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Radreisen liegen im Trend. Eher bequeme Velotouristen greifen auf organisierte Radreisen mit vom Veranstalter gestellten Rädern, vorgebuchten Hotels und organisiertem Gepäcktransfer zurück. Buchen lassen sich solche Fernradreisen beispielsweise im Internet bei Veranstaltern wie www.rotalis.de oder www.rueckenwind.de. Wer lieber auf eigene Faust auf Entdeckungs(rad)tour geht, sollte bedenken, dass er dann nicht nur sein Rad, sondern auch sein Gepäck mitschleppen muss. Damit die Tour mit dem Velo nicht zur Tortur wird, hier die wichtigsten Pack-Tipps.
Bevor es auf große Fahrradfahrt geht, sollten zunächst einige Grundsatzfragen zum benötigten Gepäck geklärt werden. Dieses richtet sich in erster Linie nach der gewählten Reiseform: Wie lang wird man unterwegs sein? Wo wird übernachtet? Kommt der Campingkocher in die Packtasche oder versorgt man sich in Hütten und Gaststätten entlang der Strecke? Vor der Reisefreiheit auf zwei Rädern steht also eine Menge Planungsarbeit. Grundsätzlich lässt sich an modernen Reiserädern viel Gepäck verstauen, trotzdem gilt auch hier der Grundsatz: Weniger ist mehr! Also im Zweifelsfall lieber eine Tube Reisewaschmittel in die Satteltasche packen, als für jeden Tag Garderobe zum Wechseln mitzunehmen. Denn jedes Kilogramm Gepäck kostet Kraft und damit Reisegeschwindigkeit und Fahrspaß.
Ist das Gepäck zusammengestellt, gilt es, das Fahrrad reisefertig zu machen. Am klassischen Hinterradträger werden die Radreisetaschen befestigt. Sie bilden das „Hauptgepäckfach“. Leichtes bis mittelschweres Zusatzgepäck wie etwa der Schlafsack wird in den Vorderradtaschen verstaut und an einem „Lowrider“ genannten Träger befestigt. „Alles was schnell zur Hand sein muss, lässt sich in der [foto id=“360611″ size=“small“ position=“left“]Lenkertasche verstauen, die oft mit einem wasserdichten Kartenfach aufwartet, das immer im Blickfeld liegt“, rät Torsten Mendel vom Zubehörhersteller Abus. Das erspart nervendes Kramen nach der Karte. Satteltaschen wiederum sind die richtige Wahl für Ersatzschlauch und Werkzeug, da sie schnell zugänglich sind.
Grundsätzlich ist auf eine gleichmäßige Lastenverteilung zu achten. In der Praxis heißt das, dass 60 bis 70 Prozent des Gewichts auf das Hinterrad, die restlichen 30 bis 40 Prozent auf das Vorderrad einwirken sollten. „Belastet man lediglich das Heck, vermindert sich der Anpressdruck des Vorderrades, die Lenkung wird unsicher. Frontlastigkeit wiederum zieht erhöhte Steuerkräfte nach sich, Kurskorrekturen werden anstrengender und schnelle Lenkbefehle zum Glücksspiel“, erläutert Butch Gaudy vom Velo-Hersteller MTB Cycletech und selbst begeisterter Radtourist. Schwere Lasten werden im Idealfall Schwerpunkt nah verstaut. Als Faustregel gilt: je schwerer das Gepäck, desto näher muss es an die Achsen.
Wenn das benötigte Gepäck die zweirädrige „Zugmaschine“ hinsichtlich der Zuladung überfordert, lohnt ein Blick auf Einspuranhänger, wie sie beispielsweise der Hersteller BOB ab 329 Euro anbietet. Die einfach zu befestigenden Nachläufer folgen der Spur des Rades, ihr Schwerpunkt liegt vorteilhaft tief. Im dazugehörigen Gepäcksack ist das Transportgut wasserdicht und praktisch verstaut. Bei dieser Form des Gepäcktransports werden die gewohnten Fahreigenschaften der unbeladenen Zugmaschine beibehalten. Lediglich bei der Beschleunigung und der Steigleistung am Berg sind Abstriche zu machen. Das ist nicht nur auf einem Alpen-Trip wichtig. Auch ständig wiederkehrende kleine Anstiege wie im hügeligen Irland können auf Dauer ganz schön in die Beine (und auf die Nerven) gehen. Doch da kommt wieder der eingangs erwähnte Tipp zum Tragen. Wer so wenig wie möglich und so viel Gepäck wie nötig clever am Rad befestigt, kann die Radreise genießen und kommt garantiert frustfrei und voller neuer Eindrücke nach Hause.
geschrieben von auto.de/(mah/mid) veröffentlicht am 27.05.2011 aktualisiert am 27.05.2011
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