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Alfa Romeo
Essen – Wie schon bei der Schwestermarke Lancia ist es zuletzt auch um Alfa Romeo etwas ruhiger geworden. Lediglich Gerüchte über ein mögliches Volkswagen-Interesse an der noblen Fiat-Tochter machen immer wieder die Runde. Produktseitig melden sich die Italiener mit dem 4C als erstem neuen Serienmodell seit 2010 zurück. Bei der Techno Classica in Essen hat der kompakte Sportwagen, der ab Herbst zum Einstiegspreis ab um die 50 000 Euro im Umfeld etwa von Jaguars neuem F-Type oder Porsches Cayman auf den Markt kommen soll, jetzt seine statische Deutschland-Premiere gefeiert.
Dabei handelt es sich um einen bei der nobleren Fiat-Tochter- und Ferrari-Schwestermarke Maserati in Modena gefertigten Alfa mit Mittelmotor, endlich wieder mit Heckantrieb und mit zwei Schalensitzen. Das Chassis ist komplett aus Kohlefaser hergestellt. Die Italiener setzen einen neuen 1,8-Liter-Vollaluminium-Benziner mit 176/240 kW/PS ein. Das Leistungsgewicht des leer damit weniger als 900 Kilo auf die Waage bringenden Kompaktsportlers beträgt nur vier Kilo pro PS. Ein [foto id=“461817″ size=“small“ position=“left“]automatisiertes Doppelkupplungsgetriebe überträgt die Kraft auf die Räder. Per Fahrdynamikschalter ist ein Rennmodus aktivierbar.
4C als Name (C italienisch für „Cilindri“ gleich Zylinder) knüpft an die Bezeichnungen der 6C- und 8C-Modelle in den 1930er- und 1940er-Jahren an. Die verwendeten Technologien und Materialien kommen teils schon im größeren Bruder, dem Supersportwagen 8C Competizione, zum Einsatz. In Bezug auf Abmessungen und Gesamtkonzept nimmt der nicht einmal vier Meter lange, zwei Meter breite und nur rund 1,2 Meter flache 4C, der über knapp unter 2,4 Meter Radstand verfügt, Anleihen am Alfa Romeo 33 Stradale. Die Formensprache auch innen ist eher schnörkellos-puristisch, aber sportlich-edel. Auffällig außen sind die spezielle Alfa-Front mit der tief nach unten gezogenen Schürze und den hier schwarz unterlegten Scheinwerfern mit je fünf LED-Tagfahrlicht-Spots sowie das breite Heck mit einem Auspuffendrohr links und rechts.
Der aus der Giulietta QV bekannte aufgeladene Direkteinspritzer selbst ist nach Angaben der Italiener optimiert, „um den sportlichen Charakter zu verstärken“. Ein spezielles Kontrollsystem hilft, sogar kleinere Turbolöcher zu unterdrücken. Schon bei 1700 Touren sind 80 Prozent des kräftigeren Drehmoments von bis zu 350 Newtonmetern abrufbar.
Die sechs Gänge des Doppelkupplungsgetriebes lassen sich auch über Wippen am Lenkrad schalten. Heckantrieb und sportliche 40:60-Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse sollen für bestmögliche Agilität sorgen. Lenkung und [foto id=“461818″ size=“small“ position=“right“]Bremsen sind auf höhere Leistung ausgelegt. Bei den Rädern, vorn an einem Doppelquerlenker aufgehängt, hinten durch Querlenker und MacPherson-Federbeine geführt, sind 17/18-Zoll- oder 18/19-Zoll-Kombinationen möglich.
Alles in allem: Für Deutschland sind zunächst nur 400 Exemplare vorgesehen, für Europa 1000. Das zweisitzige Coupé, dessen 61 000 Euro für eine Sonderauflage zum Start nicht gerade billig sind, soll laut Alfa aber auch die Rückkehr der Marke in den USA einläuten. „Das Debüt dort ist zugleich Startschuss für Alfa Romeos globalen Wachstumsplan“, betonen die Italiener. Damit wieder öfter über Alfa gesprochen wird. Über Produktneuheiten wie Spider, Giulia oder vielleicht sogar einen größeren Geländewagen – und nicht über eine Übernahme.
Motor: | Vierzylinder-Turbobenziner |
Hubraum: | 1,8 Liter |
Leistung: | 176/240 kW/PS |
Maximales Drehmoment: | 350 Newtonmeter |
Beschleunigung: | 4,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100 |
Höchstgeschwindigkeit: | 258 Stundenkilometer |
Umwelt: | laut Alfa Mixverbrauch 6,8 Liter pro 100 Kilometer, 157 Gramm Kohlendioxid-Ausstoß pro Kilometer |
Preis: | Serienversion um die 50 000 Euro, Sonderauflage ab 60 000 Euro |
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 11.04.2013 aktualisiert am 11.04.2013
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