Reifendruck-Kontrollsysteme – Ab November Pflicht – aber trotzdem nicht überall an Bord

Neu entwickelte Autos müssen ab 1. November eine Reifendruck-Kontrolle an Bord haben. Dadurch soll die Gefahr von Pannen und Unfällen künftig gemindert werden. Denn die Reifen werden von den Autofahrern häufig stiefmütterlich behandelt, der Reifendruck wird zu selten kontrolliert.

Dabei minimiert der korrekt eingestellte Reifendruck das Risiko von Unfällen und Pannen, erhöht die Lebensdauer und senkt den Spritverbrauch. Elektronische Helfer unterstützen den Fahrer, indem sie den Luftdruck permanent kontrollieren. Die Systeme warnen bei zu wenig Luft im Pneu sowohl optisch wie akustisch. Die sogenannten Reifendruckkontrollsysteme, auch Tire Pressure Monitoring System (TPMS) genannt, sind daher ab Herbst EU-weit für alle neuen Pkw-Modelle vorgeschrieben.

Doch nicht alle neu gekauften Fahrzeuge werden das Sicherheitssystem damit ab diesem Zeitpunkt auch automatisch an Bord haben. Neue Modelle, die vor November ihre europaweite Homologation  erhalten haben, dürfen darauf noch verzichten. Erst ab 2014 müssen alle Neuwagen bereits ab Werk über die neue Technik verfügen. Beim kommenden neuen VW Golf, der auf der Autoshow in Paris im Oktober vorgestellt wird, überlegen die Wolfsburger zum Beispiel noch, ob das System zur Serienausstattung zählen wird. Fahrzeuge mit Notlaufreifen verfügen aber schon heute über diese Technik, da bei ihnen ein platter Pneu erst spät auffällt – was gefährlich werden kann.

Zwei Systeme konkurrieren derzeit auf dem Markt: indirekte und direkte Druckmesser. Preiswerter und daher weit verbreitet sind die indirekten Versionen. Sie messen nicht den Reifendruck selbst, sondern registrieren die Änderung des Radumfangs durch den Luftverlust. Dabei können sie sich des sowieso an Bord vorhandenen ABS-Sensors bedienen, der die Raddrehzahl misst. Beim direkt messenden System prüft ein Sensor im Reifen oder auf der Innenseite der Felge den Druck. Dieser wird per Funk an ein Steuergerät gesendet, das die Daten in einer Cockpitanzeige aufbereitet und den Fahrer bei Änderungen warnt. Hergestellt werden die Reifendruckkontrollen von zahlreichen großen Zulieferern wie Beru, Continental und Johnson Controls.

Auch das Nachrüsten bei Gebrauchtwagen ist möglich. Erhältlich sind ausschließlich direkt messende Systeme, bei denen Sensoren an der Felge oder am Reifenventil montiert werden. Hinzu kommt ein Steuergerät für den Innenraum. Die Preise belaufen sich auf rund 150 Euro plus Montage.

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

Die Transformation: Mit Kia in Walla Walla

Die Transformation: Mit Kia in Walla Walla

Tesla liefert mehr Reichweite

Tesla liefert mehr Reichweite

Elektrischer Familienfreund zum Sparkurs

Elektrischer Familienfreund zum Sparkurs

zoom_photo