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Elektronische Fahrerassistenzsysteme unterstützen den Autofahrer in brenzligen Situationen. Sie können das Unfallrisiko deutlich verringern. Trotzdem verzichten derzeit viele Menschen in ihrem Kraftfahrzeug auf entsprechende Systeme. Hier eine Übersicht, was welche elektronischen Helfer bewirken und für wen sie besonders von Nutzen sind.
Der Sicherheit im Auto noch am meisten zuträglich ist neben dem Anschnallgurt die elektronische Stabilitätskontrolle ESP. Der Schleuderschutz hilft über blitzschnelle Bremseingriffe das Fahrzeug auf der Straße zu halten, [foto id=“286432″ size=“small“ position=“right“]wenn beispielsweise ruckartig die Fahrspur gewechselt oder einem Hindernis ausgewichen wird. Das System gleicht dabei die aus dem Lenkeinschlag berechnete gewünschte Fahrtrichtung mit der tatsächlichen Bewegung des Wagens ab. Gibt es Unterschiede, bremst das ESP einzelne oder auch mehrere Räder ab und drosselt die Motorleistung, so dass der Wagen auf „Kurs gehalten“ wird. Die Ausstattung mit dem Schleuderschutz ist für alle Autos wichtig, aus diesem Grund schreibt die EU ab 2011 den Einsatz von ESP in neuen Fahrzeugtypen vor. Zurzeit gehört der Schleuderschutz in Deutschland ab der Kompaktklasse meist zur Serienausstattung; bei Kleinwagen kann er häufig zumindest gegen Aufpreis von rund 300 Euro geordert werden.
Der intelligente Tempomat, vielen als ACC oder Abstandsregler bekannt, reduziert in Verbindung mit einem Notbrems-Assistenten die Gefahr von Auffahrunfällen und Kollisionen. Im Gegensatz zu einem konventionellen Tempomat hält er neben der gewünschten Geschwindigkeit auch den richtigen Abstand ein, was den Fahrer deutlich entlastet, wenn er kilometerlang dem Verkehrsfluss folgen muss. Ein eingebauter Radar misst die Distanz zum vorausfahrenden Fahrzeug. Unabhängig davon, ob der Fahrer den intelligenten Tempomat aktiviert, wird von dem Radar auch die Kollisionsgefahr bestimmt. Der damit verbundene Notbrems-Assistent warnt den Fahrer beispielsweise durch einen Ton, wenn eine Kollision ohne Eingriff des Fahrers wahrscheinlich ist. Zusätzlich wird [foto id=“286433″ size=“small“ position=“left“]das Bremssystem auf eine Notbremsung vorbereitet, indem die Bremsbeläge bereits an die Scheiben angelegt werden. Reagiert der Fahrer nicht rechtzeitig, beginnt das System selbständig zu verzögern. So kann ein Unfall bestenfalls vollständig verhindert oder zumindest seine Schwere gemildert werden. Solche intelligenten Tempomaten mit Notbremsassistenten gibt es unter anderem im Volvo XC60 und in der Mercedes-Benz E-Klasse, die den Helfer in Verbindung mit weiteren Fahrerassistenten für rund 2 560 Euro bekommt. Nach Angaben der Unfallforschung der Versicherer (UDV) könnten insgesamt 28 Prozent aller Auffahrunfälle mit Personenschaden vermieden werden, wenn alle Autos einen Notbremsassistenten hätten. Möglichst viele Autofahrer sollten deshalb zu ihrer eigenen Sicherheit einen entsprechenden Fahrassistenten im Fahrzeug haben.
Sekundenschlaf und Unaufmerksamkeit führen häufig zu schweren Unfällen. Der Fahrer ist kurz abgelenkt und rast mit seinem Auto in den Gegenverkehr. Ein Spurhalteassistent kann dieses Risiko vermindern. Mit einer Kamera erfasst das System die Fahrbahnmarkierungen vor dem Pkw. Verlässt der Fahrer ohne den Blinker zu setzen die Fahrspur, [foto id=“286434″ size=“small“ position=“right“]wird er abhängig vom Fahrzeugtyp beispielsweise durch ein vibrierendes Lenkrad oder einen Ton auf die möglicherweise kritische Situation hingewiesen. Beliebt ist auch der Spurhalteassistent des VW Passat, der anstelle einer Warnung das Fahrzeug mit einer leichten Lenkkorrektur wieder zurück auf die Fahrbahn weist. Dem Fahrer wird so die Richtung vorgegeben, wodurch Zeit gespart und eine Fehlreaktion vermieden wird, was im Ernstfall entscheidend sein kann. Neben VW haben unter anderem auch Volvo, Mercedes und Lexus Einschlafwarner im Programm. Die Preise liegen zwischen 525 Euro bei VW und knapp 900 Euro bei Mercedes, wobei dort weitere Assistenzsysteme im Paket enthalten sind.
Eine Verkehrszeichenerkennung erinnert Autofahrer an das gültige Tempolimit. Via Kamera werden alle Verkehrsschilder mit dem roten Ring und auch elektronische Wechselschilder erfasst. Die maximal erlaubte Geschwindigkeit erscheint daraufhin im Armaturenbrett oder „Headup-Display“. Wird die Geschwindigkeitsbegrenzung aufgehoben, verschwindet die Meldung oder wird in Verbindung mit Navigationsgeräten durch das zulässige Höchsttempo auf Landstraßen (100 km/h) oder in der Stadt (50 km/h) ersetzt. [foto id=“286435″ size=“small“ position=“left“]Übersehene Verkehrschilder gelten dann nicht mehr als Ausrede für Knöllchen. Das System ist unter anderem beim Audi, BMW, Mercedes und Opel zu haben. Im BMW 7er ist es für 320 Euro enthalten, für die Verkehrszeichenerkennung im Opel Insignia werden 525 Euro fällig.
Durch einen intelligenten Lichtassistenten entfällt für den Autofahrer die manuelle Umstellung von Abblend- auf Fernlicht. Das über eine digitale Kamera gesteuerte System passt die Leuchtweite laut dem Automobilzulieferer Continental automatisch an die Verkehrslage und Umgebung bei Nacht an. Der Fahrer hat für jede Situation die optimal ausgeleuchtete Sicht, entgegenkommende Fahrzeuge werden durch rechtzeitiges Anpassen des Fernlichts nicht gestört. Besonders in Regionen mit häufigem Wechsel zwischen Umgebung und Verkehrsaufkommen ist ein intelligenter Lichtassistent eine komfortable Ergänzung. Derartige Technik gibt es bei Mercedes. Aber auch andere Hersteller wie Audi, BMW und Opel bieten ähnliche, etwas einfachere Systeme an. Die Preise starten in der Mercedes E-Klasse bei 1 450 Euro, beinhalten dann jedoch noch weitere moderne Lichtfunktionen in Kombination mit einem Xenon-Scheinwerfer.
geschrieben von auto.de/(bp/mid) veröffentlicht am 08.04.2010 aktualisiert am 08.04.2010
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