Land Rover

Range Rover: Der Urvater der Luxus-SUV

Der Range Rover ist die Ikone der luxuriösen SUV: üppig ausgestattet, bärenstark und ein Meister im Gelände. Der Range Rover feierte 1970 sein Debüt und etablierte sich als Vorbild der Luxus-Geländefahrzeuge, die sich trotz Größe, Gewicht und Verbrauch weltweit wachsender Beliebtheit erfreuen.

Nicht weniger als „vier verschiedene Autos in einem“ wollten die Väter des Range Rover zum Ende der Sechziger auf die Räder stellen: Luxuslimousine, Langstreckenfahrzeug, Kombi und leistungsfähiges Allradfahrzeug. 24 Jahre nach dem revolutionären Land Rover präsentierte der britische Hersteller 1970 seinen zweiten Geniestreich. Der „Range“, wie ihn seine Fans seitdem liebevoll bezeichnen, definierte den Standard des Geländewagens komplett neu. Repräsentativ, luxuriös, souverän und exklusiv setzte der Brite neue Trends. Beim Design gelang den Verantwortlichen das Kunststück, für das mächtige, 4,45 Meter lange und 1,79 Meter hohe Fahrzeug eine so zeitlose Form zu finden, dass es immerhin 26 Jahre seine Kunden gefunden hat.

So hatte der amerikanische Autohersteller Kaiser 1953 den Jeep-Produzenten Willys gekauft und das Allradkonzept des Militärvehikels für die zivile Nutzung konsequent weiterentwickelt. 1966 erschien der „Super Wagoneer“ mit Allradantrieb – formal eher eine Kombi-Llimousine mit Heckklappe – als ein klassischer 4×4. Ausgestattet mit einem 5,9-Liter-V8-Triebwerk [foto id=“440566″ size=“small“ position=“left“]zielte der „Super Wagoneer“ erfolgreich auf „gehobene, einkommensstarke Familien“. Das Konzept der langstreckentauglichen, leistungsstarken Allrad-Limousine setzte General Motors ab 1969 mit dem Chevrolet Blazer um. 1966 war bereits Ford mit dem „Bronco“ erfolgreich in die neue Nische gestoßen.

Auch japanische Hersteller zogen mit zivilen Allradautos nach. Schon 1961 war der am besten verkaufte Toyota in den Vereinigten Staaten der Land Cruiser. Von der 1965 vorgestellten „Serie 50“ mit 3,9-Liter-Reihensechszylinder und 125 PS verkaufte Toyota 1968 bereits 100 000 Einheiten auf der ganzen Welt, rund das Doppelte des Range Rover.

Der Rover musste auf jeden Fall überragende Fahreigenschaften im Gelände aufweisen, darum blieb es beim Leiterrahmen, zwei Starrachsen und einer Karosserie aus Leichtmetall. Die Entscheidung, den neuen Rover mit einem hohen Leistungsangebot auszustatten, bedingte Neukonstruktionen für Motor, Getriebe und Allradantrieb.

Hausherr Rover verfügte jedoch über keinen geeigneten Motor. Fündig wurden die Verantwortlichen bei Buick. Die GM-Tochter hatte schon in den frühen Fünfzigern mit Motoren experimentiert, bei denen aus Gewichtsgründen sowohl Block wie auch Zylinderköpfe aus Leichtmetall bestanden. 1961 erschien ein neuer Leichtmetall-V8 mit einem Hubraum von 215 Kubikinch (3,5 Liter). Der Motor war mit 144 Kilo Gewicht sehr leicht, mit 66 Zentimetern Länge kompakt und mit 135 PS Leistung für den Range Rover ausreichend kräftig.

Ein Detail, das den Praxisnutzen des Fünfsitzers ein wenig beeinträchtigte, resultierte aus der Entscheidung, den Range Rover als Zweitürer mit Heckklappe anzubieten. Diese war nicht zuletzt aus Kostengründen gefällt worden, weil vier Türen die Steifigkeit des bestehenden Chassis im Gelände beeinträchtigt und eine wesentlich aufwendigere Konstruktion erfordert hätten. Bei seiner Präsentation im Juni 1970 zeichnete sich der Range Rover nicht zuletzt durch eine hohe Zugkraft für Anhängelasten von maximal 3 500 Kilogramm sowie durch hydraulisch betätigte Scheibenbremsen vorne und hinten aus.

Der weltweite Erfolg des Range Rover war durchschlagend. Weder die immer deutlicher zu Tage tretenden Qualitätsprobleme, noch der hohe Verbrauch von durchschnittlich 20 Litern auf 100 Kilometer oder die fehlende viertürige Version konnte den Ruf langfristig beeinträchtigen.[foto id=“440567″ size=“small“ position=“right“]

Die Entwicklung für den zweiten Range Rover hatte bereits 1988 begonnen. Für herausragende Fahreigenschaften im Gelände erhielt auch der zweite „Range“ einen stabilen Leiterrahmen als Chassis und für überragenden Fahrkomfort eine Luftfederung. Der Hubraum des V8 wuchs auf vier Liter, die Leistung auf 185 PS. Dazu kam eine weitere Version des V8 mit 4,6 Litern Hubraum und 218 PS, später 224 PS. Als die Präsentation 1994 anstand, hatte BMW die Marken Rover und Land Rover übernommen. Die Bayern führten im Gegensatz zu den Konkurrenten Mercedes, Lexus, Lincoln oder Cadillac kein eigenes Angebot in diesem Segment. Der BMW X5 folgte erst 1999.

Die letzte Generation des Range Rover feierte am 11. Januar 2002 Premiere. Eine komplette BMW-Entwicklung. Das Design, obwohl grundlegend neu, wirkte eher wie eine behutsame Überarbeitung. Die wichtigsten technischen Neuerungen des auf knapp fünf Meter Länge gewachsenen SUV brachte die Umstellung zur selbst tragenden Karosserie und ein Fahrwerk mit Einzelradaufhängung. Beim Antrieb hatte der alte Rover-V8 ausgedient. Das Motorenregal von BMW stand offen. So erhielt der dritte Range Rover einen 3-Liter-Reihensechszylinder-Diesel mit 177 PS und einen 4,4-Liter-V8 mit 286 PS.

Zum Zeitpunkt der Präsentation war Land Rover bereits seit zwei Jahren nicht mehr im Besitz von BMW, sondern war 2000 an Ford verkauft worden. Zwar hatte sich BMW verpflichtet, auch weiterhin die Motoren für den Range Rover zu liefern, doch entschieden sich die Verantwortlichen bei Land Rover bereits nach zwei Jahren für technische Neuerungen, die die Abhängigkeiten von den alten Besitzern beendeten. Der BMW-V8 wich einem 4,2-Liter von Jaguar, einer weiteren damaligen Ford-Tochter, der in der Version mit Kompressoraufladung nun 396 PS leistete. Mit dem Range Rover Sport ergänzte der Hersteller 2005 sein Angebot mit einer sportlichen Hochleistungsvariante. Die stärksten Antriebe brachten es auf 510 PS.

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