Roboter wuchtet aus

Roboter übernimmt das Auswuchten von Rädern

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Um die Spur zu halten, werden vor dem Reifenwechsel von Sommer- oder Winterreifen die aufgezogen Räder ausgewuchtet. Bei Neuwagen übernimmt das Auswuchten bei VW in Wolfsburg ein Roboter – in einem Pilotprojekt. Die bisher gesammelten Ergebnisse mit „der ersten vollautomatischen Anlage in Europa“, sind laut VW-Projektleiter Jens-Mario Kramer überzeugend.

Unwucht erhöht Verschleiß

Eine Unwucht tritt immer dann auf, wenn die Drehachse nicht exakt durch den Schwerpunkt des rotierenden Rades verläuft. Das führt zu Vibrationen und erhöht den Verschleiß. Deshalb werden Ausgleichsgewicht durch einen Monteur an der Felge befestigt. Danach verläuft die Drehachse wieder exakt durch den Schwerpunkt des Rads. Eine Unwucht am Reifen von zehn Gramm kann im Fahrbetrieb bei 100 km/h eine Kraft von 2,5 Kilogramm erzeugen. Erstes Anzeichen für eine Unwucht ist zumeist ein Flattern des Lenkrades bei höheren Geschwindigkeiten. Später folgt ein aus der Spur laufen.
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„Kräftiger Daumen“

In der Produktion von Neuwagen übernehmen spezielle Mitarbeiter das Auswuchten – mit einem „kräftigen Daumen“ zum Einkleben der entsprechenden Ausgleichs-Gewichte. Je nach Felge und Reifen können die zwischen fünf Gramm und 60 Gramm wiegen. Das Gewicht wird bisher bei VW den Mitarbeiten über Leuchtanzeige angezeigt und per Laser markiert, wo es sitzen muss. Dann kommt der kräftige Daumendruck auf das einzuklebende Gewicht, der Auswucht-Prozess ist abgeschlossen und das Rad ist fertig für die Montage. Allein an nur einer Montagelinie im Werk Wolfsburg müssen arbeitstäglich so rund 4.500 Rädern ausgewuchtet werden.

Automatisiert und passgenau

Das ist jetzt in der Pilotanlage passé. Alles ist dort mechanisiert. In der "automatischen Gewichtesetzstation", so die Werksbezeichnung, kommt das jeweils für das auszuwuchtende Rad ermittelte "Gewicht" passgenau abgeschnitten von der Rolle. Ein Sensor misst die Kontur der Felge und der Roboter klebt das Gewicht mit exakt dem richtigen Anpressdruck dort ein, wo es den einwandfreien Rundlauf gewährleistet. Das Ausgleichs-Gewicht ist jetzt ein Metall-Kunststoff-Verbund. Die Technik der am Pilotprojekt beteiligten Unternehmen, 3M und Dominion, wurde bereits in den USA erprobt. Trotzdem wird während der Dauer des Projekts, das noch bis Sommer 2015 läuft, jedes einzelne Rad überprüft, ob der Roboter das Gewicht exakt gesetzt hat.
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VW rechnet mit Vorteilen

Die Wolfsburger rechnen mit den Vorteilen dieser Anlage. Personal-Einsparung, hohe Prozess-Sicherheit, weniger Teilenummern in der Logistik und geringere Kosten. Abgesehen davon ist es ein großer Schritt in Sachen Ergonomie. Denn nun muss die Maschine und nicht mehr der Mensch die ganze Schicht „den Daumen“ drauf halten.

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