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Werden die Tage länger, nähert sich für Autofahrer die Zeit für den Wechsel auf Sommerreifen. Nach dem ungewöhnlich strengen Winter sollte in diesem Jahr aber nichts überstürzt werden. Zwar gilt für Winterreifen die Regel „O bis O“ – also Oktober bis Ostern – doch da die Feiertage in diesem Jahr bereits auf Anfang April fallen, sollten Autofahrer mit dem Reifentausch noch etwas warten. Erst wenn sicher kein Schnee mehr fällt, ist die richtige Zeit für die Sommerpneus.
Vor dem Wechsel auf Sommerreifen ist der Reifen aus dem Vorjahr auf Zustand und Profil zu untersuchen. Reifenexperten empfehlen für Sommerreifen aus Sicherheitsgründen und in Hinblick auf Aquaplaningsituationen eine Profiltiefe von mindestens drei Millimetern – sicher ist sicher, auch wenn der Gesetzgeber nur 1,6 Millimeter vorgibt. Ist bereits beim Montieren der Sommerreifen klar, dass die Winterreifen in der nächsten Saison nicht mehr zum Einsatz kommen, sollten sie dennoch nicht gleich entsorgt werden. Denn die abgefahrenen Reifen schützen bei der Lagerung die Felge.
Auch wenn die Sommerreifen vom Vorjahr noch auf Felgen aufgezogen sind, ist ein Auswuchten anzuraten. Bei unterschiedlich abgefahrenen Reifen sollte ein Fachmann die Fahrwerkseinstellungen überprüfen – das dient sowohl der Sicherheit als auch dem dadurch verlängerten Reifenleben. Beim Kauf eines neuen Reifensatzes sind vermeintliche Schnäppchen zu meiden. Eine gute Hilfestellung beim Reifenkauf bieten aktuelle Testberichte und eine Beratung im Fachhandel.
Der Reifenwechsel selbst geht ohne Schmier und Schmutz am besten vor sich, wenn man vorher in die Waschanlage fährt. Beim eigenhändigen Reifenwechsel werden die neu montierten Räder am besten über Kreuz mit einem Drehmomentschlüssel festgezogen. Die Reifen mit der größeren Profiltiefe gehören laut den Reifenexperten von Dunlop auf die Hinterräder. Besondere Aufmerksamkeit verlangt das Anbringen von laufrichtungsgebundenen Reifen. [foto id=“281604″ size=“small“ position=“right“]Diese sind an der Flanke mit einem Pfeil gekennzeichnet, asymmetrische Reifen müssen so montiert werden, dass die Kennzeichnung „Outside“ auch wirklich nach außen zeigt. Vorsicht: Eine falsche Montage kann gefährlich werden.
Die Winterreifen werden anschließend auf Beschädigungen untersucht und gründlich gereinigt. Klares Wasser mit Seife oder Spülmittel bringt die besten Ergebnisse. Reinigungshilfen, die Lösungsmittel oder Öle enthalten, schaden dagegen dem Gummi. Reifen dürfen nicht mit der Rundstrahldüse von Hochdruckreinigungsgeräten gesäubert werden. Statt dessen kommt eine Reinigung mit einer Flachstrahldüse oder einem sogenannten Dreckfräser in Frage, bei der ein Mindestabstand von 20 Zentimetern einzuhalten ist. Dann wird auf der Reifenflanke die alte Position am Fahrzeug mit Kreide vermerkt.
Es empfiehlt sich, einen trockenen, dunklen und kühlen Ort für die Reifenlagerung zu wählen. Auf Felgen montierte Reifen können an die Wand gehängt oder gestapelt werden, unmontierte Pneus sollten zum Schutz vor einer Verformung senkrecht an die Wand gelehnt und in regelmäßigen Abständen gedreht werden. Keinesfalls dürfen sie mit Öl, Kraftstoff oder Chemikalien in Berührung kommen, da sonst die Gummimischung zerstört wird. Wer in der eigenen Garage keinen Platz für die abmontierten Winterreifen hat, kann sie beim Händler einlagern. Diesen Service bieten viele Reifenhändler und Autohäuser an.
Reifen mit einem abgefahrenen Profil hingegen müssen fachgerecht entsorgt werden. Beim Kauf eines neuen Satzes nehmen viele Händler dem Kunden diese Aufgabe ab.
geschrieben von auto.de/(sta/mid) veröffentlicht am 17.03.2010 aktualisiert am 17.03.2010
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Grüß Dich Jogi! Das ist ganz wichtig, was du hier schreibst. Durch den Einfluss von Luftsauerstoff versprödet jeder Reifen, wie jedes andere Gummiteil auch. Reifenfachleute empfehlen deshalb genau wie du, den Wechsel der Reifen nicht nur von der Profiltiefe (2mm) abhängig zu machen, sondern auch vom Reifenalter. Ein jeder hat sicherlich schon einmal etwas Verschollenes in einer versteckten Schubladenecke gefunden, das mit den alltäglich verwendeten kleinen Gummiringen gebündelt war und musste zu seinem Erstaunen feststellen, dass die Gummis entweder wie ausgetrocknet zerbröselten oder aber sich wie Kaugummi unendlich lang ziehen ließen. Technisch ausgedrückt heisst das "die Zerstörung der Elastomere durch den Einfluss von Sauerstoff". Und warum verwendet man bei den Reifen keine langzeitstabilen Materialien? Ganz einfach, weil nur die für die Reifenherstellung benutzten Materialien alle an den Reifen gestellten Anforderungen wie höchste Abriebfestigkeit bei optimaler Bodenhaftung, Unempfindlichkeit gegenüber hohen Temperaturen bis über 100°C, geringes Abrollgeräusch, Wasserunempfindlichkeit, bedingte Benzinfestigkeit, hohe Querbeschleunigungskräfte, hohe Innendruckfestigkeit oder auch eine gewisse Unempfindlichkeit gegenüber scharfen Bordsteinkanten und spitzen Steinen, gutes Walkvermögen bei geringer Hitzebildung und noch vieles mehr. Man sollte sich immer vor Augen halten, dass die Reifen mit nur wenigen Quadratzentimetern der einzige Kontakt zur Strasse sind. Auch bei 200 km/h. Wolli
Hallo Autofan von 14:53. Mit deinem Vorschlag solltest du etwas vorsichtiger sein! Winterreifen haben auch im Sommer wegen ihrer weichen Gummimischung eine etwa doppelt so hohe Haftreibung wie Sommerreifen, genau wie im Winter. Man wechselt sie ja deshalb auch im Sommer, weil bei Temperaturen um die 25°C oder höher eben auch der Abrieb vier- bis fünfmal grösser ist als im Winter. Bei einer so unterschiedlichen Bodenhaftung wird sich bei einer Vollbremsung jeder Wagen sofort um seine eigene Achse drehen. Ich weiß auch nicht, ob das nach der StVZO überhaupt statthaft ist. So etwas sollte man nur im äussersten Notfall tun. Mit freundlichem Gruss …. Wolli
Genau so ist es, Wolli. Wer regelmässig seine Räder ummontiert brauch auch keine angst vor einer reifenpanne zuhaben. Ausserdem kann man dann noch statt des ekligen Notrades entweder einen sommer oder einen winterreifen mit sich führen.
Wer bereit ist, etwa 20 Euro in einen Kreuzschlüssel und einen Drehmomentschlüssel mit Nuss zu investieren, holt dieses Geld innerhalb von einem Jahr wieder herein. Wenn man sich nicht allzu blöde anstellt, kann man an jedem Auto innerhalb von höchstens 30 Minuten die Räder wechseln. Man sollte nicht vergessen, dass Winterreifen eine extrem weiche Gummimischung haben und gerade bei Temperaturen über 10°C einem vielfach höheren Verschleiss als Sommerreifen unterliegen. Es lohnt sich ebenso niemals, Winter- und Sommerreifen auf die selben Felgen ummontieren zu lassen. Für den Wintereinsatz reichen die einfachsten und billigsten Stahlfelgen, die man erwerben kann. Notfalls auch vom Schrottplatz. Bereits zweimaliges Ummontieren erreicht bereits die Kosten für den Erwerb einer Stahlfelge, ganz zu schweigen von der enormen Beanspruchung der Stahlfäden der Reifenkanten beim Abwerfen und Aufziehen auf die Felgen. Ich wechsele bis zu fünfmal in der Saison die Räder, und muss deshalb dreimal seltener neue Reifen kaufen. Darum teile ich nicht die Meinung der Redaktion, die Winterreifen vorsichtshalber bis zu einem zuverlässigen Frühlingswetter weiterhin zu fahren. Wer der Räderwechsel nicht selber durchführen will oder kann, muss schon ein dickes Portemonaie haben. Wolli
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Gast auto.de
März 26, 2010 um 1:15 pm UhrJa, das sagen auch die Leute vom TÜV und vom ADAC. Allerdings haben Umgebungsparameter wie Temperatur, Luftfeuchte und auch die Fahrweise grossen Einfluss auf die Alterungsbeständigkeit. Im Fachhandel werden auch Sprays und Lacke angeboten, die den Alterungsprozess stark bremsen sollen. Aus Erfahrung bin ich allerdings allen sogenannten Wundermitteln gegenüber äusserst misstrauisch….. Wolli