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Wie jede sitzende Tätigkeit kann auch Autofahren den Rücken stark belasten. Ein ergonomisch durchdachtes Fahrzeugkonzept, gute Sitze und die richtige Körperhaltung machen das Fahren bequemer und können Schmerzen und Verspannungen verhindern.
Wichtigster Baustein eines rückenfreundlichen Autos sind gute Sitze. „Sie sind die Verbindung zum Körper“, so Detlef Detjen von der Experten-Vereinigung „Aktion Gesunder Rücken e.V.“ (AGR). Vor allem der Fahrer ist auf sie angewiesen, da er anders als seine Passagiere die Körperhaltung während der Fahrt kaum ändern kann. Rückenfreundlich sind Sitze mit langer Sitzfläche, die die Beine stützen. Die Rückenlehne sollte bis zu den Schultern reichen und leicht S-förmig sein. Darüber hinaus muss der Körper auch durch eine gute seitliche Führung gestützt sein, am besten durch ausgeprägte Wangen an Sitzfläche und Lehne. Generell darf die Polsterung nicht zu weich sein. Besonders gute Sitze zeichnet die AGR mit einem Siegel aus. Bislang gibt es allerdings nur zwei Hersteller, die die Anforderungen erfüllen. Opel bietet seinen Ergonomie-Sitz ab dem Kompaktmodell Astra als Extra für 500 Euro Aufpreis an. Ebenfalls [foto id=“294050″ size=“small“ position=“right“]erhältlich sind die prämierten Sitze für den Mittelklässler Insignia (390 Euro) und den neuen Meriva (500 Euro). Bei Mercedes-Benz gibt es einen sogenannten Multikontursitz ab der Mittelklasse aufwärts zu Aufpreisen zwischen 464 Euro in der C-Klasse und 2 023 Euro in der S-Klasse.
Doch auch der beste Sitz ist nutzlos, wenn die Sitzposition nicht stimmt. Am besten wird diese schon vor dem Kauf bei einer Probefahrt getestet, denn manchmal passen Fahrzeugmodell und Körpergröße einfach nicht zusammen. Der Abstand zu den Pedalen ist so zu wählen, dass die Beine leicht angewinkelt sind. Die Neigung der Rückenlehne ist so einzustellen, dass der Winkel zur Sitzfläche 110 Grad beträgt. Der Fahrer muss im Sitzen das Lenkrad mit leicht angewinkelten Armen erreichen und auch den höchsten Punkt des Runds noch problemlos greifen können. Hilfreich ist da eine zweifach verstellbare Lenksäule, die ab der Kompaktklasse in der Regel zur Serienausstattung gehört, bei Kleinwagen aber häufig nicht zu haben ist. Die Kopfstütze wird so eingestellt, dass die Oberkante mit dem oberen Ende des Kopfes abschließt, der ideale Abstand zum Hinterkopf beträgt rund drei Zentimeter. Manche Sitze verfügen noch über zusätzliche Einstellmöglichkeiten: dort ist die Sitzneigung so einzustellen, dass die Oberschenkel locker aufliegen, die Sitzfläche wird bis rund zwei bis drei Zentimeter hinter die Kniekehle ausgezogen, Seitenwangen sollten nah am Körper liegen.
Neben den Sitzen spielen weitere Fuktionen des Fahrzeugs eine große Rolle für die Rückengesundheit. So sollte schon beim Autokauf laut dem Experten Detjen auf eine niedrige Ladekante geachtet werden, die möglichst eben in den Ladeboden übergeht. [foto id=“294051″ size=“small“ position=“left“]Sie entlastet den Rücken beim Einladen schwerer Einkäufe. Auch sollten die Sitze der Rückbank möglichst leicht umlegbar sein, um einen vergrößerten Laderaum zu schaffen. Praktisch sind Schiebetüren, die auch in engsten Parklücken den Einstieg in den Fond ohne Verrenkungen erlauben. Auch hinten angeschlagene Fondtüren wie beim neuen Opel Meriva, den die AGR als bisher einziges Gesamtfahrzeug mit dem Rücken-Siegel ausgezeichnet hat, sind laut Detjen rückenschonend, vor allem, wenn Kinder angeschnallt werden müssen. Auch den in den Heckstoßfängern des Rüsselsheimer Mini-Vans integrierten Fahrradträger hält der Rückenexperte für sinnvoll. Generell empfiehlt er den Radtransport am Heck, anstatt die Bikes auf den Dachgepäckträger zu wuchten. Nicht zuletzt ist auch auf die Federung eines Autos zu achten; Sportfahrwerke sollten Menschen mit Rückenleiden generell meiden.
geschrieben von auto.de/(hh/mid) veröffentlicht am 28.04.2010 aktualisiert am 28.04.2010
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