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Für Gleiter, Sportler und Puristen
Purer als in einem Roadster lässt sich das Offenfahren nicht genießen. Zwei Sitze, Heckantrieb und ein wegklappbares Dach – mehr braucht es nicht. Und das Vergnügen muss nicht einmal besonders teuer sein. In der Preisklasse bis 45.000 Euro reicht das Angebot auf dem deutschen Markt vom preiswerten Klassiker über den puristischen Sportler bis zum luxuriösen Gleiter.
Anfang der 1990er-Jahre war der Roadster eigentlich tot. Dann kam der Mazda MX-5 und ließ die damals angebotenen Cabriomodelle – meist normale Limousinen mit abgetrenntem Dach und gerne mit Targabügel – plötzlich plump und bieder wirken. Der Japaner nahm die klassische Sportwagenlinie mit langer Motorhaube und kurzem Heck auf, stauchte sie auf kompakte Maße und garnierte das Ganze mit wieselflinkem Fahrverhalten.
Auch in der aktuellen dritten Generation ist er seinem Konzept treu geblieben. Mit Preisen ab 22.290 Euro ist er heute der günstigste Roadster auf dem Markt. Die Basisversion wird von einem 1,8-Liter-Benziner mit 93 kW/126 PS angetrieben, was nicht nach viel klingt, aber dank des geringen Gewichts schon richtig Spaß macht (Normverbrauch: 7,0 Liter). Wer mehr Leistung will, wählt den 2,0-Liter-Benziner mit 118 kW/160 PS. Als klassischer Vertreter der Roadster-Philosophie trägt der Mazda ein Stoffverdeck. Alternativ kann ein Klappdach aus Kunststoff für 2.200 Euro Aufpreis gewählt werden.
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Wo der Mazda trotz allen Purismus' ein alltagstaugliches Auto bleibt, geht die Lotus Elise noch einmal deutlich kompromissloser zu Werke. Allein der Einstieg in den flachen Leichtbau-Briten bedarf einiger Verrenkungen. Sitzt man erst einmal in den engen Sesseln knapp über der Straßenoberfläche, spult der Mittelmotor sein Dynamik-Programm ab. Der niedrige Schwerpunkt und die günstige Gewichtsverteilung lassen vor allem auf kurvigen Strecken deutlich mehr PS vermuten als die nominellen 100 kW/136 PS aus 1,6 Litern Hubraum (Normverbrauch: 6,3 Liter).
Erkauft wird die Agilität aber mit dem Verzicht auf Federung und fast sämtlichen anderen Komfort. Wer Gepäck mitnehmen will, muss zudem den Beifahrer zu Hause lassen, denn unter der vorderen Haube findet gerade einmal ein Sixpack Bier Platz. Kostenpunkt für den Purismus-Roadster: 37.450 Euro. Allerdings sollte man auch die Kosten für den alltagstauglichen Erstwagen einberechnen. Denn zum sprichwörtlichen Brötchenholen ist die Elise viel zu bissig.
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Über ein Stahl-Klappdach rümpfen Roadster-Puristen die Nase. Doch der Weichspüler-Vorwurf konnte BMW nicht davon abhalten, seinem Z4 bei der Neuauflage eben solch eine wetter- und vandalismusfeste Konstruktion aufzusetzen. Gleichzeitig legten Abmessungen und Motorleistung stark zu, so dass aus dem ehemals günstigen Spaßauto ein luxuriöser Sportler wurde. Vor kurzem ergänzten die Münchner die bis dahin ausschließlich aus Sechszylindern bestehende Motorenpalette auch wieder mit zwei Vierzylindern.
Der kleinere der 2,0-Liter-Turbos kommt auf 135 kW/184 PS und drückt den Einstiegspreis auf 36.400 Euro. Dank Start-Stopp-System und Bremskraftrückgewinnung kommt das Triebwerk mit 6,8 Litern auf 100 Kilometern aus. Gleichzeitig hielt die erste Achtgangautomatik in einem Roadster Einzug, und auch Internet ist mittlerweile verfügbar.
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Immer schon auf Stahl statt Stoff setzt der Mercedes SLK. In der gerade eingeführten dritten Generation kommt noch ein weiterer Verdeck-Trick hinzu: das selbsttönende Panoramadach. Anstatt als Sonnenschutz ein Rollo vor das Glas zu fingern, drückt der Fahrer einfach einen Knopf und das Fenster zum Himmel tönt sich dunkel ein. Soll wieder mehr Licht in den Innenraum, lässt sich das Glas wieder auf transparent schalten. Allerdings:
Wie fast immer bei Mercedes gibt es so etwas nur gegen Aufpreis; in diesem Fall werden 2.368 Euro fällig. Sowieso finden komfortorientierte Roadster-Fahrer haufenweise praktische Extras auf der Optionsliste, etwa den Nackenfön „Airscarf“ für 488 Euro, der im Winter die Erkältungsgefahr bei offenem Dach mindern soll. Dazu kommen jedoch in jedem Fall noch mindestens 38.675 Euro für das Basismodell mit dem 135 kW/184 PS starken, aufgeladenen Vierzylinderbenziner. Ein Start-Stopp-System gibt es serienmäßig, der Verbrauch liegt bei 6,4 Litern.
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Wo die Konkurrenz auf Vierzylinder setzt, fährt der Nissan 370Z Roadster mit sechs Zylindern vor. In der Klasse bis 45.000 Euro ist er so wohl der einzige, der es bei den Fahrleistungen mit dem deutlich teureren Porsche Boxster aufnehmen kann. Der offene Zweisitzer mit klassischem Stoffverdeck kostet ab 41.450 Euro und schöpft aus 3,7 Litern Hubraum ohne Turbo oder Kompressor 241 kW/328 PS. Den sportlichen Anspruch unterstreicht auch das manuelle Sechsganggetriebe, das mit einem netten Gimmick aufwartet.
Beim Herunterschalten gibt die Elektronik automatisch Zwischengas – klingt toll und sorgt für den perfekten Drehzahlanschluss. Auch die übrige Ausstattung kann sich sehen lassen. Ohne Aufpreis an Bord sind unter anderem Bi-Xenon-Scheinwerfer, Klimaautomatik und ein schlüsselloses Startsystem. Einziges Manko im Vergleich mit der schwächer motorisierten Konkurrenz: der Normverbrauch von stolzen 10,5 Litern.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 18.08.2011 aktualisiert am 26.07.2019
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