Weniger Staus

Reißverschluss-Verfahren ist keine Hexerei

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Plötzliche Fahrbahnverengungen auf deutschen Autobahnen sorgen im Eiltempo für lange Staus. Vor allem, wenn die Urlaubs-Reisewelle rollt, droht der Verkehrskollaps. Doch das müsste nicht sein, wenn sich alle Autofahrer an das sogenannte „Reißverschluss-Verfahren“ halten würden.

Ratgeber Reißverschluss-Verfahren

Doch die Praxis zeigt: Viele Autofahrer wissen gar nicht, was das ist und verhalten sich in dieser Situation völlig falsch. Deshalb hat der Auto Club Europa (ACE) jetzt den „Ratgeber Reißverschluss-Verfahren“ herausgebracht, der das richtige Verhalten vor den Engstellen auf Autobahnen thematisiert. Darin schildern Experten, wie man sich an Nadelöhren korrekt verhält. Aber auch rechtliche Konsequenzen bei Fehlverhalten werden angesprochen.Und wie funktioniert das Reißschluss-Verfahren? Die an der Weiterfahrt gehinderten Fahrzeuge befahren den Fahrstreifen weiter bis unmittelbar vor die Verengung und ordnen sich dann im Wechsel mit den Fahrzeugen auf dem frei befahrbaren Fahrstreifen ein.

Die Fahrzeuge auf dem benachbarten Fahrstreifen sind verpflichtet, diesen Wechsel zu ermöglichen. So lässt sich der Verkehrsraum vor dem Engpass optimal nutzen. Das hat absolut nichts mit „Vorbeimogeln“ zu tun. Denn wer sich schon mehrere hundert Meter vor dem Ende des Fahrstreifens einfädelt, verschenkt viel Platz und kann sogar, je nach Verkehrsaufkommen, einen Stau verursachen oder verlängern. Doch Vorsicht: Das Reißverschluss-Verfahren gilt nur beim Wegfall einer Fahrspur und nicht – wie oft irrtümlich angenommen – auch auf den Beschleunigungsstreifen von Autobahnen. Wer hier auffährt, ist stets wartepflichtig und muss unbedingt die Vorfahrt gewähren. Falls notwendig, muss der Kraftfahrer sogar anhalten und den fließenden Verkehr passieren lassen, um anschließend vorsichtig, aber zügig auf die Autobahn aufzufahren.

Geldbußen und Strafverfahren

Und welche Strafen sind zu erwarten, wenn eine Lücke erzwungen wird oder aber dicht gemacht wird? In beiden Fällen ist laut ACE mit Geldbußen zu rechnen oder sogar mit einem Strafverfahren wegen Nötigung. Wenn sich Autofahrer lediglich falsch verhalten, bleibt es bei einem Verwarnungsgeld von 20 Euro. Kommt es zu einem Unfall, können allerdings bis zu 100 Euro fällig werden.“Die korrekte Anwendung des Reißverschluss-Verfahrens würde helfen, Staus zu vermeiden“, erklärt der ACE-Sprecher Constantin Hack. Viele Autofahrer würden immer noch verfrüht auf die frei bleibende Spur wechseln und so die Staubildung auch noch begünstigen. Dabei gäbe die Straßenverkehrsordnung (StVO) ganz klare Vorgaben, wie man sich vor Engstellen zu verhalten hat.

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