Recht: Vorsicht Falle – Hohe Strafen für Navi-Blitzerwarner

Der gute, alte Autoatlas hat ausgedient. Heute kann man sich so gut wie jedes Fahrzeug bereits vom Hersteller mit Navigationssystemen ausstatten lassen, oder eines nachrüsten. Alternativ kann man sich auch von den meisten moderneren Smartphones per Navi-App ans Ziel lotsen lassen. Sehr beliebt dabei sind kleine Helferlein, die einen während der Fahrt vor festen und sogar mobilen Blitzern warnen. Doch hier ist Vorsicht geboten, denn solche Programme sind in Deutschland nicht erlaubt. In der Schweiz droht gar eine Freiheitsstrafe.

Wer kennt das nicht: Auf dem Weg zum Geschäfts- oder Arzttermin kommt man nicht so schnell voran wie geplant und muss sich auf den letzten Kilometern mächtig beeilen. Um dann nicht ungewollt Punkte auf dem persönlichen Konto in Flensburg zu sammeln, [foto id=“370138″ size=“small“ position=“right“]gibt es für fast alle aktuellen Navigationssysteme und -Software zusätzliche Dienste, die den Fahrer mit Informationen zu festen und mobilen Blitzern versorgen und im Vorfeld davor warnen. Je nach Version und Hersteller fallen für solch Dienste unterschiedlich hohe Kosten an. Bei einigen Programmen sammeln die Nutzer Daten über mobile und feste Blitzer und stellen diese dann kostenfrei ins Internet, wo sie dann von entsprechenden Programmen direkt abgerufen werden können. So ausgerüstet kann man sicher und vorschriftsmäßig fahren und damit Strafpunkte und Bußgelder vermeiden, sollte man meinen.

Eindeutig Verboten

Was nur leider viele nicht wissen ist, dass der Gesetzgeber die Nutzung solcher Dienste grundsätzlich untersagt, warnt Rechtsanwalt und Fachanwalt für Verkehrsrecht Umut Schleyer. Wird man erwischt, droht ein Bußgeld in Höhe von 75 Euro sowie vier Punkte in der Verkehrssünderdatei in Flensburg. Bereits 2001 wurde die Straßen Verkehrs Ordnung (StVO) dahin gehend geändert, dass es dem Führer eines Kraftfahrzeuges untersagt ist, „ein technisches Gerät zu betreiben oder betriebsbereit mitzuführen, das dafür bestimmt ist, Verkehrsüberwachungsmaßnahmen [foto id=“370139″ size=“small“ position=“left“]anzuzeigen oder zu stören. Das gilt insbesondere für Geräte zur Störung oder Anzeige von Geschwindigkeitsmessungen (Radarwarn- oder Laserstörgeräte)“. In der Begründung zu der Änderungsverordnung der StVO vom 14.12.2001 heißt es unter anderem: „Nicht nur einzelne technische Geräte wie die derzeit am meisten verbreiteten Radarwarngeräte und Laserstörgeräte werden von dem Verbot erfasst, sondern auch andere technische Lösungen, die einen vergleichbaren Effekt erreichen. Das gilt insbesondere für die Verknüpfung der Warnung vor stationären Überwachungsanlagen mit modernen Zielführungssystemen (Navigationsgeräte, Anm. der Redaktion)“ die automatisierte und ortsbezogene Warnungen abgeben.

Durch diese Regelung lässt der Gesetzgeber eigentlich keinerlei Spielraum, da bereits das betriebsbereite Mitführen derartiger Geräte untersagt ist. Betriebsbereit ist ein Gerät immer dann, wenn es jederzeit während der Fahrt ohne größere technische Vorbereitung eingesetzt werden könnte, erklärte Fachanwalt für Verkehrsrecht Umut Schleyer gegenüber auto.de. Es reicht also nicht, das Handy oder Navi vor einer Kontrolle schnell aus zuschalten. Lediglich wenn das Gerät verpackt transportiert wird, oder anderweitig [foto id=“370140″ size=“small“ position=“right“]nicht funktionstüchtig, zum Beispiel weil es defekt ist, gilt es nicht als betriebsbereit. Wird der Besitzer mit einem solchen Blitzwarngerät oder Blitzerdatenbank erwischt, drohen gleich mehrere Strafen. Neben dem Bußgeld in Höhe von 75 Euro und 4 Punkten in Flensburg, dürfte die wohl schlimmste Konsequenz für viele sein, dass die Polizei prinzipiell befugt ist, die verwendeten Geräte noch vor Ort zu beschlagnahmen und anschließend zu vernichten.

Rechtsunsicherheit

In der Praxis greift die Regelung jedoch nur ungenügend. So dürfen Polizisten überhaupt nur dann tätig werden, wenn Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung besteht. Es muss also einen begründeten Verdacht bestehen, dass ein Fahrer derartige Hilfsmittel nutzt, um sich ungestraft über Bestimmungen der Verkehrssicherheit hinwegzusetzen und dadurch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden. Aus diesem Grund hat das Landgericht [foto id=“370141″ size=“small“ position=“left“]Berlin 2002 bereits das Werben für Radarwarner generell verboten. Trotzdem sieht Rechtsanwalt Umut Schleyer Handlungsbedarf. Denn die Hersteller solcher Geräte und Software rechtfertigen sich damit, dass die angebotene Software die entsprechende Funktion zwar unterstützt, dieser aber ab Werk noch nicht enthalten oder deaktiviert sei. Die Verantwortung unterliege demnach allein dem Endnutzer. Zudem dürfe sich jeder Fahrer vor Fahrtantritt über seine Route informieren und diese vorbereiten, also auch auf Blitzer prüfen. Die Blitzeranzeige während der Fahrt ist hierzulande jedoch generell verboten, ausgenommen sind hiervon lediglich Durchsagen im Radio. Jedoch ist es bei derzeitiger Gesetzeslage eher unwahrscheinlich, dass einem das Navi tatsächlich beschlagnahmt wird.

Im Ausland droht Gefängnis

Vorsicht ist dagegen bei Fahrten ins Ausland geboten, denn (vermeintliche) Unwissenheit schützt auch hier vor Strafe nicht. Während man in Ländern wie Tschechien, Albanien oder der Türkei völlig legal Blitzerwarner verwenden darf, greifen die Ordnungshüter in den meisten Ländern Europas mittlerweile rigoros durch. In Österreich, Polen, und Spanien ist nur die Benutzung von Radarwarnern illegal.[foto id=“370142″ size=“small“ position=“right“] Andere Länder verbieten bereits deren Einfuhr oder Besitz. Besonders streng ist die Gesetzeslage in der Schweiz. Um sogenannten Life-Netzwerken einen Riegel vorzuschieben, die per Handy in Echtzeit auch vor mobilen Blitzern warnen, dürfen dort seit 2007 Navis mit solchen Zusatzfunktionen weder gekauft noch verwendet werden. Wer erwischt wird, muss mit mindestens 200 Euro Bußgeld und eventuell gar einer Freiheitsstrafe rechnen. Das Gerät wird natürlich eingezogen und vernichtet. Das gilt übrigens auch für Laptops, die in Verbindung mit einem GPS-Empfänger für gleiche Zwecke verwendet werden.

 

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Gast auto.de

Juli 31, 2011 um 8:38 pm Uhr

Bei uns z.b. steht auf der Autobahn ein Schild 130, 500m dahinter 100, und 300 meter dahinten Blizen sie.
Sowas ist Hinramputiert und abzocke.

Gast auto.de

Juli 31, 2011 um 8:36 pm Uhr

Es sind ja Blitzerwarner verboten die sich updaten.
Mein Navi z.B. warnt vor Gefahrenstellen und dies ist nicht verboten, das ist eine Grauzone.
Genau wie das Brennen von Filmen oder Musik.

Wolfgang Fleu

Juli 31, 2011 um 8:31 pm Uhr

Es ist schon merkwürdig, daß Blitzerwarnung im Radio erlaubt ist . Wie kommt das? Ganz einfach, es ist die Angst der Politiker vor der Macht der Medienanstalten. Sie und die Presse sind die Einzigen, die Politiker vernichten können. Das ist ist dasEine. Der zweite Punkt wurde schon angesprochen. Fast alle neuen Navis sind mit der aktivierbaren Blitzerwarnung ausgerüstet, aber nur bei sehr wenigen Geräten läßt sich diese Funktion deaktivieren. Sollte mein Navi mal trotz deaktivierter Funktion beschlagnahmt werden, werde ich ein Exempel statuieren und notfalls bis zum Bundesverwaltungsgericht klagen….. Wolli

Gast auto.de

Juli 31, 2011 um 7:13 pm Uhr

alle haben recht es wird nur noch gesucht wie und wo kann man noch geld abzocken
groß wird grösser und klein wird kleiner wie lange noch ist hier die frage. marionetten bürgerstaat.!!!!!!!!!!!!

Gast auto.de

Juli 31, 2011 um 4:51 pm Uhr

Dafür ist die Großhirnrinde auch da. Wir unterscheiden uns von den Tieren doch dadurch.

Gast auto.de

Juli 31, 2011 um 4:50 pm Uhr

Eine Demokratie, die übergebordet ist in Bestimmungen und Ausführungsverordnungen. Mittlerweile auf zig Ebenen von der Gemeinde bis zur EU und Weltorganisationen. Aber auch vollkommen neu Maßregler wie Standesvertretungen (IHK) … BG’s … sind uns allen auf den Fersen mit immer neuen Bestimmungen und auch Abgaben.
Wenn man dann mal genau hinschaut, dann gibt es eigentlich nur noch Geld, dass wenigen gehört und dieses wird immer öfter umgeschlagen und dabei ständig versteuert. Fast alles sind Steuern. Wenn man mal betrachtet, dass das Geld das man verdient immer wieder in den Kreislauf zurück geht und immer wieder versteuert wird, dann gibt es keinen Gewinn oder Geld, dass irgendwo hinfließt, sondern immer nur Steuern.
Selbst, wenn man schwarzarbeiten würde, dann würde man irgendwann doch wieder mit diesem Schwarzgeld irgendwas kaufen, was in den Steuerkreislauf zurückfließt. Somit gibt es eigentlich gar keine Schwarzarbeit bzw. ist diese nicht zu bestrafen. Denn es ist ja eigentlich gar kein Steuerbetrug. Jeder aber auch jeder bezahlt doch letztlich mehr als genug Steuern. Und ob er den Fluss des Geldes und die Geschwindigkeit der Steuereinnahmen für den Staat mal etwas verlangsamt, darf bei den horrenden Steuereinnahmen des Staates nicht bestraft werden.
Dies ist ein Beispiel für die Dummheit und Arroganz des Staates insbesondere der Politiker. Man macht uns Bürgern etwas vor und die Arschlöcher von Politiker, die sehen das noch nicht einmal, weil sie einfach blöd und dumm sind.
Da lobt man die USA, wo ein Connie Reimann dann mal eben so einfach einen Leuchtturm aus Holz baut, der dann sein e ganze Hütte auf ein 30m hohes Ganzholzgebäude erhebt. Das sollte mal einer hier in Deutschland versuchen.
Und wenn die Amerikaner Geld brauchen, dann drucken die einfach neues. Das ist doch mal was.
Na soviel mal für heute.
Schönen Tag noch und eine Bitte an alle: Nicht nur lesen und gucken und nachplappern, sondern mal selber nachdenken. Dafür ist die Großhirnrinde

Gast auto.de

Juli 31, 2011 um 4:47 pm Uhr

Mein Name ist Peter Kemper, ich wohne in Kamen
Ich möchte nicht anonym bleiben, jeder kann mich im Telefonbuch finden.
Ich empfinde es so, dass die Geschwindigkeitsbeschränkungen die irgendwelche Mitmenschen uns allen auferlegen teils einfach dumm und bevormundend sind.
Es macht z.B. keinerlei Sinn, vor einem Kindergarten des Nachts die Geschwindigkeit auf 30km zu beschränken, tags natürlich. Teils fahre ich dort auch langsamer.
Ich empfinde diese Gleichmacherei als eines der Grundübel unserer Gesellschaft. Wir sind nicht gleich. Der eine reagiert schnell, der andere gar nicht. Durch diese Gleichmacherei bleiben viele auf der Strecke. Dies bezieht sich nicht nur hier auf die Blitzergeschichte. Sinn macht es angemessen zu fahren, vorausschauend …
Dämlich empfinde ich auch die Art, wenn Sie geblitzt werden, dass alle das gleiche zahlen. Dem einen macht es nichts aus,
Für den anderen ist es bereits viel Geld. Punkte gibt es nur für den Fahrer, der Politiker, der einen Fahrer hat geht also leer aus. Auch sehr schön. Und das obwohl der womöglich zu seinem Fahrer sagt, er möge Gas geben.
Als hässlich empfinde ich den Verrückten weiter oben, der drakonische Strafen fordert. Einerseits hätte er recht, wenn er zum Ausdruck bringen wollte, dass er die, die andere behindern, belästigen, gefährden … als unangenehme Zeitgenossen empfindet und diese mit Hass überziehen mag (sei ja am Stammtisch o.ä. erlaubt), andererseits aber ist die Bestrafung mit drakonischen Strafen wohl nicht geeignet, hier Besserung herbeizuführen.
Es läuft hier doch stets in unserer Gesellschaft darauf hinaus, dass wenige (die Politiker) uns Bürger kriminalisieren. Wenn alle die Dinge, die gegen Gesetze und Bestimmungen sind als Straffälle, Ordnungswidrigkeiten usw. geandet würden, dann wäre die gesamte BRD doch im Knast oder nur noch damit beschäftigt, die auferlegten Strafen und Bußgelder zu abzusitzen, zu bezahlen und zu erarbeiten.
Alle ist ein Riesen Molloch geworden. Eine Demokratie, di

Gast auto.de

Juli 31, 2011 um 4:47 pm Uhr

Mein Name ist Peter Kemper, ich wohne in Kamen
Ich möchte nicht anonym bleiben, jeder kann mich im Telefonbuch finden.
Ich empfinde es so, dass die Geschwindigkeitsbeschränkungen die irgendwelche Mitmenschen uns allen auferlegen teils einfach dumm und bevormundend sind.
Es macht z.B. keinerlei Sinn, vor einem Kindergarten des Nachts die Geschwindigkeit auf 30km zu beschränken, tags natürlich. Teils fahre ich dort auch langsamer.
Ich empfinde diese Gleichmacherei als eines der Grundübel unserer Gesellschaft. Wir sind nicht gleich. Der eine reagiert schnell, der andere gar nicht. Durch diese Gleichmacherei bleiben viele auf der Strecke. Dies bezieht sich nicht nur hier auf die Blitzergeschichte. Sinn macht es angemessen zu fahren, vorausschauend …
Dämlich empfinde ich auch die Art, wenn Sie geblitzt werden, dass alle das gleiche zahlen. Dem einen macht es nichts aus,
Für den anderen ist es bereits viel Geld. Punkte gibt es nur für den Fahrer, der Politiker, der einen Fahrer hat geht also leer aus. Auch sehr schön. Und das obwohl der womöglich zu seinem Fahrer sagt, er möge Gas geben.
Als hässlich empfinde ich den Verrückten weiter oben, der drakonische Strafen fordert. Einerseits hätte er recht, wenn er zum Ausdruck bringen wollte, dass er die, die andere behindern, belästigen, gefährden … als unangenehme Zeitgenossen empfindet und diese mit Hass überziehen mag (sei ja am Stammtisch o.ä. erlaubt), andererseits aber ist die Bestrafung mit drakonischen Strafen wohl nicht geeignet, hier Besserung herbeizuführen.
Es läuft hier doch stets in unserer Gesellschaft darauf hinaus, dass wenige (die Politiker) uns Bürger kriminalisieren. Wenn alle die Dinge, die gegen Gesetze und Bestimmungen sind als Straffälle, Ordnungswidrigkeiten usw. geandet würden, dann wäre die gesamte BRD doch im Knast oder nur noch damit beschäftigt, die auferlegten Strafen und Bußgelder zu abzusitzen, zu bezahlen und zu erarbeiten.
Alle ist ein Riesen Molloch geworden. Eine Demokratie, di

Gast auto.de

Juli 31, 2011 um 4:35 pm Uhr

Wer unter Staatlicher Selbstverwaltung steht, kann nicht belangt werden, zudem ist das Ordnungswidrigkeitengesetz aufgehoben worden, und Bußgelder haben gar keine gesetzliche Grundlage mehr. Die BRD ist kein Staat und Polizisten sind keine Beamte sondern Angestellte einer Verwaltungsorganisation. Google StaSeVe

Gast auto.de

Juli 31, 2011 um 2:43 pm Uhr

Ja, kann ich voll nachvollziehen. Wir brauchen Politiker die ihre Meinung sagen!
Ohweh , der fliegt, weil er die Meinung gesagt hat, dann soll derjenige dem das nicht gefällt aus dem Dienst suspendiert werden!

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