Ratgeber: Den Saisonwagen richtig einwintern

Wer Cabrio oder Oldtimer mit Saisonkennzeichen ausgestattet hat, steht jetzt vor der Aufgabe, sein Fahrzeug in die Winterpause zu schicken. Damit im Frühjahr keine bösen Überraschungen lauern, sollte man seine Fahrzeug für die Überwinterung entsprechend fit machen. Daher rät der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e. V. zumindest einen Tag zu investieren, um sicherzustellen, dass über die Zeit der Einwinterung keine Schäden entstehen.

Neben der Reinigung mit Schwamm und Staubsauger sollte man alle losen Bodenbeläge, auch aus dem Kofferraum, herausnehmen. Stößt man hierbei auf feuchte oder modrige Stellen, sollte die Ursache erforscht und beseitigt werden (Gummiprofile des Verdecks, Schiebedachentwässerung prüfen usw.). Ledersitze behandelt man am besten mit handelsüblichen Pflegemitteln. Dabei sollten die Empfehlungen des Fahrzeugherstellers beachtet werden.

Nach Hand- oder Maschinenwäsche sollte die Lack-Oberfläche penibel kontrolliert werden: Reste von Vogelkot, Ausscheidungen von Insekten sowie Absonderungen von Baumharzen sind teilweise schwer erkennbar, sie können sich aber bei längerer Einwirkungszeit bis aufs Blech durchfressen. Bei der Gelegenheit sollten sogleich Steinschlagschäden ausgebessert werden. Hartwachs empfiehlt sich zudem für die Winterversiegelung.

Besonders bei älteren Baujahren lohnt sich ein Check von Unterboden und Radhäusern. Eine fundierte Diagnose setzt freilich Hebebühne, gute Beleuchtung und Dampfstrahler-Einsatz voraus.

Einmal pro Jahr sollte man auch die Sitze genauer in Augenschein nehmen. Den Gummiprofilen tut auf jeden Fall eine Behandlung mit speziellen Produkten (z.B. Silicon) gut. Das Verdeck wird im Regelfall nur trocken oder feucht abgebürstet (in Fahrzeug-Längsrichtung, von vorne nach hinten), allenfalls mit klarem Wasser abgespritzt. Zur Fleckenentfernung sollte man nur das verwenden, was der Fahrzeughersteller empfiehlt. Die Ruhezeit verbringt das Auto dann mit geschlossenem Verdeck.

Anstehende Inspektionen sollten vorgezogen werden. Der Arbeitsumfang enthält zum einen sinnvolle Stilllegungs-Elemente, zum anderen erkennt der Fachmann natürlich besser, was aktuell oder in Kürze reparaturbedürftig ist. Beim ADAC gibt es dazu eine Winter-Fit-Untersuchung.

Genutztes Öl enthält korrosionsfördernde Bestandteile, also sollte neues eingefüllt werden. Nicht gut ist es für die Schmierung zwischen Kolben und Zylinderwand den Motor ab und zu kurz laufen zu lassen. Das Einfüllen eines speziellen Korrosionsschutzöls ist nur bei mehrjähriger Ruhepause notwendig.

Der Frostschutz sollte vor der Einwinterung ebenfalls geprüft werden. Bei Metalltanks ist es sinnvoll, den Tank aufzufüllen, um Rostbildung im Inneren vorzubeugen. Die Batterie kommt als Erhaltungs-Ladegerät oder wird spätestens alle sechs Monate an einen normales Ladegerät angeschlossen.

Am besten sollte das Auto aufgebockt werden. Das entlastet Reifen und Radaufhängung. Zumindest sollte aber der Luftdruck im Reifen auf 3-4 bar erhöht werden, wenn man den Wagen längere Zeit auf den Rädern abstellt.

Die Handbremse darf nicht angezogen werden. Die Beläge könnten an den Bremsscheiben oder Bremstrommeln „festrosten“. Autofenster bleiben zur Durchlüftung einen Spaltbreit offen.

Optimal ist ein klimatisierter Raum, in dem Temperatur (ca. 15 Grad) und Luftfeuchte (relative Luftfeuchte von ca. 40 Prozent, messbar mit dem Hygrometer) konstant eingehalten werden – so wird eine Kondenswasserbildung weitgehend vermieden. Textilien, Gummi und Leder fühlen sich in dem Umfeld ebenfalls recht wohl. Zu meiden wäre auf jeden Fall ein schlecht durchlüfteter Lagerort, der als Folge der heimischen Witterungsverhältnisse immer zu feucht ist. Bei nicht optimalen Bedingungen empfiehlt sich eine Schale mit Reis und Salz auf dem Beifahrersitz zum Entfeuchten.

Gegen das Einstauben hilft im Übrigen ein Baumwolltuch. Kunstfaserstoffe oder gar Plastikfolien sollte man wegen der mangelhaften Feuchtigkeits-Durchlässigkeit nicht verwenden.

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