Rossi hält die 800er für langweilig: Zu viel Elektronik

(motorsport-magazin.com) Er mag gerade wieder den Titel in der MotoGP geholt haben, aber allzu glücklich ist Valentino Rossi mit der Entwicklung in der Königsklasse des Motorradsports anscheinend nicht. Denn seiner Meinung nach sind die 800er-Maschinen aufgrund ihrer weit entwickelten Elektronik langweilig, zu einfach zu fahren und deswegen auch ein Grund dafür, dass es derlei Prozessionen gibt wie in Valencia am vergangenen Wochenende. "Sicher sind die 800er im Vergleich zu den 990ern langweiliger: es gibt zu viel Elektronik. Wenn die Elektronik gut funktioniert, dann sind die Maschinen beinahe perfekt und die Lücken werden größer", sagte der Italiener dem Magazin Motosprint.

Mit besonderem Blick auf das vergangene Rennwochenende musste er aber feststellen, dass der Strecke von Valencia auch ein wenig Mitschuld zukomme, da man dort nirgends alternative Linien fahren könne, weswegen man eigentlich nur hintereinander herfahre. Wie das Magazin feststellte, hat es in den vergangenen zwei Jahren keine Führungswechsel mehr in der letzten Runde gegeben und Rossi meinte dazu: "Das ist eine sehr schlimme Sache. Das ist besorgniserregend. Ich denke nicht, dass der Einheitsreifen die Lösung für das Problem ist. Ich wiederhole: die Elektronik ist sehr ausgefeilt, die technische Evolution ist unglaublich und nächstes Jahr wird es noch schlimmer."

Dazu musste er aber betonen, dass es dieses Jahr auch spannende Rennen gegeben hätte, weswegen es zu berücksichtigen gelte, dass die Strecke da doch viel ausmache. "Strecken wie Valencia sind nicht gut für die Show." Aber auch wenn Rossi weiter der Überzeugung ist, dass eine Abschaffung oder zumindest Reduktion der elektronischen Hilfen eine Abhilfe schaffen würde, so glaubt er nicht, dass so etwas bald passieren wird. Denn die Motoren sind passend zur Elektronik entworfen, weswegen man den Kraftausstoß der Aggregate auch sehr aggressiv machen kann, da die elektrischen Fahrhilfen das ausgleichen. "Wir brauchen einen geschmeidigeren Kraftausstoß, was die allgemeine Kraft benachteiligen würde. Die Ingenieure wollen das nicht einmal hören. Man kann heutzutage also aggressiv sein, ohne auf dem Gas zu präzise zu sein, denn die Elektronik hilft einem ohnehin."

adrivo Sportpresse GmbH

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