rang in der Tageswertung, was in der Gesamtwertung Platz 33 bedeutet. "Die Hitze und die schwierige Navigation waren richtig hart", sagte Jürgen Schröder.
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