Ratgeber: Bei der Urlaubsfahrt Schneeketten mitnehmen

Für viele Menschen steht nun wieder der jährliche Winterurlaub an. Wer mit dem Auto in die Skigebiete fährt, sollte stets Schneeketten mitnehmen. Gerade im Gebirge ist die Benutzung bestimmter Pässe nur mit den Reifen-Überziehern erlaubt. Denn Winterreifen und auch ein eventuell vorhandener Allradantrieb allein sind auf einer verschneiten oder vereisten Straße mit starker Steigung oder großem Gefälle leicht überfordert.

Beim Kauf von Schneeketten muss der Autofahrer zwischen klassischen Stahlketten oder einfachen Textilüberziehern wählen. Es können sich aber auch Schneeketten geliehen werden. Stahlketten empfehlen sich vor allem bei regelmäßigen Gebirgsfahrten. Sie sind preislich etwas teurer, wiegen mehr und ihre Montage erfordert ein wenig Übung, auch halten die Stahlketten wesentlich länger als die Textil-Alternative. Weiterhin bieten Stahlketten mehr Haftung auf vereisten Straßen. Von Textilketten raten deshalb die Automobilverbände ab, vor allem bei Fahrten auf Beton lösen sie sich binnen weniger Kilometer auf. Unabhängig vom Material ist jedoch auf Qualitätshinweise wie das TÜV- oder GS-Zeichen zu achten. In Österreich müssen die Ketten zudem die sogenannte „Ö-Norm“ erfüllen, die sich an den ineinander verschlungenen Buchstaben Ö und N auf Kette oder Verpackung erkennen lässt.

Schneeketten haben grundsätzlich möglichst eng am Reifen anzuliegen. Sie sollten deshalb in der jeweiligen Reifendimension des Fahrzeugs gekauft werden. Die entsprechenden Angaben zur Pneugröße finden sich auf der Flanke des Reifens. Vorsicht ist jedoch bei tiefergelegten Autos mit Breitreifen geboten. Der Abstand zwischen Reifen und Radkasten verengt sich, so dass höchstens feingliedrige Ketten benutzt werden dürfen, da es sonst zu Beschädigungen an der Karosserie kommen kann. Idealerweise besorgt man sich Ketten für alle vier Räder, in jedem Fall ist die Antriebsachse des Fahrzeugs mit den Antirutsch-Helfern auszustatten.

Wichtig ist, dass die Schneeketten bei der Fahrt in den Urlaub nicht vom restlichen Reisegepäck begraben werden. Sie sind als letztes einzuladen, damit sie griffbereit obenauf liegen. Die Ketten sind laut dem Automobilclub von Deutschland (AvD) erst aufzuziehen, wenn die Straße komplett mit Schnee oder Eis bedeckt ist. Zwingend anzulegen sind sie jedoch, wenn blaue Hinweisschilder in winterlichen Regionen dazu auffordern. Wer die Aufforderung ignoriert, muss in Deutschland mit einem Bußgeld von 20 Euro rechnen. Bei einer Verkehrsbehinderung verdoppelt sich die Summe und es droht ein Punkt im Flensburger Zentralregister. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit mit Schneeketten beträgt 50 km/h.

Damit die Montage der Schneeketten reibungslos funktioniert, sollte das Aufziehen vorher geübt werden. Die mitgelieferte Gebrauchsanweisung erläutert die genaue Vorgehensweise. Laut dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) werden manche Ketten im Stand auf die Räder gezogen, bei anderen muss das Fahrzeug dagegen während der Kettenmontage eine viertel Radumdrehung vor oder zurückgefahren werden. Durch das vorherige Ausprobieren erlangt man Routine und erspart sich hektisches Hantieren bei Schneefall und schlechten Sichtverhältnissen. Eine Taschenlampe und Handschuhe erleichtern mitunter die Arbeit. Fährt man statt auf Schnee und Eis wieder auf sichtbaren Asphalt, sind die Ketten zu entfernen. Sie haften auf normalen Straßenbelag schlechter als Reifengummi, so dass sich hier der Bremsweg verlängert. Ist alles geplant, sollte der Fahrt in den Urlaub nichts mehr im Wege stehen.

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