Renault 2008: Das Desaster vergessen machen

(adrivo.com) Der neue Renault ist schon seit einer guten Woche im Testeinsatz. Jetzt wurde er offiziell präsentiert – mit den Zielen für 2008.

Flavio Briatore hat einen Hang zum Glamour, was sich schon einmal in einem Opern-Launch niederschlagen kann. Doch in der Saison 2007 holte ihn die Realität ein: „Ich verwende eine Aussage von Flavio Briatore zum Jahr 2007: Es war ein Desaster“, sagte Renault-Boss Carlos Ghosn beim Launch des neuen R28 in Paris. „Wir müssen um Podestplätze und Siege kämpfen“, weiß Briatore. „Wir müssen zu den Protagonisten der Show zählen.“ Man müsse in der anstehenden Saison immer eine fünfzigprozentige Chance haben, um die Top-4-Plätze zu fahren. „Wir wollen wieder unsere normale Position einnehmen. Das ist unser Ziel für das neue Auto“, fügte Renault F1-Präsident Bernard Rey hinzu.

„Wir haben die Stärke, um die Enttäuschungen wegzustecken“, so Briatore. „Das neue Auto ist ein Richtungswechsel für das Team, wir waren beim Konzept sehr aggressiv.“ Zusammen mit den Fähigkeiten von Doppelweltmeister Fernando Alonso ergebe das eine schlagkräftige Kombination. „2007 sind wir mit einem schlechten Auto Dritter geworden, das wir ab der Hälfte der Saison nicht mehr weiterentwickelten.“ Mit einem guten Auto und einem Weltmeister sehe es jetzt viel versprechend aus.

Aber was ist so revolutionär am R28? Bei seinem ersten Test letzte Woche in Valencia legte das neue Auto bereits 1.500 Kilometer zurück. Wie alle Teams musste Renault vor allem am neuen langlebigen Getriebe, das nun vier Rennwochenenden halten muss, und an der neuen Einheitselektronik tüfteln. Der R28 besitzt auch eine andere Gewichtsverteilung, ein neues Aerodynamikkonzept, das den Bridgestonereifen besser entgegenkommen soll, und eine Zero-Keel-Aufhängung. Laut Technikchef Bob Bell ist der R28 eine viel kleinere Evolution als sein Vorgänger.

„2007 war nach unseren Standards ein sehr schlechtes Jahr“, so Bell. „Für 2008 sind die Erwartungen deshalb sehr hoch.“ Aus diesem Grund habe sich das Team sehr stark auf einen neuen Frontflügel und eine neuen Vorderradaufhängung konzentriert. „Auch das Heck wurde stark überarbeitet.“ Am Motor durfte reglementbedingt nicht so viel verändert werden. Stattdessen mussten die Softwaretools an die neuen SECU angepasst werden. „Obwohl wir den Motor selbst nicht weiterentwickeln dürfen, gibt es noch viel zu tun, um die Zuverlässigkeit zu verbessern.“

Genau daran arbeiten die Piloten im Moment. „Wir konzentrieren uns darauf, dass nichts mit dem Design falsch ist“, verriet Fernando Alonso. Erst danach gehe man auf Performance-Suche. Die Rückkehr in sein altes Weltmeisterteam verlief problemlos. „Es war, als ob es wieder Ende 2006 gewesen wäre.“ Sein Saisonziel sind als Racer natürlich Siege. „Dafür werde ich mein Bestes geben.“ Eine offene Rechnung habe er aus dem letzten Jahr aber nicht. „Ich bereite mich auf die Saison wie auf jede vor: ich konzentriere mich auf meine Aufgaben.“ Die WM sei ohnehin noch völlig offen. „Alle sprechen über Ferrari und McLaren, das ist gut für uns. So können wir entspannter arbeiten.“

Die Perspektive von Nelson Piquet jnr hängt vom Auto ab. „Wenn es für Siege gut ist, wollen wir gewinnen, denn jeder Fahrer will gewinnen“, sagt er. Vor allem will er aber viel lernen und sich in seinem ersten F1-Jahr gut aus der Affäre ziehen. „Melbourne scheint noch weit weg zu sein. Noch konzentriere ich mich auf die Tests und die Weiterentwicklung.“ Doch Melbourne rückt immer näher.

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