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Ab 1. November 2014 müssen alle Neufahrzeuge über ein sogenanntes Reifenluftdruck-Kontrollsystem (RDKS) verfügen. Diese EU-Vorgabe erweitert die bisher schon gültige Vorschrift, die einen Luftdruck-Assistenten für neu homologierte Fahrzeuge seit 1. November 2012 vorschreibt.
Reifen mit falschem Luftdruck sind ein Sicherheitsrisiko, die Gefahr von Reifenplatzern ist steigt deutlich an. Nur bei korrektem Luftdruck kann ein Reifen außerdem die bestmögliche Haftung auf die Straße bringen oder gute Bremseigenschaften generieren. Die Einbindung der Reifen in die Fahrzeugelektronik zur Steigerung der Fahrdynamik funktioniert ebenfalls nur mit dem vom Autohersteller vorgegebenen Luftdruck.
Für Autofahrer spielt aber natürlich auch die[foto id=“512522″ size=“small“ position=“right“] Wirtschaftlichkeit eine wichtige Rolle. Denn die Haltbarkeit eines Pneus verringert sich bei zu geringem Fülldruck. Ein Minderdruck von 0,5 bar kann die Laufleistung um bis zu 25 Prozent reduzieren. Bereits kleine Abweichungen vom Soll-Luftdruck treiben den Verbrauch und damit auch die CO2-Emissionen nach oben. 0,2 bar zu wenig, erhöhen den Verbrauch um ein Prozent. Bei 0,6 bar Minderdruck sind es sogar vier Prozent. Bei einem normalen Mittelklassefahrzeug kommen so schon rund 0,3 Liter Mehrverbrauch auf 100 Kilometern zusammen.
Zwei verschiedene Techniken stehen für die Erfassung des Druckverlustes zur Wahl: indirekt und direkt messende Systeme. Beide müssen gewährleisten, bereits eine 20prozentige Abweichung vom Solldruck gemessen am warmen Reifen anzeigen zu können. Bezogen auf den Kaltfülldruck muss schon bei einer Druckdifferenz von 14 Prozent gewarnt werden.
Bei der indirekten Variante der neuesten Generation werden die Signale des ABS sowie die Schwingungsspektren der einzelnen Räder ausgewertet. Zeigen diese eine Abweichung des Abrollumfanges und der Schwingungsfrequenz an, wird ein Reifen mit zu wenig Luft vermutet und eine Warnung angezeigt.
[foto id=“512523″ size=“small“ position=“left“]Teurer in Anschaffung und Unterhalt sind die direkt messenden Systeme. Sie haben in Deutschland trotzdem schon einen Marktanteil von 70 Prozent. Hier kommen Sensoren in den Rädern zum Einsatz. Diese messen in jedem Rad Reifendruck und Temperatur. Der Radsensor sendet die Daten sowie eine Identifikationskennung an ein Steuergerät. Ein Druckverlust wird so für jedes Rad exakt angezeigt. Die Messtoleranz des Systems liegt bei unter 0,1 bar.
Keine Frage, Reifenluftdruckkontrollsysteme sind unter den Aspekten Verbrauchsminderung und Sicherheitsgewinn sinnvoll. Allerdings müssen sich die Autofahrer auf steigende Kosten beim Reifenkauf und Reifenwechsel einstellen. So rechnet der Verband für den Reifenfachhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV), dass sich Kompletträder je nach Sensortyp um 50 bis 80 Euro pro Rad verteuern werden. Dazu kommen Kosten für die Kalibrierung der Systeme. Reifenkauf sowie Montage werden zudem komplizierter und zeitaufwendiger. Der Fachhandel muss sich mit den unterschiedlichsten Sensortypen eindecken. Nur wenn der Fahrzeugtyp eindeutig identifiziert ist, können auch die richtigen Sensoren verwendet und programmiert werden.
Der klassische Reifenwechsel wird also künftig länger dauern und auch mehr kosten. Laut BRV dürfte sich die Verweildauer eines Fahrzeugs auf der Hebebühne bei einer Reifenmontage auf 40 Minuten verdoppeln. In den Hauptumrüstzeiten kann es mit zunehmender Durchdringung des Fahrzeugbestands mit RDKS also zu Verzögerungen kommen. Denn beim Reifenwechsel müssen die Daten der Sensoren ausgelesen, der Batteriezustand überprüft sowie alle Informationen genau protokolliert werden. Das ist wichtig, um Streitigkeiten mit den Kunden vorzubeugen. Darauf weist Heiko Anschütz, Manager Autoservice der Goodyear-Dunlop-Handelssysteme (GDHS), die Reifenhändler sowie Monteure bei seinen RDKS-Schulungen hin. Sein Rat an Autofahrer: „Informieren Sie sich im Vorfeld im Fachhandel oder in einer Fachwerkstatt über die Kosten. Lassen Sie sich die Arbeitsvorgänge erklären und aufzeigen, was alles notwendig ist, damit ein Luftdruckkontroll-System einwandfrei funktionieren kann.“
Einen zusätzlichen Nachteil neben höheren Kosten hat die neue Sicherheit beim Reifen zudem: Aufgrund der notwendigen Kalibrierung des Systems gehören private Reifenwechsel vor der eigenen Garage bald der Vergangenheit an.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 28.05.2014 aktualisiert am 28.05.2014
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