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Der plötzliche Wintereinbruch hat bei vielen Autofahrern zu Verdruss gesorgt, vor allem, wenn deren Fahrzeug beim morgendlichen Start nach frostiger Nacht nur schwer oder gar nicht in Gang kommt. Ein Kaltstart bei niedrigen Temperaturen bedeutet für die Starterbatterie Schwerstarbeit. So manches Auto versagt dem Fahrer dann auch seinen Dienst aufgrund eines schwächelnden Stromspeichers. Doch mit einem zweiten Fahrzeug mit intakter Bordelektrik und einem Starthilfekabel lässt sich das Pannenauto meist wieder zum Leben erwecken.
Einige Maßregeln müssen für den „Weckruf aus dem Winterschlaf“ dringend beachtet werden, um die übrige Elektrik der Fahrzeuge nicht in Mitleidenschaft zu ziehen. Dieselfahrzeuge verfügen über stärkere Anlasser als Benziner und benötigen dadurch auch mehr Strom. Das muss in der Wahl des Spenderfahrzeugs berücksichtigt werden. Nach Möglichkeit sollte ein gleich oder stärker motorisiertes Auto den Strom zur Verfügung stellen. Bordnetze mit 12 Volt und 24-Volt-Anlagen, zum Beispiel vom Lkw, dürfen auf keinen Fall miteinander verbunden werden.
Die Getriebe beider Autos müssen in den Leerlauf geschaltet sein, bei einer Automatik muss der Wählhebel auf der Parkposition “P“ stehen. Nun gilt es noch, an beiden Autos sämtliche Verbraucher wie Licht, Radio oder Heizung auszuschalten. Das schwarze Kabel dient nun laut TÜV Rheinland dazu, zunächst den Minuspol der intakten Batterie und ein Metallteil der Karosserie oder des Motors des defekten Fahrzeugs zu verbinden.
Um die Batterie nicht zu überlasten, muss der Motor des Spenderfahrzeug laufen. Ist das Pannenfahrzeug angesprungen, ist ein starker Verbraucher an Bord wie zum Beispiel die Heckscheibenheizung einzuschalten. Das nämlich fängt Spannungsspitzen im Bordnetz ab, die entstehen können, wenn die Kabel nun in umgekehrter Reihenfolge wieder abgenommen werden. Wenn die Lichtmaschine des Havaristen ordnungsgemäß funktioniert, genügen 60 bis 90 Minuten Fahren, um den Stromspeicher wieder voll zu laden – zumindest wenn die Batterie intakt ist und die Energie auch speichern kann. Springt das Fahrzeug nicht an, so heißt es dann ab in die Werkstatt.
Bei Hybridfahrzeugen funktioniert die Starthilfe nach demselben Prinzip. Die 12-Volt-Batterie versorgt bei den Doppelmotormodellen im Regelfall nur die elektronischen Steuersysteme. Der verhältnismäßig kleine Stromspeicher braucht nach Aussage des TÜV Rheinland nur einen geringen Stromimpuls, um das Hybridsystem zu aktivieren, die Batterie eines Rollers würde dann bereits genügen. Aufgrund der kleinen Dimensionierung der elektrischen Kabel raten die Hersteller jedoch davon ab, mit einem Hybridfahrzeug einem konventionellen Fahrzeug Starthilfe zu leisten.
Qualitativ hochwertige Starthilfekabel hält der einschlägige Fachhandel oder das Internet parat. Dabei unbedingt auf den richtigen Querschnitt achten: Für Diesel sowie Sechs- oder Acht-Zylindermotoren bedarf es eines Kabel-Querschnitts von 25 Quadratmillimetern, bei einem Vierzylinder-Benzinmotor sind 16 Quadratmillimeter ausreichend. Nicht nur das Kabel selbst, sondern auch die Klemmen müssen vom Schaft bis zu den Griffen isoliert sein. Wer die Wahl hat, sollte zu Kabeln greifen, deren Zangen an beiden Schenkeln Strom führen. Das nämlich minimiert die Überganswiderstände zu den Batteriepolen. Die Normen ISO 6722 und DIN 72553 legen Prüfkriterien für die Kabel fest und sind auf der Verpackung vermerkt. Finger weg jedoch von ungeprüfter Billigware aus Fernost, denn das kann gefährlich werden.
geschrieben von auto.de/(tm/mid) veröffentlicht am 16.01.2012 aktualisiert am 16.01.2012
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