Ramirez vergleicht Hamilton mit Senna: Ein Perfektionist wie Ayrton

(motorsport-magazin.com) Donington 1993 war eines jener unvergleichlichen Regenrennen von Ayrton Senna, bei dem er die Konkurrenz stehen ließ, als würde sie mit Standgas fahren. Silverstone 2008 war eine dominante Vorstellung von Lewis Hamilton, die vor allem die britischen Medien schwärmen und an 1993 denken ließ. Da war es passend, dass Jo Ramirez anwesend war, der Senna gut kannte und aus erster Hand einen Vergleich ziehen konnte. "Es gab doch einige Ähnlichkeiten zwischen Senna und ihm [Hamilton]. Ich habe ihn heute Morgen erwischt, bevor er hinaus ging und sagte: ‚Sei vernünftig, das ist dein Wetter.’", zitierte Autosport den ehemaligen McLaren-Koordinator.

Ramirez meinte weiter, dass wenn Senna noch leben würde und noch mit McLaren zu tun hätte, dann hätte er Hamilton wohl "Assentar cabeça" gesagt. "Das ist Portugiesisch und bedeutet, halt den Kopf oben und mach keine Fehler. Konzentriere dich einfach. Und Lewis hat das getan. Er ging zur Fahrerparade, fasste meinen Arm und gab mir ein Zwinkern. Es war nett. Vor allem weil er so viel schlechte Presse dafür bekommen hatte, was er auf und neben der Strecke so gemacht hatte. Er musste zurückschlagen." Während der Fahrerparade fiel Ramirez dann auf, dass Hamilton sich speziell den Zuschauern widmete und dabei wohl dachte, dass er vor allem für sie ein gutes Rennen würde fahren müssen. "Das ist gutes Denken", meinte Ramirez.

Trotz des guten Rennens in Silverstone sind Hamiltons Fehler in diesem Jahr aber auch noch nicht vergessen und der Mexikaner erklärte, dass es ihn nicht wundere, dass der Brite in seinem zweiten Jahr mehr Probleme habe. So habe er 2007 keinen Druck gehabt, niemand habe erwartet, dass er besser sei als der Weltmeister und er habe tolle Arbeit abgeliefert. "Dann, am Ende des Jahres, als er die Weltmeisterschaft praktisch in Händen hielt, kam der Druck und er machte Fehler. Dieses Jahr ist der Druck nun ständig da und die Leute fragen, ob er die Leistung bringt. Er ist kein Nobody mehr. Er hat gezeigt, dass er es kann, er ist aber anfälliger für Fehler", sagte Ramirez.

Das sei aber nicht nur eine Sache, die Hamilton passiert, musste er anfügen. So habe die Geschichte gezeigt, dass viele Top-Fahrer ein schlechtes zweites Jahr hatten. "Sie scheinen Probleme zu haben. Aber ich denke, Lewis ist sehr fordernd gegenüber dem Team und will Perfektion, so wie Ayrton das getan hat. Er toleriert keine Fehler und seine eigenen toleriert er noch weniger. Es sind aber die Fehler, die dich stärker machen", meinte Ramirez.

adrivo Sportpresse GmbH

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