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Die erste Fahrt im eigenen Neuwagen ist für Autobesitzer immer etwas besonderes. Alles glänzt, alles ist sauber und die neuen Materialien verströmen den markanten, künstlichen Neuwagengeruch. Doch bei aller anfänglicher Freude über das neue Auto muss der Fahrer sich und seinen Gasfuß zunächst einmal zügeln.
Denn wer lange Freude an seinem Wagen haben will, der muss ihn am Anfang möglichst sanft behandeln, auch wenn das klassische Einfahren nicht mehr notwendig ist. Früher stand bei einem Neuwagen der erste Ölwechsel bereits nach 1 000 Kilometern an. Damit sollten Rückstände von der Produktion und die bei den ersten Bewegungen der Kolben möglicherweise durch Reibung entstehenden Partikel aus dem Öl entfernt werden. Das ist heute jedoch nicht mehr üblich und nur in Ausnahmefällen wird ein Käufer in der Bedienungsanleitung einen Hinweis auf den frühen Ölwechsel finden.
Bei modernen Motoren ist die Fertigungstoleranz sehr gering und die Teile sind exakt aufeinander abgestimmt. So entstehen kaum noch Partikel und das Öl bleibt sauber. Hinzu kommt, dass auch die Filter leistungsfähiger geworden sind und mögliche Rückstände herausfiltern könnten.
Doch nichtsdestotrotz braucht ein neuer Motor eine gewisse Schonzeit, damit sich die Kolben und Zylinder aufeinander einspielen können und das Öl gleichmäßig bis in die letzte Ecke verteilt wird. Vor allem wegen der Verteilung des Öls sollten Neuwagenbesitzer während der ersten 5 000 bis 10 000 Kilometer weder im roten Drehzahlbereich fahren, noch besonders untertourig fahren, wie Diplom-Ingenieur Hermann Schenk von der Prüforganisation GTÜ empfiehlt. Denn solange der Motor nicht 100-prozentig geschmiert ist, besteht die Gefahr des Metallkontaktes, also dass Kolben und Zylinder ohne schützenden Ölfilm aufeinander treffen. Dies hat durch die entstehende Kerbe nicht nur einen höheren Ölverbrauch zur Folge, sondern verkürzt auch die Lebenszeit des Triebwerks.
Ein Metallkontakt kann nicht nur durch die enormen Kräfte bei Volllast entstehen, sondern auch bei zu untertourigem Fahren. Denn bei mechanischen Ölpumpen wird der ideale Öldruck bei niedrigen Drehzahlen unter Umständen nicht aufgebaut.
Auch fabrikneue Reifen brauchen eine gewisse Einfahrzeit. Das liegt zum einen an der bei der Montage auf die Felgen üblicherweise verwendeten Paste. Bei einer Vollbremsung auf den ersten 50 Kilometern könnte das Schmiermittel im schlimmsten Fall dazu führen, dass sich der Reifen auf der Felge dreht, wie ein Experte des Reifenherstellers Continental erklärt. Zum anderen ist ein neuer Reifen zum Schutz mit einer Wachsschicht überzogen, die ebenfalls erst nach rund 50 Kilometern abgefahren ist. Solange sollte der Autofahrer demnach auf rasante Kurvenfahrten verzichten.
geschrieben von (sta/mid) veröffentlicht am 12.08.2009 aktualisiert am 12.08.2009
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