Ratgeber: Urlaub mit Miet-Wohnmobil – Zwischen Bulli und Alkoven

Einfach in den Urlaub fahren: fernab von Termindruck, ohne Stress, ohne Hotelbuchung, und am besten mit dem eigenen Bett dabei. Das geht beispielsweise mit einem Reisemobil, das sich für die Urlaubszeit auch mieten lässt.  Ein wenig Planung und Vorbereitung ist allerdings nötig.

So ist zunächst einmal zu klären, ob man überhaupt ein solches Freizeitgefährt mieten darf. Der Interessent muss mindestens 21 Jahre alt sein und bei der Anmietung meist eine Kaution zwischen 500 und 1.000 Euro hinterlegen. Die nächste Frage gilt dem Führerschein. Ist er vor dem 1.1.1999 ausgestellt, ist das Steuern von Fahrzeugen bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 7,49 Tonnen erlaubt. Ist die Lizenz jünger, gestattet die gängigen Klasse B maximal 3,5 Tonnen zu bewegen. Wer trotzdem mit einem schwereren Reisemobil in den Urlaub starten möchte, benötigt die Berechtigung Klasse C1.

Wahl des richtigen Mietmobils

Außer der Führerschein-Berechtigung ist bei der Wahl des richtigen Mietmobils wichtig, dass das Fahrzeug mindestens so viel zugelassene Sitzplätze besitzt wie Passagiere an Bord sind. Das gleiche gilt natürlich auch für die Anzahl der Schlafplätze. Außerdem stellt sich die Frage, ob man hier nur schlafen oder auch kochen oder duschen will?

Für die Familie bieten sich Alkoven-Reisemobile an. Diese haben einen hohen Aufbau über dem Fahrerhaus und bieten bei einer Länge von rund 6,30 Meter schon vier Schlafplätze. Zwar sind nur die zwei Betten im Alkoven selbst stets gebaut, die anderen beiden muss man dagegen aus einer Sitzgruppe zum Bett umbauen.

Bei den Alkoven-Fahrzeuge, die zwischen siebeneinhalb und achteinhalb Meter in der Länge messen, kommen bis zu sechs Personen unter. Je zwei Passagiere schlafen im Alkoven und im festen Doppelbett im Heck. Die Mitreisenden fünf und sechs schlafen in der zum Bett umfunktionierbaren vorderen Sitzgruppe.

Als Alternative für zwei Reisende bieten sich die so genannten Vans an. Sie sind um die sechs Meter lang, flacher als Alkovenmodelle und deshalb für Neulinge leichter zu manövrieren.

Ob nun kleiner oder großer Alkoven oder Van, beide Fahrzeugtypen sind komplett ausgestattet. Dazu gehören neben den Betten eine Sitzgruppe, ein Sanitärbereich, die bordeigene Strom-, Wasser- und Gasversorgung sowie die Küchenzeile.

Die Sitzgruppe der kleinen Fahrzeuge besteht im Normalfall aus einer Zweier-Sitzbank in Fahrtrichtung und den Sitzen des Fahrerhauses. Sie sind drehbar und können so die Runde um den Tisch komplettieren. Ist das Fahrzeug für vier oder mehr Personen zugelassen, müssen die Plätze der Sitzgruppe, die in Fahrtrichtung zeigen, mit Dreipunkt-Sicherheitsgurten ausgestattet sein.

Der Küchenblock umfasst neben einem um die 100 Liter fassenden Kühlschrank inklusive Gefrierfach, Dreiflammen-Gaskocher und Spüle ein wenig Arbeitsfläche sowie diverse Schränke und Schubladen. Zum Sanitärbereich gehören das Cassetten-WC, ein Waschbecken, die Duschmöglichkeit inklusive Warmwasser sowie diverse Schränke, Fächer und offene Ablageflächen zur Serienausstattung. Das Wasser wird aus einem rund 100 Liter fassenden Frischwasser- in den Kreislauf gepumpt und verschwindet in einem etwa gleich großen Abwassertank.

Für die Entsorgung von Abwasser und Toiletteninhalt stehen auf allen Campingplätzen, diversen Tankstellen und Rastplätzen entlang der Autobahn sowie auf freien Stellplätzen entsprechende Entsorgungsstationen bereit. Eine ausführliche Einweisung seitens des Vermieters vor Reisebeginn ist unerlässlich, damit man weiß, wie die Ver- und Entsorgung erfolgt.

Eine weitere Miet-Alternative ist der so genannte Kastenwagen-Ausbau. Bekanntes Beispiel ist der VW-Bus, früher als Bulli, heute als California bekannt. Er wird als Aufstell- oder Hochdach-Variante angeboten und hält, allerdings auf eingeschränkten Platzverhältnissen, vier Schlafplätze bereit: zwei auf der umgebauten Sitzbank unten und zwei auf einer ausziehbaren Liegefläche oben. Solche Fahrzeuge fahren sich ähnlich wie ein Pkw. Eine kleine Küchenzeile ist zwar an Bord, eine Duschmöglichkeit oder gar eine Toilette allerdings nicht.

Preise für Mietmobile

Die Preise für Mietmobile richten sich nach der Größe der Fahrzeuge. Sie beginnen bei rund 75 Euro pro Tag für kleine Alkoven-Modelle oder Vans und reichen bis zu 200 Euro für die Typen mit sechs Schlafplätzen. Darin enthalten ist in der Regel eine komplette Küchenausstattung. Als Extras kann man u.a. Gasgrill, Campingtisch und -stühle oder mobile Satelliten-Anlage mit 12-V-TV ordern.

Übungsrunden

Hat man sich für das rollende Urlaubszuhause entschieden, sollte man bevor man den Hof des Vermieters verlässt, noch einige Übungsrunden auf dem Gelände des Vermieters drehen, um sich mit den ungewohnten Außenmaße seines Gefährts vertraut zu machen. Damit die schönsten Wochen im Jahr entspannt beginnen können.

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