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Mit Tisch, Bett, Küche und Sanitärzelle auf Rädern eine Reise beginnen, heißt nicht unbedingt, den Campingplatz am Meer für drei Wochen zum Ziel zu haben. Kleinere Reisemobile werden auch gern für Kurzreisen genommen, zum Kennenlernen von Städten oder den Besuch von Kultur- oder Sportveranstaltungen. Auch aktive Sportler, ob Wanderer, Radler, Kanuten oder Paragleiter sind gern mit einem kleineren Reisemobil unterwegs, um vor Ort unkompliziert (und preiswert) übernachten zu können.
Diese Fahrten enden manchmal auf einem Campingplatz, mehr und mehr auf einem Reisemobilstellplatz, aber auch auf ganz normalen Parkplätzen, wo ein Reisemobil geparkt werden darf, wenn es nicht durch ein Verkehrszeichen verboten ist. Und es darf, wenn nicht ausdrücklich untersagt, auch eine Nacht im Fahrzeug geschlafen werden, wenn dabei rund um das Fahrzeug keine Campingsituation erzeugt wird. Also: Tische, Stühle, Liegen und Grill sind auf einem Parkplatz tabu.
Unterwegs hält der Fahrer zum Einkaufen, parkt vor einem Supermarkt, besucht eine Ausstellung, macht Pause in einem Freibad – und landet dabei meist ebenfalls auf Parkflächen, die für Pkw angelegt wurden. Wer so reist, benutzte in der Vergangenheit vielfach die Kategorie der (kleinen) Campingbusse. Legendär sind die auf Basis des VW Bulli vom T1 bis zum heutigen T5 oder dem Ford Transit. Später kamen kleinere Fiat Ducato und Mercedes Transporter hinzu. Auch Kastenwagen aus dem Fernen Osten wurden in kleineren Stückzahlen zu Campingbussen ausgebaut. Sie passten auf diese Parkflächen, ohne anzuecken oder überzustehen.
Inzwischen sind die Ansprüche gewachsen – und damit auch die Fahrzeuge. Für die kurzen und spontanen Reisen kommen immer mehr kleine Reisemobile bis zu sechs Meter Länge zum Einsatz, weil sich erst auf der entsprechenden Grundfläche auch Sanitärzellen verbauen lassen, ohne die übrigen Wohnfunktionen über die Maßen zu beeinträchtigen. So gibt es heute gut ausgebaute Kastenwagen vom Fiat Ducato, Citroen Jumper, Peugeot Boxer, Renault Master, Mercedes Sprinter und VW Crafter, die den Bedürfnissen dieser Kategorie von Reisenden sehr nahe kommen.
Auf gleichen Fahrgestellen und mit unveränderten Motoren stellen diverse Reisemobilhersteller aber auch Fahrzeuge mit einem Wohnaufbau auf die Räder, der den Kasten des Ausgangsmodells ersetzt und mit dem Originalfahrerhaus verbunden wird. So entstehen sogenannte „Teilintegrierte“, die es in kleiner Zahl auch bis sechs Meter Länge oder knapp darüber gibt. Während die ausgebauten Kastenwagen höchstens knapp über zwei Meter breit sind, bringen es die Teilintegrierten auf mindestens 2,20 Meter.
Probleme entstehen bei diesen Fahrzeugen jedoch durch die Länge. Sechs Meter sind für die markierte Parkfläche zu viel, Heck oder Bug ragen über die Stellfläche hinaus und behindern andere, machen das Reisemobil für Rempler anfällig. Die ausgebauten Kastenwagen dieser Größe werden hauptsächlich auf Fahrgestelle mit dem langen Radstand der jeweiligen Marke gesetzt. Fiat bietet für den Ducato vier Radstände an, L1 bis L4, von 3 000 mm bis 4 035 mm. Das lange L4-Fahrgestell kommt auch bei den baugleichen Marken Citroen, Peugeot und Renault zum Einsatz. Diese Kastenwagen gleichen einem großen Mini: vier Ecken, vier Räder – geringste Überhänge.
Die Teilintegrierten bis sechs Meter oder knapp darüber werden dagegen gern auf das L2-Fahrgestell gesetzt, bei dem der Radstand nur 3 450 mm beträgt. Das führt zu einem hinteren Überhang, der optisch nicht jedem gefällt, der aber praktisch fürs Parken und Rangieren ist. Mit den so „gewonnenen“ knapp 60 Zentimetern passt nun das Reisemobil mit den Rädern auf die Parkfläche, wenn mit der Hinterachse bis an die hintere Begrenzung gefahren wird (siehe Foto). Der Überhang ragt dann darüber hinaus, stört aber dann niemanden, wenn hinter dieser Parkfläche frei ist. Und solche Situationen finden sich immer wieder. Nach vorn schließt das Fahrzeug mit der Stellflächenbegrenzung ab.
geschrieben von auto.de/(kzr/mid) veröffentlicht am 13.04.2012 aktualisiert am 13.04.2012
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