Rosberg kokettiert mit Wechsel nach 2009: Wenn es sich nicht so entwickelt

(motorsport-magazin.com) Viel zu feiern hatte Nico Rosberg in der Saison 2008 nicht, von den Highlights in Melbourne und Singapur einmal abgesehen. Deswegen benennt er das Jahr auch als Enttäuschung, auch wenn er durchaus dankbar dafür sein will, dass das Auto manchmal in Ordnung war und er zeigen konnte, dass er nach wie vor Fahren kann. "Das ist wichtig, da man seine Reputation oben halten muss. Manchmal konnte ich in meiner durchwachsenen Saison Highlights setzen, was nett war, aber generell war es recht enttäuschend. Wir waren einfach nicht schnell genug", bilanzierte er in einem Interview mit der offiziellen Website der Formel 1.

Sein Selbstvertrauen hat während des Jahres aber nicht gelitten, denn als Fahrer sieht sich Rosberg besser als je zuvor. "Ich glaube an mich und bin überzeugt, dass ich alles habe, was man benötigt, um nach ganz oben zu kommen. Es sieht nur so aus, als müsste ich etwas geduldig sein." Dennoch bedauert er es nicht – oder noch nicht, wie er meinte – bei Williams geblieben zu sein. Nach diesem Jahr sei ein Wechsel ohnehin nicht möglich gewesen und ob er seinen Verbleib beim Team wirklich bedauert, will er Mitte 2009 endgültig wissen, wenn klar ist, wie die Teams nach dem Reglementwechsel dastehen. "Es wäre fantastisch, wenn das Team seinen Kurs ändern könnte. All die Jahre wurde einfach auf dem Auto aufgebaut, das man vorher hatte, andere Leute wurden kopiert und man versuchte, sich mehr als die Anderen zu verbessern – jetzt ist es ein neues Spiel, denn jeder beginnt bei null mit einem völlig neuen Konzept", meinte er.

Die Hoffnungen für 2009

Auch wenn er kein WM-Auto von Williams haben will, so fände Rosberg es schon gut, wenn Williams es so hinbrächte, dass regelmäßige Punkte und das eine oder andere Podium drin wären. "Die Chancen sind da, sicher. Sollte 2009 sich aber nicht so entwickeln wie erhofft, dann werde ich meine Position für 2010 natürlich überdenken müssen." Noch hat er das Team aber nicht aufgegeben und sähe es als große Befriedigung, wenn er Williams zu neuem Erfolg verhelfen könnte, auch wenn er weiß, dass es heutzutage sehr schwer werden dürfte, an die Glanzzeiten des Teams anzuschließen. Ein wenig Frust ist für einen wie Rosberg aber schon dabei, der vorher alles gewonnen hat und sich nun damit abfinden muss, dass er drei Jahre mit dem Bewusstsein gefahren ist, dass er nicht gewinnen kann. "Das ist schwierig, aber so ist die Formel 1 und ich akzeptiere, dass nur vier Leute die Chance haben, bei den Rennen zu gewinnen. Man muss einfach sein Bestes geben und stärker werden – und hoffentlich wird man eines Tages einer der Vier."

Ein Eckpunkt auf dem Weg dorthin soll sein, dass man die Probleme dieses Jahres verstanden hat, auch wenn das nicht genügte, um wieder Boden gutzumachen. Zumindest im kommenden Jahr sollen die Erkenntnisse helfen. 2008 wäre einfach von Beginn an alles in die falsche Richtung gelaufen und auch während des Jahres nicht viel vorangekommen, musste Rosberg bedauern. Das neue Auto sehe soweit gut aus, wobei das seiner Meinung nach nichts bedeutet. "Denn man hat keine Ahnung, was die Anderen machen, also zahlt es sich nicht einmal aus, das zu erwähnen. In Barcelona konnten wir einige Kilometer auf das Auto fahren. Wir hatten einige Dinge für nächstes Jahr drauf und haben auch generelle Sachen probiert, da man die Lernarbeit mit den Reifen beginnen kann", erzählte Rosberg.

Zwar waren Auto und Aerodynamik dabei noch von diesem Jahr, aber der Abtrieb wurde bereits soweit zurückgeschraubt, um die neuen Regeln zu simulieren. "Das ist nicht exakt, aber man kann grundlegende Dinge wie die Arbeit der Reifen ausprobieren, sie Schritt für Schritt lernen, denn die neuen Reifen sind immer komplex zu verstehen." Mit dem neuen Auto soll es dann im Januar auf die Strecke gehen.

adrivo Sportpresse GmbH

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