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Zu viele Kinder werden im Fahrzeug falsch oder gar nicht angeschnallt. Jedes Jahr verunglücken in Deutschland deswegen über 10.000 Sprösslinge als Mitfahrer, darauf weist der ADAC nun hin. Dabei gibt es Kindersitze für jede Altersgruppe, sowie gesetzliche Regelungen zur Sicherung der Kleinen. Doch selbst der teuerste Sitz bringt nichts, wenn die Größe falsch ist.
In Deutschland ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass jedes Kind einen speziellen Sitz benutzt, solange es jünger als 12 Jahre oder kleiner als 1,50 Meter ist. Entscheidend für die Wahl des richtigen Sitzes ist bei das Gewicht des Kindes und nicht sein Alter oder die Körpergröße. Die notwendigen Angaben zur jeweiligen Gewichtsklasse stehen auf den Prüfsiegeln der Sitze.
Da bei Neugeborenen die Wirbelsäule noch nicht stabil ist, muss besonders ihr Kopf geschützt werden. Deswegen bieten Kindersitzhersteller sogenannte Babyschalen der Gruppe 0 und 0+ an, in denen der Säugling oder Kleinkinder bis 13 Kilogramm liegend im Auto transportiert werden. Diese Schalen werden mit dem Haltesystem Isofix befestigt. Das Bundesverkehrsministerium rät, den Sitz nicht vorschnell auszutauschen, da Kleinkinder in diesen Systemen sehr sicher im Fahrzeug untergebracht sind.
Die anschließende Gewichtsgruppe 1 gilt für Kinder von 9 bis 18 Kilogramm Körpergewicht (ungefähr ab neue Monate bis vier Jahre). Diese Systeme werden in unterschiedlichen Varianten angeboten: Entweder mit Hosenträgergurt oder so genannten Fangkörpersystemen, bei denen das Kind durch ein Tischchen vor dem Bauch gesichert wird. Bei beiden Systemen ist darauf zu achten, dass sie stramm und standsicher im Fahrzeug eingebaut sind.
In der nächsten Gewichtsklasse (Gruppe2 und 3, für Kinder von 15 bis 36 Kilo) gibt es vor allem so genannte Sitzerhöhungen mit Rücken- bzw. Schlafstützen. Der Nachwuchs wird hier fast immer mit dem normalen Dreipunkt-Sicherheitsgurt in Fahrtrichtung gesichert. Bei der Anbringung ist darauf zu achten, dass der Schultergurt immer mittig über der Schulter des Kindes verläuft und es beim Schlafen nicht aus dem Gurt rutscht.
Beim Kauf sollte man sich grundsätzlich an Testurteilen orientieren. Insbesondere sehr günstige Sitze erfüllen zwar die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestanforderungen, können aber laut ADAC häufig Mängel in der Sicherheit oder Bedienung aufweisen. Eine bessere Wahl sind günstige Auslaufmodelle von Markenherstellern. Es ist jedoch unumgänglich, den Sitz samt Kind im Fahrzeug zu testen. Denn nicht jedes System passt gut in jedes Auto. Vor allem bei älteren Fahrzeugen können durch zu kurze Gurte Probleme auftreten, denn eine Gurt-Mindestlänge ist erst seit 2001 für Neufahrzeuge vorgeschrieben. Aus diesem Grund kann es vor allem beim Befestigen von rückwärtsgerichteten Systemen, wie der Babyschale, dazu kommen, dass der Sicherheitsgurt nicht um die Kindersitzschale reicht.
Der richtige Einbau entscheidet maßgeblich über die Sicherheit bei einem Unfall. Gerade beim Ersteinbau ist deshalb die Bedienungsanleitung unbedingt zu befolgen. Zu den häufigsten Fehlern gehören ein zu lockerer Einbau im Fahrzeug oder zu lose Gurte am Körper des Kindes.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 18.04.2013 aktualisiert am 18.04.2013
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