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(motorsport-magazin.com) Ein Dutzend Interessenten habe das ehemalige Honda-Team, um in Zukunft weiter zu bestehen, ließ Nick Fry am Donnerstag wissen. David Richards scheint nicht mehr dazu zu gehören, denn laut Informationen von Autosport hat sich der Prodrive-Boss als potentieller Käufer ausgeschlossen. Er selbst hatte von einer möglichen Übernahme mit Financiers aus Kuwait gesprochen, doch diese Möglichkeit scheint nun nicht mehr zu existieren. Als Grund für Richards‘ Rückzug werden die immensen Kosten in der Formel 1 vermutet, auch wenn mittlerweile die ersten Kostensenkungsmaßnahmen beschlossen wurden und weitere folgen sollen.
Bei der Autosport International Show war bei Richards herauszuhören, dass ihm das aktuelle Umfeld der Formel 1 einfach nicht sicher genug ist, um einzusteigen. "Alles, was ich sagen kann, ist, dass ich es sehr klar gemacht habe, dass die einzigen Bedingungen, unter denen ich eine Rückkehr oder Beteiligung erwägen würde, jene wären, unter denen ich mich konkurrenzfähig fühle – und niemand erwartet, im ersten Jahr in der Formel 1 zu gewinnen. Es muss auch finanziell tragbar sein. Man erwartet, dass man investieren muss, aber man erwartet auch, dass es funktioniert. Ich persönlich habe das Gefühl, dass das aktuelle Umfeld zu unbeständig ist", meinte er.
Richards glaubt, dass die Sparmaßnahmen in der Formel 1 noch nicht greifen und es auch bis 2010 nicht werden – erst dann werde es sich bessern. Zudem seien die Gemeinkosten bei den Teams nach wie vor einfach nicht aufrecht zu erhalten. "Daraus ziehe ich die Konsequenz, dass ich mir die Frage stelle, ob das Zeitfenster zum Einstieg jetzt das richtige ist." Die aktuellen Maßnahmen sieht er lediglich als sanfte Vorstöße und seiner Meinung nach verlange es nach einem radikalen Schnitt, um mit einem Schlag wieder auf ein vernünftiges Level zu kommen und dann von dort aus weiterzumachen. "Man macht das nicht mit 1000 Schnitten. Wenn ich beteiligt wäre, hätte ich Druck gemacht, um viel tiefere Einschnitte viel schneller zu machen", betonte Richards.
Da das aber nicht der Fall war, glaubt er, dass viele Leute in der Formel 1 noch immer nicht verstanden haben, wie die Realität aussieht und wie schlimm die Situation eigentlich weltweit ist – nicht nur im Motorsport. "Wenn die Formel 1 nicht wieder den Kontakt zu den Fans, dem Mann auf der Straße herstellt und sich selbst erdet, dann sorge ich mich um ihre Zukunft. Ich weiß, einige Leute an der Spitze des Sports kümmern sich darum und sind sich dessen bewusst. Es ist eine bittere Medizin, die im Moment notwendig ist, aber es muss getan werden", meinte der Prodrive-Chef.
Aus diesem Grund will Richards eine mögliche Rückkehr auch rein auf Geschäftsbasis wagen und nicht irgendwelchen persönlichen Wünschen hinterherjagen. Denn nach dem Erfolg mit BAR im Jahr 2004, als man hinter Ferrari auf Rang zwei lag, muss er betonen, dass es nicht seine Motivation ist, noch eine Stufe höher zu steigen. "Es wird eine Geschäftsentscheidung. Es wird eine ordentlich durchdachte Geschäftsentscheidung, keine emotionale, wenn ich sie treffe", betonte er. Währenddessen hat sich gerüchteweise ein Favorit für den Honda-Kauf herauskristallisiert: es soll der griechische Reeder Achilleas Kallakis sein.
adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 08.01.2009 aktualisiert am 08.01.2009
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