Rosberg drängt Williams: Galgenfrist 2009

(motorsport-magazin.com) Nico Rosberg will so wie jeder normale Rennfahrer Weltmeister werden. Das ist nichts Neues und auch keine Überraschung. Allerdings weiß der Deutsche auch, dass er dazu das richtige Auto braucht und deswegen ist er aktuell auch nachdenklich, wenn es um seine Zukunft geht. Denn ob er mit Williams wirklich Weltmeister werden kann, scheint er nicht so genau zu wissen. "Ich habe nicht den Optimismus, dass ich nächstes Jahr Weltmeister mit Williams werden kann. Das wäre unrealistisch. Aber ich hoffe, dass wir doch einen großen Schritt nach vorne machen können", sagte Rosberg in einem Interview mit der Sport Bild. Er baut darauf, dass sich die großen Änderungen am Reglement, vor allem die Beschneidung der Aerodynamik, positiv für Williams auswirken, ohne diese Änderungen habe er seine Zweifel, merkte er an.

Dazu kam die Frage auf, ob das nun als eine Art Galgenfrist für Williams gesehen werden könnte und dazu meinte er: "Das könnte man so sagen…" Und wenn es sich dann eben nicht abzeichne, dass der Titel mit seinem aktuellen Team möglich sei, müsse er eben dorthin gehen, wo es möglich sei, betonte er. Aktuell konnte Rosberg jedenfalls nur sagen, dass er einen Vertrag bei Williams für 2009 hat, ob er auch wirklich dort fahren wird, umschrieb er mit einem Vergleich: "Das ist wie im Fußball. Schauen Sie sich den Fall Podolski an. Der hat einen Vertrag für nächste Saison beim FC Bayern. Aber spielt er auch dort?"

Bei Rosberg denkt man da speziell an den vergangenen Winter, als McLaren gerne den Deutschen in seine Dienste genommen hätte, er sich dann aber doch für Williams entschied. Sollte nun eine Anfrage kommen, dann würde er sich erst Gedanken über einen Wechsel machen, wenn Frank Williams etwas entschieden hätte, meinte der Deutsche. Und Williams hat zuletzt betont, dass er Rosberg nicht hergeben wolle. Ein gewisser Frust aufgrund der aktuellen Situation war dem deutschen Piloten aber anzumerken, da er meinte, man sei hinter Red Bull und Toro Rosso zurückgefallen und kämpfe im Moment auf Augenhöhe mit Renault. "Am Anfang der Saison waren wir immer ganz gut dabei, aber dann konnte Williams nicht die Entwicklungsschritte der Top-Teams mitgehen", sagte Rosberg.

Deswegen stellte er auch die Frage in den Raum, ob es klüger wäre, weiter viel Energie in das aktuelle Auto zu investieren oder bereits voll an das Auto des nächsten Jahres zu denken und das zu entwickeln. Den Optimismus, dass es aufwärts gehen kann, ließ er sich noch nicht nehmen. "Zum Beispiel, weil wir jetzt einen großen Fehler gefunden haben in der Aerodynamik. Dieses Wissen wird logischerweise in das nächstjährige Auto einfließen."

adrivo Sportpresse GmbH

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