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Land Rover
Bei diesem Auto sparen sie nicht mit großen Worten. Wenn Land Rover-Chef Ralf Speth vom neuen Evoque spricht, dann geht es fast immer um die Zukunft, den Beginn einer neuen Ära und ein halbes Dutzend Superlative. Schließlich ist der kompakte Geländegänger, der in einer Klasse mit Autos wie dem Audi Q3 oder dem BMW X1 fährt, der kleinste, leichteste und sparsamste Range Rover aller Zeiten. Und der billigste ist er obendrein. Denn los geht es in Deutschland ab dem 16. September bereits bei 33.100 Euro. Das ist kaum mehr als die Hälfte dessen, was man bislang für den günstigsten Range Rover bezahlen musste.
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Auf jeden Fall ein Auto, das auffällt. Denn obwohl der Evoque mit 4,36 Metern Länge und 1,64 Metern Höhe fast schon zierlich ist, sticht er aus dem Einerlei des Straßenbildes heraus wie ein Punker in einer Horde von Bankern: Er hat einen wuchtigen und aggressiven Bug, eine kräftige Flanke mit ansteigender Gürtellinie und ein so hohes Heck, dass die hintere Scheibe zur Schießscharte schrumpft. Das ist zwar nicht unbedingt [foto id=“370189″ size=“small“ position=“left“]praktisch, sieht dafür aber ungeheuer pfiffig aus und bläht zudem den relativ alltagstauglichen Kofferraum auf. Und als wäre das noch nicht genug, gibt es den Evoque für exakt 1.000 Euro Aufpreis auch als Coupé mit nur zwei Türen und einer noch stärker betonten Keilform.
Obwohl der Evoque 43 Zentimeter kürzer und 18 Zentimeter flacher ist als ein normaler Range Rover, fühlt man sich in dem Auto bestens aufgehoben. Man thront noch immer über der Straße, wähnt sich unverwundbar und hat zumindest vorn überraschend viel Platz. Selbst hinten können es Erwachsene notfalls ein paar Kilometer aushalten, wenn sie erst einmal auf den Rücksitz geklettert sind. Beim Viertürer ist das eine vergleichsweise leichte Übung, aber im Coupé schaffen das nur Schlanke mit Gummigelenken.
Wo es beim Range Rover erst mit sechs Zylindern losgeht, beschränkt sich der Evoque auf vier Zylinder. Denn größere Motoren als den 2,0-Liter-Benziner und den 2,2-Liter-Diesel wird es für den kleinen Kraxler vorerst nicht geben. [foto id=“370190″ size=“small“ position=“left“]Die braucht er auch nicht. Denn zumindest mit dem 240 PS starken Benziner steht der Evoque mehr als gut im Futter. Er sprintet in 7,6 Sekunden auf Tempo 100, verteidigt mit maximal 217 km/h lange seinen Stammplatz auf der linken Spur und gibt auf der Landstraße den lustvollen Kurvenräuber. Handlich und leicht lässt er sich durch über die Strecke treiben, ist straffer gefedert als die üblichen Familienkutschen unter den Geländewagen und beißt sich willig an der Ideallinie fest. Und das alles bei einem Verbrauch, der zumindest im Normzyklus bei nur 8,7 Litern liegt. Das ist übrigens ist schon das Ende der Fahnenstange. Schließlich ist der Diesel bei 150 oder 190 PS als Schalter mit 5,7 und als Automat mit 6,5 Litern zufrieden. Und wer dann auch noch auf den Allradantrieb verzichtet und das nur 1.595 Kilo schwere Basismodell bestellt, kommt auf 4,9 Liter und einen CO2-Ausstoß von 129 g/km. Da kann man nun wirklich nicht mehr meckern.[foto id=“370191″ size=“small“ position=“left“]
Die Nähe zum Range Rover demonstriert der Evoque nicht nur beim Design. Auch das Ambiente und mehr noch die Ausstattung stempeln den kleinen Kraxler zum Nobelhobel. Zwar sucht man vergebens die klassische Atmosphäre eines Londoner Herrensalons, doch gibt es teure Materialien satt. Der Blick schweift über edle Konsolen, die Finger streichen über weiche Häute von bis zu zehn Quadratmetern, und wo man den Wagen anfasst, fühlt er sich gut an. Dazu gibt es mehr Extras als in mancher Oberklasse-Limousine: Fünf Digitalkameras überwachen das Umfeld, der Dualview-Monitor zeigt Fahrer und Beifahrer zur gleichen Zeit zwei unterschiedliche Motive, ein 825-Watt-System lässt den Evoque bei tiefen Bässen förmlich tanzen, und für jeden Handgriff von der Heckklappe bis zum Rollo vor dem riesigen Panorama-Dach gibt es einen Elektromotor. Allerdings muss man dafür auch ordentlich in die Tasche greifen: Mit stärkeren Motoren und ein paar Extras hat man den Grundpreis schnell mehr als verdoppelt und landet beinahe in einer Liga, in der es auch einen echten Range Rover gibt.
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Zwar orientiert sich der Evoque mit seinem schillernden Design und seiner luxuriösen Ausstattung ganz klar am Boulevard. Doch weil auch im kleinsten Range Rover ein echter Land Rover steckt, darf er auf der [foto id=“370192″ size=“small“ position=“left“]Buckelpiste nicht patzen. Außer beim Basisdiesel gehören deshalb der Allradantrieb und das bekannte Terrain-Response-System immer zum Standard. Was der Evoque damit zustande bringt, hat er bei der ersten Ausfahrt in den Hügeln von Wales auf Schotterpisten, Geröllhalden, Weiden und Wiesen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. „Denn“, so ermutigt ein Streckenposten die zögerlichen Premierengäste, „wo ein Range Rover nicht hinkommt, dahin schafft man es auch mit keinem anderen SUV. Das gilt nicht nur für den großen Klassiker, sondern natürlich auch für seinen kleinen Bruder.“
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Zwei- oder viertüriger Geländewagen | |
Antrieb: | Vierzylinder-Benziner, 1999 ccm Hubraum, 170 kW/240 PS |
max. Drehmoment: | 340 Nm |
0-100 km/h: | in 7,6 Sekunden |
V-max: | 217 km/h |
Verbrauch: | 8,7 Liter |
CO2-Ausstoß: | 199 g/km |
Preis: | ab 39 900 Euro |
Alternative zu: | Audi Q3, BMW X1, Mercedes GLK oder Infiniti EX |
Passt zu: |
Großstadt-Yuppies, Selfmade-Frauen und verwöhnten Lebensabschnittsgefährtinnen |
Sieht gut aus: | vor der angesagtesten Lounge in der Stadt, einem Designerhäuschen, und wenn’s sein muss sogar in der Wildnis |
Kommt noch: | Mit etwas Glück eine sportlichere Variante und wahrscheinlich bald ein Hybrid |
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geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 27.07.2011 aktualisiert am 27.07.2011
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