Ratgeber: Kinder mit dem Rad transportieren

Wer mit kleinen Kindern radeln will, braucht das passende Transport-Zubehör. Zur Wahl stehen Sitze für die Frontpartie und den Gepäckträger sowie der Kinderanhänger. Jedes der Systeme hat Vor- und Nachteile.

Kindersitz für den Gepäckträger

Am gängigsten ist der Kindersitz für den Gepäckträger. Die Montage erlaubt höhere Lehnen für eine bessere Abstützung von Rücken und Kopf, die Sicht des Fahrers wird ja nicht behindert. Außerdem bieten sie den Kindern vergleichsweise viel Bewegungsfreiheit, was vor allem längere Fahrten entspannter macht. Bei einem Sturz kann der Fahrer auch nicht auf das Kind fallen.

Nachteile: Die hinten montierten Sitze haben aber auch Nachteile: Die Hecklastigkeit kann bei hohem Tempo zu unruhigen Fahreigenschaften und zum gefürchteten Rahmenflattern führen. Ungeübten droht ein Sturz. Zudem hat das Kind wenig Sicht und blickt ständig nur auf den Rücken des Vordermannes. In vielen Fällen schränken die Sitze auch den Tretkreis für den Fahrer ein. Ist ein Sattel mit Federn montiert, müssen diese abgedeckt werden, da sonst die Finger gequetscht werden können.

Preise: Die Preise für den Gepäckträgersitz starten bei rund 40 Euro, Markenmodelle können schon einmal 130 Euro kosten. Viele Exemplare wachsen mit und können somit sehr lange genutzt werden.

Lenkradsitze

Kinder bis 15 Kilogramm dürfen in Deutschland auch auf Lenkradsitzen transportiert werden, die vor oder hinter dem Lenker montiert werden können. Wer in den Urlaub fährt, sollte aber aufpassen. Beispielsweise in Österreich ist der Lenkradsitz generell verboten. Das liegt vor allem daran, dass das Kind bei Unfällen relativ ungeschützt ist. Unter anderem ist aus Sichtgründen keine Kopfstütze möglich. Zudem sind die Kinder dem Wetter stärker ausgesetzt und können durch den Fahrtwind schneller auskühlen. Für das Fahrverhalten ist die Montage auf dem Lenker jedoch meistens vorteilhaft, da der Fahrer den Schwerpunkt immer genau im Griff hat. Außerdem kann er den Blick- und Sprechkontakt besser halten als wenn das Kind hinter ihm sitzt. Das Kind profitiert von einem bessern Blick auf die Umgebung.

Fahrradanhänger

Stark im Kommen sind Fahrradanhänger. Moderne Exemplare sind sicher und komfortabel, haben aber ihren Preis. Mit rund 300 Euro bis über 1 100 Euro schlagen sie zu Buche. Bei Crash-Tests zeigten die Anhänger bei richtiger Beladung in der Regel gute Ergebnisse, auch bei schweren Unfällen kippen sie nicht um.

Nachteil: Nachteil der Anhänger ist eine Einschränkung der Rangierbarkeit; der Wendekreis ist groß und in der Regel kann dabei nur in eine Richtung gefahren werden, da in der anderen die Deichsel mit dem Hinterrad kollidiert.

Vor dem Einsatz

Daher gilt für Anhänger ebenso wie für Kindersitze: Vor dem Einsatz muss ausgiebig geprobt werden. Am besten schon beim Kauf. Dabei ist auch auf das GS-Siegel zu achten; das stellt unter anderem sicher, dass die Füße der Kleinen – wie gesetzlich vorgeschrieben – nicht in die Speichen geraten können. Für Fahrradanhänger empfehlen die Experten des TÜV Rheinland zudem zusätzlich zur vorgeschriebenen Beleuchtung reflektierende Folien. Zudem ist auch im Anhänger ein Helm zu tragen und das Kind sollte angegurtet sein.

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