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Wer sein Auto finanziert hat und arbeitslos wird, muss die Raten bis zum Ende der Laufzeit weiterzahlen. Das kann schnell zu finanziellen Engpässen führen. Doch nicht immer muss direkt der Vertrag gekündigt und das Auto von der Bank mit Verlust verkauft werden. Besser ist es, bei finanziellen Problemen ganz schnell mit der Bank in Verhandlung zu treten.
„Wir sind wie immer bemüht, mit unseren Kunden individuelle Lösungen zu finden“, sagt etwa Janine Friedrichs von der Volkswagen Bank aus Braunschweig. So könnten Raten beispielsweise gestundet oder auch reduziert werden. „In solchen Fällen verlängert sich natürlich die Vertragslaufzeit“, schränkt Opel-Bank-Sprecherin Susanne Gehrling die Kundenfreundlichkeit ein. Wege, die finanzielle Klemme zu meistern, gibt es aber viele.
So kann die Restschuld bei Opel durch Eigenverkauf des finanzierten Fahrzeuges reduziert werden. Arbeitslose sind ja beruflich nicht mehr unbedingt auf ihr Fahrzeug angewiesen. Auch andere Banken wie die PSA Finance, die Hausbank der französischen Marken Peugeot und Citroen oder die Ford Bank signalisieren Hilfsbereitschaft, wenn der Kunde in eine finanzielle Klemme gerät.
Uneigennützig ist aber das Verhalten der Banken kaum. „Die fürchten, dass sie bei einer Kündigung außer dem Fahrzeug gar nichts mehr bekommen“, sagt Schuldenberater Joachim Dziennus von der Verbraucherzentrale Hamburg. Säumige Zahler sind somit auf jeden Fall in einer ganz guten Verhandlungsposition. „Ganz wichtig ist aber, dass Betroffene schon nach der ersten Mahnung das Gespräch mit uns suchen und nicht erst die Kündigung abwarten“, rät Alexandra Kurth-Schiffbauer von der Ford Bank.
Keinerlei Entgegenkommen können klamme Kunden von der Mercedes-Bank erwarten. „Bei uns gibt es keine Kulanzregeln“, so Sprecherin Susanne Grässle. Um das Risiko einer Zahlungsunfähigkeit zu minimieren, bietet der Autobauer aus Stuttgart einen Ratenschutz per Versicherung an. Der zahlt bei Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit bei Krankheit, Unfall oder Invalidität.
Ein ähnliches Produkt bietet auch der VW-Konzern an. Doch die Versicherung gegen Arbeitslosigkeit ist teuer. So zahlt man beispielsweise für einen VW Golf, der nach Anzahlung per Drei-Wege-Modell finanziert wird, monatlich 14,40 Euro. Das sieht im ersten Augenblick wenig aus. Doch die Versicherung zahlt pro Schadenfall längstens 12 Monate. Zudem gibt es Wartezeiten von drei Monaten, bis der Schutz greift. Zwar betont die Volkswagen Bank, dass auch mehrere Schadenfälle – also beispielsweise wiederholte Arbeitslosigkeit – bezahlt werden, doch die Wahrscheinlichkeit, dass man in einem Finanzierungszeitraum gleich zweimal arbeitslos wird ist eher gering.
Viele Autobanken wie die von Ford, PSA oder GM versichern nicht gegen Arbeitslosigkeit, sondern nur gegen Arbeitsunfähigkeit und Tod. Während man beim Arbeitslosengeld I rund 60 Prozent des letzen Nettogehalts bekommt, liegt das Krankengeld für Arbeitsunfähigkeit bei 70 Prozent – nach sechswöchiger Lohnfortzahlung. Die Haushaltslücke ist also kleiner. Den Todesfall sichert man viel günstiger per Risikolebensversicherung ab. Eine Versicherung für Ratenzahlung ist somit nicht empfehlenswert. Neukunden können sich vor einer finanziellen Klemme viel besser schützen, wenn sie nach einem Kassensturz ihre freien Mittel teilen und höchstens die Hälfte in ein Auto stecken. „Dann fällt das Traumauto eben ein oder zwei Nummer kleiner aus“, sagt Schuldenexperte Dziennus.
geschrieben von auto.de/(usk/mid) veröffentlicht am 08.12.2009 aktualisiert am 08.12.2009
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