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Großer Kofferraum, Dachbox und Heckträger – wer mit dem Auto in den Urlaub fährt, benötigt jede Menge Platz. Deshalb lautet das Motto bei vielen Reisenden auch: „lieber zu viel als zu wenig“. Doch nicht alles, was ins Auto passt, kann dieses auch tragen. Denn neben dem Volumen zählt auch das Gewicht. Wer als Pkw-Fahrer um mehr als 20 Prozent überlädt, muss mit einem Bußgeld von mindestens 95 Euro sowie aktuell drei Punkten in Flensburg rechnen.
Die erlaubte Zuladung für das jeweilige Fahrzeugmodell errechnet sich aus dem zulässigen Gesamtgewicht minus Leergewicht. Beides findet sich in den Fahrzeugpapieren. Im Leergewicht ist in der Regel der Fahrer mit einem Normgewicht von 75 Kilogramm eingerechnet. So ergibt sich zum Beispiel beim neuen Golf je nach Motorisierung zwischen 535 Kilogramm und 590 Kilogramm. Sind viele Extras an Bord, steigt das Leergewicht des Fahrzeugs allerdings rasch um über 100 Kilogramm, wodurch sich die Zuladung entsprechend verringert. Dies muss dann für alle Mitfahrer sowie für das gesamte Gepäck reichen.
Auch die Stützlast der Anhängerkupplung und die Dachlast sind zu beachten. Diese Werte finden sich meist in der Betriebsanleitung des Autos. Ein VW Golf beispielsweise kann 75 Kilogramm auf dem Dach transportieren. Für vier Fahrräder à 20 Kilogramm reicht das dann schon nicht mehr. Hinzu kommt, dass auch das Gewicht des Trägers mit eingerechnet werden muss, der im Übrigen eine GS-Zertifizierung aufweisen sollte und auch korrekt befestigt sein muss. Gleiches gilt für Dachboxen. Wer beim Gewicht auf Nummer sicher gehen will, fährt vor dem Start in den Urlaub zu einer öffentlichen Waage. Vorher muss jedoch der Tank vollgetankt sein, da auch der Kraftstoff zum Gesamtgewicht beiträgt.
Wichtig ist aber nicht nur die Menge der Ladung, sondern auch das korrekte Platzieren im Fahrzeug. Schon ein 25 Kilogramm schweres Gepäckstück entwickelt im Auto bei einem Aufprall von 50 km/h die Wucht von einer Tonne. Viele Reisende sind hier zu sorglos. Schwere Gegenstände gehören nach unten auf den Wagenboden und direkt hinter den Rücksitz. Bei Kombis und Vans ist es ratsam, ein Trenngitter oder -netz zu installieren. Aber auch diese bieten bei einem Unfall nur bedingt Schutz; sicherer ist es, schwere Gepäckstücke zusätzlich mit Spanngurten fest zu zurren. Sperrgepäck wie Fahrräder oder Surfbretter sind ausschließlich mit speziellen Transporthilfen zu befördern, keinesfalls im Kofferraum.
Wie beim Reifenwechsel ist außerdem eine Kontrolle der Sicherungen nach einigen Kilometern Fahrt sinnvoll. Auch der richtige Reifendruck richtet sich nach der Beladung. Bei voller Last liegt dieser etwa 0,2 bar bis 0,3 bar über dem normalen, empfohlenen Reifendruck. Die meisten Hersteller geben Empfehlungen für erhöhten Reifendruck bei voller Beladung in der Betriebsanleitung des jeweiligen Fahrzeugs. Auch das Fahrverhalten des Fahrzeugs ändert sich durch die Beladung deutlich, daher sind einige Test-Bremsungen sinnvoll.
geschrieben von auto.de/(ts/mid) veröffentlicht am 04.06.2013 aktualisiert am 04.06.2013
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