Ratgeber: Wann der Versicherungswechsel lohnt

Wer wechselt, spart: Auch in diesem Jahr werben die Kfz-Versicherer mit günstigen Prämien um neue Kunden. Wer seinem bisherigen Anbieter treu bleibt, dem drohen allerdings künftig höhere Beiträge. Denn wie die Mehrwertsteuer steigt auch die Kfz-Versicherungssteuer zum Januar
2007 um drei Prozentpunkte auf 19 Prozent an.

Umschauen lohnt

Deswegen lohnt es, sich jetzt umzuschauen. Die Preisdifferenz zwischen einzelnen Anbietern kann im Extremfall mehrere tausend Euro ausmachen; Einsparungen von um die hundert Euro sind keine Seltenheit. Das Sparpotenzial ist allerdings häufig in einem solchen Dschungel aus Bedingungen versteckt, dass man besser professionelle Hilfe hinzuziehen sollte. Individuelle Tarifvergleiche bieten beispielsweise die Experten der Zeitschrift „Finanztest“ oder Verbraucherzentralen an.

Haftpflicht ist ein Muss

Grundsätzlich braucht jeder Autofahrer eine Haftpflichtversicherung. Sie kommt für Schäden auf, die man mit dem eigenen Auto anderen Verkehrsteilnehmern zufügt. Für Schäden am eigenen Fahrzeug wird außerdem eine Kaskoversicherung benötigt. Für ältere Autos ab vier oder fünf Jahren reicht in der Regel die günstigere Teilkasko. Sie deckt Schäden durch Diebstahl, Brand, Sturm und Wild ab. Die teurere, vor allem für Neuwagen empfohlene Vollkasko kommt darüber hinaus für Schäden durch Vandalismus und eigene Fehler beim Fahren auf.

Leistungsumfang prüfen

Ein genauer Blick gilt dem Leistungsumfang der Versicherung. Er unterscheidet sich von Anbieter zu Anbieter. Viele Versicherungen verzichten beispielsweise in der Vollkasko auf die Einrede der groben Fahrlässigkeit und zahlen auch bei schweren Fehlern des Autofahrers, andere verweigern in solchen Fällen den Schadensersatz. Bei manchen Anbietern ist ein Neuwagen die ersten sechs Monate mit dem vollen Neupreis gegen Diebstahl versichert, andere wiederum ersetzen bei einem Diebstahl nur den Zeitwert des Fahrzeugs.

Rabatte durch Werkstattbingung

Die Höhe des Beitrags wird in erster Linie durch die Schadensfreiheitsklasse bestimmt. Fahranfänger müssen überall am meisten zahlen; je länger man schadenfrei bleibt, desto geringer die Prämie. Sparen lässt sich durch viele Kleinigkeiten: Bei wenig Jahresfahrleistung sinken die Prämien, ebenso dann, wenn der Versicherungsnehmer nur selber fährt oder ausschließlich Fahrer über 25 Jahre ans Steuer lässt. Wer eine jährliche Zahlungsweise statt einer halb- oder vierteljährlichen vereinbart, ist ebenfalls günstiger unterwegs. Bei Kaskoversicherungen kann man außerdem durch eine höhere Selbstbeteiligung den Beitrag drücken. Ebenfalls honoriert wird das Vorhandensein einer Garage für das nächtliche Parken. Neueste Rabattmöglichkeit ist die sogenannte Werkstattbindung. Manche Versicherungen bieten bis zu 20 Prozent Nachlass oder andere Vorteile, wenn der Kunde seinen Wagen nur in einer Werkstatt reparieren lässt, mit der die Versicherung einen Vertrag geschlossen hat. Die Versicherungen hoffen dadurch auf eine Reduzierung der Werkstattkosten; zu Lasten der Reparaturqualität sollen die neuen Angebote aber nicht gehen.

Am besten Schadensfrei bleiben

Der beste Weg zum günstigen Beitrag ist aber nach wie vor, schadenfrei zu bleiben. Über die Jahre wird der Fahrzeughalter in immer günstigere Schadenfreiheitsklassen eingestuft. Daher lohnt es sich, kleinere Schäden lieber selbst zu begleichen als sie der Versicherung zu melden. Im konkreten Fall kann der Halter bei seiner Versicherung ausrechnen lassen, ob das Selberzahlen lohnt oder der Schaden übernommen werden soll.

mid

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