Renault nimmt die Fans mit auf eine Zeitreise der ganz besonderen Art. Der französische Autohersteller erinnert jetzt bei den Classic Days auf Schloss Dyck an seine ruhmreiche Motorsport-Vergangenheit. Dabei können die Besucher bei Deutschlands größtem Klassiker- und Motorfestival vier Renn- und Rekordwagen der Vorkriegszeit bestaunen. Neben dem Typ AK, der 1906 den ersten Grand Prix der Geschichte gewonnen hat, ist auch das kleinere Schwestermodell "Agatha" von 1907 zu sehen, das für Rennen in den Vereinigten Staaten aufgelegt wurde.
Außerdem zeigt Renault die Rekordwagen 40 CV und Nervasport, mit denen 1926 und 1934 mehrere Langstrecken-Geschwindigkeitsweltrekorde aufgestellt wurden.Insgesamt zwölf Konstrukteurs- und elf Fahrertitel in der Formel 1, sechs Siege bei der Rallye Monte Carlo sowie Triumphe bei der Rallye Paris-Dakar und den 24 Stunden von Le Mans haben Renault-Fahrzeuge in der Motorsport-Historie bisher eingefahren.
Mächtig stolz sind die Franzosen auch auf ihre Weltrekord-Fahrzeuge. 1926 kommt Renault mit einer eigens entwickelten Variante seines Spitzenmodells 40 CV an die Rennstrecke Linas-Montlhéry bei Paris. Den herkömmlichen Aufbau haben die Ingenieure durch eine aerodynamisch verkleidete Monoposto-Karosserie ersetzt. Der Kühler befindet sich aus Gründen der Aerodynamik hinter dem mächtigen 9,1-Liter-Reihensechszylinder, der rund 103 kW/140 PS leistet. Die Auspuffanlage besteht aus sechs kurzen Rohrstummeln. Der Einsitzer legt in 24 Stunden die Weltrekorddistanz von 4.167,78 Kilometern mit einem Stundenmittel von 173,649 km/h zurück. Bei dem Ausstellungsfahrzeug auf Schloss Dyck handelt es sich um eine originalgetreue Replik aus den 1970er-Jahren.
Mit einem speziell präparierten Nervasport kehrt Renault 1934 für neue Rekordfahrten auf das Hochgeschwindigkeitsoval von Montlhéry zurück. Das Fahrzeug baut auf einem Serienchassis des auf. Auch der 79 kW/108 PS starke 4,8-Liter-Motor stammt direkt aus der Serienproduktion. Darüber stülpt Renault wie acht Jahre zuvor beim 40 CV eine windschnittige Einsitzer-Karosserie. Für das Design engagiert der Hersteller extra einen Spezialisten für Rennflugzeuge. Der Aufwand lohnt sich: In 48 Stunden, nur unterbrochen zum Fahrerwechsel und zum Tanken, legt der Nervasport 8.037 Kilometer in der Weltrekord-Geschwindigkeit von 167,455 km/h zurück. Der gemessene Topspeed übertifft die 200-km/h-Marke. Insgesamt erzielt der Nervasport bei dem zweitägigen Marathon neun internationale Rekorde und drei Weltrekorde.
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