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Wer mit dem Motorrad in den Urlaub fahren will, muss sich noch mehr als ein Autofahrer um den Zustand des Gefährts kümmern. Eine gründliche Durchsicht der Maschine ist notwendig, und beim Zustand von Reifen und Bremsen muss die Reiselänge einkalkuliert werden. Auch wenn die Frühjahrsinspektion noch nicht lange her ist, ist für weite Strecken mit vielen Bergab-Fahrten im Gebirge, ein Reservesatz Bremsbeläge im Gepäck sinnvoll. In jedem Fall muss das Werkzeug für unterwegs komplett sein. Verschieden große Schraubendreher und –schlüssel, ein Reifenpannenspray, schmales und breites Klebeband sowie Ersatz-Glühbirnen und je ein Kupplungs- und Bremshebel müssen unbedingt mit, bei Bikes mit Kettenantrieb auch ein Kettenspray. Für Auslandsreisen kann es nicht schaden, das Werkstattverzeichnis im Handbuch des Herstellers mithilfe von dessen Webseite entlang der geplanten Reiseroute auf Aktualität zu prüfen und notfalls handschriftlich zu korrigieren
Auch richtiges Beladen ist wichtig, denn eine zu große Verlagerung des Schwerpunkts führt zum Pendeln der Maschine bei Geradeausfahrten und Lenkerflattern in Kurven. Schwere Gegenstände sind daher nahe am Schwerpunkt des Bikes unterzubringen. Ideal für Werkzeug ist daher entweder ein Gepäckfach unter dem Sitz oder das unterste Fach des Tankrucksacks. Letztere sind in verschiedenen Größen erhältlich, hier geht allerdings Sicherheit vor Stauraum, denn es darf weder der Blick auf die Instrumente beeinträchtigt sein, noch darf der Lenker in engen Kurven mit dem Tankrucksack in Berührung kommen. Ein kleiner Verbandkasten oder besser noch ein Beutel lässt sich für schnellen Zugriff am besten in Innenfächern von Verkleidungen, unter der Sitzbank oder im Tankrucksack ganz oben unterbringen.
Die von vielen Herstellern angebotenen Koffersysteme sind praktisch, aber häufig auch mit Geschwindigkeits-Einschränkungen zur Vorbeugung vor Pendelerscheinungen verbunden. Schwere Gegenstände gehören in Koffern ganz nach vorn und möglichst weit nach innen. Wichtig ist, dass die Koffer auf beiden Seiten gleich schwer beladen sind. Ein eventuell vorhandenes Topcase ist für die leichten Dinge wie Regenkombi oder Warnweste reserviert. Packrollen auf einem Heck-Träger oder dem Soziussitz muss der Fahrer durch Gurte oder Expander-Bänder sorgfältig gegen Verrutschen zur Seite oder nach hinten sichern.
Häufig packen Biker ihre Utensilien zum Schutz gegen Regenwasser in Plastiktüten. Wer diese mithilfe einer Federwaage vor dem Verstauen in Koffern wiegt und die Gewichte addiert, erfährt nach einem Blick in die Motorrad-Papiere, ob sich die Ausrüstung noch im „grünen Bereich“ befindet. Sein maximal zulässiges Gesamtgewicht darf das Motorrad keinesfalls überschreiten. Dafür sprechen nicht nur gesetzliche Vorschriften, sondern auch Sicherheitsaspekte.
Zum Schluss der Vorbereitung ist eine Erhöhung des Reifendrucks auf das vom Hersteller empfohlene Mass angesagt. Soweit hier Einstellungsmöglichkeiten vorhanden sind, passt der Biker auch die Fahrwerkseinstellungen der Maschine der Beladung an. Wer sich das nicht zutraut, konsultiert seine Werkstatt. Ratsam ist in jedem Fall eine rechtzeitige Probefahrt mit der beladenen Maschine, um sich an das veränderte Fahrverhalten zu gewöhnen. Die Bremswege sind auch bei korrekter Beladung spürbar länger. Wer sich mit einem bis an die Grenze beladenen Motorrad nicht wohl fühlt, hat vor der Abfahrt nochmals die Chance, das eine oder andere Gepäckstück in Frage zu stellen.
Auf der Fahrt empfiehlt sich beim Reisen zu zweit eine bewährte Aufgabenteilung. Wenn es beim Tanken schnell gehen soll, stellt sich die Sozia mit dem Reiseportemonnaie bereits an die Kasse, während der Fahrer tankt. Und im Ausland sollte sie immer Bargeld in der Landeswährung für Autobahngebühren der ersten halben Etappe hinter der Grenze und einmal volltanken griffbereit haben.
geschrieben von auto.de/(friwe/mid) veröffentlicht am 06.06.2013 aktualisiert am 06.06.2013
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