EKORUND

Reifen und Umwelt: Forscher zeigen Profil

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Copyright: Continental

Die Zeiten, in denen Autoreifen nur rund sein und etwas Profil haben mussten, sind schon lange vorbei. Jetzt geht es darum, einen sicheren und umweltschonenden Reifen zu entwickeln, der obendrein den Kraftstoffverbrauch spürbar reduziert. Genau an so einem „Wunder-Gummi“ für Nutzfahrzeuge arbeiten derzeit Forscher am Fraunhofer Pilotanlagen-Zentrum PAZ in Schkopau. Der passende Name des Projekts: „EKORUND“.

Natürliche Ressourcen schonen

Die Wissenschaftler setzen dabei neuartige „recyclathaltige Komposite“ ein, mit dem Ziel, die natürlichen Kautschuk-Ressourcen zu schonen. Dieses Naturprodukt ist knapp, und der Konkurrenz-Kampf auf dem Reifenmarkt ist groß. Ein wichtiger Ansatz ist daher die Runderneuerung von Lkw-Reifen unter Verwendung neuer und verbesserter Laufflächen, die sogenannte „recycelte Gummimehle“ enthalten.

Ökonomische Vorteile

Das Projekt biete zum einen ökonomische Vorteile für die Industrie, da ressourcenschonende und energieeffizientere Laufflächen produziert werden können. Zum anderen helfe man, die in den Klimazielen der Bundesregierung vorgegebenen CO2-Einsparungen zu erreichen, betonen die Forscher. Wie das denn? „Weil die wiederaufbereiteten Reifen Kraftstoff und somit Emissionen sparen“, umschreibt Projektleiter Professor Mario Beiner die Ergebnisse des über zwei Jahre laufenden Projekts, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.

Dabei wird vor allem die genaue Zusammensetzung der Kautschuk-Komposite untersucht, die für die aufbereiteten Laufflächen notwendig ist. Die Laufflächen sind mit verantwortlich für den reifenbasierten Kraftstoffverbrauch. Ziel ist die Reduzierung des Rollwiderstands bei gleichzeitiger Erhaltung ihres Nassgriffs.

Runderneuerte Reifen bei LKW bereits üblich

Im Lkw-Bereich geht man heute von einer Verbreitung von 40 Prozent runderneuerter Reifen aus, erklären die Experten. Beim Recycling von Reifen werden die Laufflächen abgetragen und dann im Kalt- bzw. Heißverfahren neu auf die Karkassen aufgetragen. Die Wissenschaftler untersuchen vor allem die Einbringung von Gummimehlen, den sogenannten „Recyclaten“, in die Reifenlaufflächen. Es gilt, optimale Gummimehle auszuwählen und den maximal einsetzbaren Anteil von „Recyclat“ bei der Wiederaufbereitung von Reifen zu ermitteln.

„Es ist uns gelungen, signifikante Anteile spezieller Gummimehle einzubringen und dabei die Performance zu steigern“, so Professor Beiner. Hinsichtlich dieser Kompositmaterialien für Reifenlaufflächen konnte der Rollwiderstand reduziert werden, ohne dass sich Nassgriff und Abrieb merkbar veränderten. Die zentralen Ergebnisse des Projekts sollen im August veröffentlichen werden.

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