Ratgeber Urlaub: Der Start ist entscheidend

In den Schulferien haben Staus auf Autobahnen Hochkonjunktur. Damit die kostbare Urlaubszeit nicht im Stillstand verbracht wird, sollte man am besten außerhalb der Ferien oder zumindest nicht gerade an einem der besonders staureichen Wochenenden in den Urlaub starten. Flexible Abfahrtszeiten und Alternativrouten tragen zu einer fließenden und stressfreien Fahrt bei.

Bei der Vermeidung von Staus können neben der TP (Traffic Programm)-Funktion am Autoradio, die das laufende Musikprogramm für Verkehrshinweise unterbricht, auch Navigationssysteme helfen. Das in vielen Geräten integrierte Warnsystem TMC (Traffic Message Channel) warnt den Fahrer vor stockendem oder stehendem Verkehr und schlägt von sich aus Alternativrouten vor. Deutlich schneller könnte es in Zukunft mithilfe Car-to-Car-Kommunikation gehen, an der unter anderem Ford derzeit zusammen mit dem Mobilfunkanbieter Vodafone tüftelt. Anders als das in den heutigen Navigationsgeräten verwendete TMC-System, das über Ukw-Frequenzen verbreitet wird, könnten sich Autos dann über schnelles mobiles Internet quasi in Echtzeit „unterhalten“ und sich gegenseitig vor Verkehrsbehinderungen warnen. Auch digitale Schilderbrücken, die die Informationen ohne Zeitverzögerung per Drahtlosinternet an das Fahrzeug übertragen, sind von den Kölnern schon getestet worden. Laufend aktualisierte Verkehrsinfos erscheinen [foto id=“363327″ size=“small“ position=“left“]dann in der Instrumententafel des Fahrzeugs. Auf diesen neuen Übertragungswegen könnten dann die Verkehrshinweise deutlich aktueller werden als sie es heute sind.

Ohne ein mittels TMC „intelligent“ gemachtes Navi an Bord oder im Falle eines Systemausfalls, muss der Reisende selbstständig die ursprünglich geplante Route verlassen. Hier übernehmen meist Umleitungsschilder den Job des Lotsen. Oder aber man fährt, ganz altmodisch, nach Straßenkarte. Diese muss dann jedoch aktuell sein, um den Urlauber auf dem kürzesten Weg ans Ziel oder zumindest zur nächsten Autobahnauffahrt zu bringen. Bei den Papierwegweisern im Reisegepäck ist auf den richtigen Maßstab zu achten. Ein großer Maßstab wird für die Reiseplanung, ein kleiner für das Vorankommen am Urlaubsort nötig.

Doch die besten und schnellsten Reiserouten nützen nichts, wenn der Urlaubsort zum falschen Zeitpunkt erreicht wird. Mitten in der Nacht ist der Check-in bei Hotels und Pensionen schwieriger als am Tage. Geschäfte und Tankstellen sind mitunter geschlossen. Auch an Feiertagen wird sich den Reisenden ein ähnliches Bild zeigen, weshalb man sich vor Fahrtantritt über die Feiertage des Ziellandes erkundigen sollte. [foto id=“363328″ size=“small“ position=“left“]

Zu der richtigen Vorbereitung gehört es auch, sich darüber zu informieren, welche Dokumente im Urlaubsland gebraucht werden. Dazu gehören, je nach Reiseland, der Personalausweis oder der Reisepass. Wer sich im Ausland selbst hinter das Steuer eines Kraftfahrzeugs setzen möchte, benötigt außerdem den „richtigen“ Führerschein. Innerhalb der EU ist der deutsche Führerschein anerkannt. Eine entsprechende Richtlinie, die dazu verpflichtet, lässt sich über Automobilverbände, Verbraucherzentralen und Versicherungen in der jeweiligen Landessprache des Urlaubsziels beziehen. Sollte es zu Unstimmigkeiten kommen, kann das Dokument bei einer Kontrolle als Beleg vorgelegt werden. Außerhalb Europas hängt die Gültigkeit des Führerscheins von den jeweiligen diplomatischen Vereinbarungen ab. Wird ein Auto gefahren, das einem nicht gehört, ist es ratsam eine Bescheinigung des Fahrzeugbesitzers mitgeführt werden. Aus ihr muss hervorgehen, dass der Lenker zum Fahren des „fremden“ Pkw durch den Besitzer berechtigt ist. Entsprechende Vordrucke in verschiedenen Sprachen stellen die meisten Autoclubs zur Verfügung.

Für die Fahrt im Ausland empfiehlt sich außerdem der internationale Kfz-Versicherungsnachweis, die sogenannte „grüne Karte“, die beim Kfz-Versicherer erhältlich ist. In EU-Ländern ist sie von Vorteil, in vielen Nicht-EU-Staaten wie unter anderem Albanien, Bosnien und Herzegowina, Mazedonien, Montenegro, Russland, Serbien und der Ukraine ist sie gar eine Pflicht. Die Karte weist den Bestand einer gültigen Haftpflichtversicherung nach und erleichtert so die Schadensregulierung bei einem Unfall. Bei Reisen außerhalb der EU muss außerdem ein großes D-Schild im Format 11,5 Zentimeter mal 18,5 Zentimeter am Fahrzeug angebracht sein, welches den Behörden den Zulassungsstaat auf einen Blick verrät. Andernfalls drohen bei Einreise in Nicht-EU-Urlaubsländer empfindliche Geldbußen.

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