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Messen
Bei Superlativen sind Veranstalter von Messen schnell bei der Hand. Mit dem Titel „Größte Oldtimershow Europas“ schmückt sich beispielsweise die Retro Classics, die seit Donnerstag, 26. bis zum Sonntag, 29. März ihr Tore in der Messe Stuttgart, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Flughafen der schwäbischen Landesmetropole auf den Fildern geöffnet hat. Das Superlativ verdient sich die Schau nicht zu unrecht. Auf 120 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche präsentieren 1428 Austeller ein breites Spektrum an Exponaten vor 85 000 erwarteten Besuchern. Höhepunkte sind Sonderschauen wie „30 Jahre BMW M5“, die „Erlebniswelt Design“ oder eine eigene Verkaufsbörse für US-Oldtimer auf mehr als 2500 Quadratmetern.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Thomas Lang
Der Boom spiegelt sich auch in der Entwicklung der Retro Classics wieder. 2001 als lokale Schau mit 96 Ausstellern und knapp 15 000 Besuchern gestartet, ging es seitdem nur steil nach oben. Schub erhielt die Veranstaltung nicht zuletzt durch die Eröffnung der neuen Messe auf den Fildern, südlich von Stuttgart. Als eine der wenigen Veranstaltung gelingt es den Machern der Retro Classics das megalomanische Messezentrum auf seiner gesamten Fläche mit attraktivem Leben zu füllen. 2011 waren es bereits 714 Aussteller und rund 60 000 Besucher.
In diesem Jahr bietet die Schau einen repräsentativen Querschnitt aller bekannten Restaurateure aus dem deutschsprachigen Raum und dem benachbarten Ausland. Zahllose Fahrzeuge stehen zum Kauf. Der Boom der Oldtimer spiegelt sich in zahlreichen Preisvorstellungen wieder, die sich vorsichtig ausgedrückt, das Attribut „mutig“ verdienen. Da ruft ein Händler für einen sicherlich fein restaurierten Fiat 500 aus der ersten Serie 27 500 Euro auf.
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Ob aktiver Oldtimer-Freund oder einfach nur Fan alter Autos, die 20 Euro Eintritt für eine Tageskarte scheinen gut investiertes Geld, denn die Sonderschauen unterstreichen den professionellen Anspruch der Veranstaltung. „Sind denn schon wirklich drei Jahrzehnte vergangen, seit BMW mit dem M5 die erste Hochleistungslimousine gebaut hat“, fragt sich der Besucher verwundert, angesichts der präsentierten Palette von M-Fahrzeugen der ersten Generation. Was für ein verwegenes Konzept für die frühen Achtziger des vergangenen Jahrhunderts! Die Kombination einer Mittelklasselimousine mit dem Hochleistungs-Reihensechszylinder aus dem legendären Sportwagen M1. 210 kW / 286 PS trafen auf 1430 Kilo Leermasse, die nach 6,5 Sekunden aus dem Stand Tempo 100 erreicht hatte und erst bei 245 km/h dem Luftwiderstand der kantigen Karosse Tribut zollen musste.
81 000 Mark kostete die explosive wie exklusive Mischung. Dass das Konzept ein überschaubares Risiko mit sich brachte, ging auf die positiven Erfahrungen mit dem M6 zurück, der erstmals mit dem gleichen Motor in der BMW-Preisliste von 1983 für 89 500 D-Mark auftauchte.
In der „Erlebniswelt Design“ können Besucher Auto-Designer bei der Arbeit beobachten. Praktische Anschauungsarbeit zur Entwicklung im Design lieferte Opel mit den Studien „CD Concept“ von 1969 und dem „Opel Monza“, einem Highlight der IAA 2013. Und schließlich sind da noch ganz außergewöhnliche Exponate, wie beispielsweise der exzentrische „Autobahnkurier 116i“, den Isdera 2006 als Einzelstück mit zwei Fünfliter-V8 von Mercedes anfertigen ließ, die 441 kW /600 PS mobilisierte. Der „Autobahnkurier“ steht unmittelbar neben seinem Vorbild und Urahn, den Mercedes 540 K von 1936, dessen Reihenachtzylinder mit Kompressor-Aufladung 132 kW /180 PS und damit für seine Zeit nicht weniger atemberaubende Leistungswerte mobilisierte.
geschrieben von AMP.net/Sm veröffentlicht am 27.03.2015 aktualisiert am 27.03.2015
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