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Die Frühlingsonne lockt. Neben Verliebten und Spaziergängern kommen auch viele Old- und Youngtimerbesitzer mit ihren Fahrzeugen aus den „Löchern“. Wer ein altes Schätzchen sein Eigen nennt, sollte einige Tipps beherzigen, damit auf der ersten Ausfahrt kein böses Erwachen folgt.
Der erste Blick vor der Wiederinbetriebnahme des Autos sollte dem Kennzeichen und den Fahrzeugpapieren gelten. Sind Hauptuntersuchung (HU) oder Abgasuntersuchung (AU) abgelaufen, darf das Auto nicht auf öffentlichen Straßen bewegt werden, sonst droht Bußgeld. Die Behörden drücken da auch bei historischen Fahrzeugen kein Auge zu. War das Auto über den Winter vorübergehend stillgelegt, wird die Wiederzulassung erst erteilt, wenn die entsprechenden Prüfnachweise vom TÜV vorliegen.
Vor dem ersten Anlassen des Motors sind die Füllstände von Betriebsflüssigkeiten wie Motoröl und Bremsflüssigkeit zu kontrollieren und gegebenfalls aufzufüllen. Speziell „Oldies“ quittieren fehlende Schmierung oder Kühlung oft mit kapitalen Motorschäden. Ein Blick auf den Garagenboden kann ebenfalls nicht schaden. [foto id=“351109″ size=“small“ position=“left“]Haben sich über den Winter verräterische Flecken unter dem Fahrzeug gebildet, ist das ein untrüglicher Hinweis auf Undichtigkeiten und Lecks in Schläuchen und Leitungen, die umgehend eingehender untersucht gehören.
Als nächstes untersucht man den Innenraum im Fahrzeug und den Dachhimmel auf Schimmel und Verschmutzungen. Wasser und Seife sind an den meisten Stellen erfahrungsgemäß die besten Reinemacher. Ist man glücklicher Besitzer eines historischen Cabrios mit Stoffverdeck, sollte die Dachhaube auf aufgeplatzte Nähte oder Risse untersucht werden, die auf die Temperaturunterschiede im Winter zurückzuführen sind. Andernfalls kann die erste Ausfahrt schnell zum unfreiwillig feuchten „Vergnügen“ werden.
Ist der äußere Check erfolgt, kommt der Moment des Motorstartens und mit ihm die spannende Frage: „Will er oder will er nicht?“ Die vor dem Einmotten abgeklemmte und im Idealfall an ein Erhaltungsladegerät angeschlossene Starterbatterie muss hierzu natürlich zunächst wieder angeschlossen werden. In puncto Polarität gilt die alte Faustregel „Minus (Schwarz) zuerst ab und zuletzt wieder dran“, um einen Kurzschluss zu verhindern. War die Technik vor dem „Einmotten“ gesund, springt der Motor nach Erfahrung der Oldtimer-Experten des ADAC spätestens beim zweiten bis dritten Versuch wieder an. „Weiterorgeln“ bringt in der Regel nichts, sondern kann bei Fahrzeugen mit Katalysator schlimmstenfalls sogar den „Kat“ schädigen. Die erste Fahrt mit dem Klassiker [foto id=“351110″ size=“small“ position=“left“]geht immer zur nächstgelegenen Tankstelle, um den Luftdruck der Reifen mit dem Prüfgerät zu messen. Auch nach Monaten der Ruhe sollte an den Reifen kein sichtbarer Luftverlust aufgetreten sein. Ist dies dann doch der Fall, deutet das auf einen Schleichplatten infolge porös gewordener Gummis hin. Hat man vor der Einlagerung den Reifendruck zur Vermeidung von „Standplatten“ erhöht, wie dies Experten empfehlen, muss er wieder auf Normalwert gebracht werden. Bei den ersten Bremsversuchen kann Flugrost auf Bremsscheiben und -trommeln den Anhalteweg verlängern. Knirschende Geräusche sind nicht tragisch. Durch vorsichtiges Anbremsen auf sicherem Terrain lassen sich diese Ablagerungen schnell entfernen.
Derart fit gemacht steht der ersten Frühlingsausfahrt mit dem historischen Auto nichts mehr im Wege. Die neidischen Blicke der anderen Verkehrsteilnehmer sind den Oldie-Besitzern sicher.
geschrieben von auto.de/(mah/mid) veröffentlicht am 24.03.2011 aktualisiert am 24.03.2011
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