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Ein Neuwagen ist so ungefähr das Gegenteil einer Geldanlage. Schon bei der Fahrt vom Hof des Händlers bröckelt der Restwert bildlich gesehen unter den Reifen weg. Doch man kann den Verlust in Grenzen halten, alleine schon durch die richtige Kaufentscheidung.
Als Faustregel gilt: Je größer das Auto, desto höher der Wertverlust. Und zwar sowohl in absoluten Zahlen als auch relativ. Im Schnitt liegt der mögliche Wiederverkaufspreis eines Pkw nach drei Jahren 50 Prozent unter dem ursprünglich gezahlten Betrag. Bei einem Oberklassewagen kann der Wertverlust auch schon mal 70 Prozent betragen. Wer also nicht unbedingt einen großen Wagen benötigt, sollte sich dessen Anschaffung gut überlegen.
Steht die gewünschte Fahrzeugklasse fest, muss nach einem passenden Modell gesucht werden. In jedem Segment gibt es besonders wertstabile Fahrzeuge und solche, die unter extremem Preisverfall leiden. Einen Überblick geben regelmäßig veröffentlichte Listen – etwa vom ADAC. Wertstabilstes Auto überhaupt ist dort in der Regel der Kleinwagen Mini. Probleme beim Wiederverkauf machen hingegen Exoten: Die Nachfrage ist kleiner als bei gängigen Modellen, entsprechend geringer ist der erzielbare Preis.
Auch die Motorisierung spielt für die Wertentwicklung eine wichtige Rolle. Alltagsautos finden mit sparsamen Antrieben die meisten Interessenten. Vor allem vor dem Hintergrund immer weiter steigender Spritpreise sollte also besser auf PS verzichtet werden – es sei denn, es handelt sich um einen Sportwagen. Zu Langstreckenfahrzeugen und SUV passen am besten Dieselmotoren mit ihrem relativ geringen Verbrauch, Kleinwagen sollten hingegen in der Regel mit dem preiswerteren und kultivierteren Benziner ausgestattet werden.
Hier sind mittlerweile Extras wie Klimaanlage und Radio Pflicht. Auch an der Sicherheitsausstattung sollte nicht gespart werden. Die weiteren Extras richten sich nach der Fahrzeugklasse. Während eine Lederausstattung im Kleinwagen eher nicht für einen Käuferansturm sorgt, ist sie etwa in der Oberklasse unabdingbar. Einige Extras bleiben, obwohl beim Neuwagen gefragt, beim Gebrauchten ohne Einfluss auf den Preis. Das teure festeingebaute Navi etwa ist nach einigen Jahren veraltet und für den Neubesitzer nicht mehr viel wert.
Bei der Farbwahl sollte man auf den Massengeschmack setzen. Nicht zuletzt deshalb wird der überwiegende Teil aller Neuwagen auch in den Tönen Schwarz, Grau und Silber verkauft – damit kann fast jeder Zweitbesitzer leben. Schwieriger wird der Wiederverkauf von modisch lackierten Autos – aktuell etwa braunen oder bronzefarbenen Modellen. Moden ändern sich eben meist schnell. Auch bei der Innenausstattung sollte man daher Zurückhaltung walten lassen.
Zu guter Letzt spielt auch die Psychologie beim Gebrauchtwagenkauf eine Rolle. Wer etwa zum Jahresende ein neues Auto kauft, sollte den Termin der Neuzulassung ruhig etwas nach hinten schieben. Denn dann steht in den Papieren in der Spalte Erstzulassung der Januar des Folgejahres. Ein kleiner Vorteil bei der Verhandlung. Vergrößert werden kann dieser durch eine pflegliche Behandlung während der Laufzeit und eine gründliche Endreinigung vor dem Verkauf. Denn das Auge kauft letztlich mit.
Und dann gibt es noch einen Tipp, das Restwertrisiko zu senken: Wer selbst statt eines Neuwagens einen jungen Gebrauchten kauft, kann vom hohen Wertverlust der Neufahrzeuge gerade in den ersten Jahren nach der Erstzulassung profitieren.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 27.05.2011 aktualisiert am 27.05.2011
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