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Statistiken erzählen nicht immer die ganze Wahrheit. Offensichtlich gilt dies auch für die Zahl der Fahrradunfälle, die wesentlich höher ist als in den amtlichen Aufzeichnungen ausgewiesen. „Die amtliche Unfallstatistik“, so die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie, „zeigt nur die halbe Wahrheit“.
Eine aktuelle Studie aus der „Fahrradstadt“ Münster deckt eine erschreckend hohe Dunkelziffer verletzter Fahrradfahrer auf. Während des Beobachtungszeitraums wies die amtliche Statistik 723 Unfälle auf, an denen Radfahrer beteiligt waren. Tatsächlich dokumentierten die Unfallforscher allerdings 2.250 Unfälle, wobei 25 Prozent der Verletzten eine Kopfverletzung erlitten. Nur sechs Prozent, so die Wissenschaftler, trugen einen Helm, und häufig war Alkoholkonsum die Ursache der schweren und tödlichen Unfälle.
Offensichtlich sind sich noch immer viele Zweiradfahrer nicht bewusst, dass ein Helm der einzig wirksame Schutz vor schweren Kopfverletzungen ist. Um dieses Verhalten zu verändern und entsprechende Präventionsmaßnahmen durchzuführen, haben der Deutsche Verkehrssicherheitsrat und die Gesellschaft für Unfallchirurgie die „Arbeitsgruppe Fahrradfahrer“ ins Leben gerufen. „Wer glaubt, dass zwei Räder sicherer sind als vier Räder unterliegt einem lebensgefährlichen Trugschluss. Gerade der Fahrradhelm ist im Bewusstsein der breiten Bevölkerung noch nicht angekommen“, erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Unfallchirurg Professor Johannes Sturm.[foto id=“363266″ size=“small“ position=“left“]
Als Präventionsmaßnahmen haben die Experten drei Schwerpunkte definiert. Dazu gehört vor allem das Tragen eines Fahrradhelms zu jeder Zeit, bei jeder Fahrt und in jedem Alter. Schließlich ist ein nach den strengen deutschen und europäischen Prüfkriterien zertifizierter Helm die einzige „Knautschzone“ des Radfahrers. Vorausgesetzt der Helm wird korrekt getragen, kann er das Risiko einer schweren Schädelhirnverletzung um mindestens 50 Prozent verringern. Zusätzlich wollen die Wissenschaftler über die gefährliche Kombination von Alkohol und Radfahren aufklären. Die Studienergebnisse sprechen dabei eine deutliche Sprache: Das höchste Risiko für tödliche Fahrradunfälle tragen alkoholisierte Radfahrer – unabhängig, ob sie wegen ihrer eingeschränkten motorischen Fähigkeiten stürzen oder mit einem Auto kollidieren.
Außerdem soll im Rahmen der Maßnahmen auch das Bewusstsein für die Verbesserung der technischen Sicherheit geschärft werden. Dabei steht die Sichtbarkeit von Rad und Fahrer im Mittelpunkt. „Wer ohne Licht fährt, der fährt auch ohne Verstand“, stellt Professor Sturm unmissverständlich fest und empfiehlt jedem Radfahrer „ob jung oder alt auch beim Stehen und Schieben des Rades für gute Sichtbarkeit zu sorgen, am besten durch Reflektoren, helle Kleidung und Standlicht.“
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 14.06.2011 aktualisiert am 14.06.2011
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Gast auto.de
Juni 17, 2011 um 4:57 pm UhrFrüher waren es mal 85% der schweren SHT die ein Helm verhindern konnte. Sind die Helme schlechter geworden?