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Audi
Eigentlich ist der Audi A5 Sportback ein reines Nischenauto: Mit Stilelementen des A5 Coupé und dem Radstand des A4 ist er in einer denkbar kleinen Lücke positioniert, die irgendwo zwischen seinen Schwestermodellen A4, A4 Avant und dem A5 Coupé existiert. Und dennoch ist er in zweierlei Hinsicht ein bedeutendes Auto: Er steht exemplarisch für den Premium-Anspruch von Audi – und er läutet die Wiederkehr der Fließheck-Limousine ein, die aus der oberen Mittelklasse und der Oberklasse völlig verschwunden war.
In den siebziger Jahren sah das anders aus: Damals schien das heute allgegenwärtige Stufenheck bereits obsolet. Die Avantgarde ließ sich von den formalen und praktischen Vorzügen des Fließhecks überzeugen: Inspiriert von der Studie BMC Aerodinamica von 1967 war eine ganze Reihe eleganter Fastback-Limousinen auf den Markt gekommen – darunter Citroen CX, Lancia Gamma, und Rover SD1. Auch Renault 30, das Saab Combi-Coupé und der dreitürige Opel [foto id=“334253″ size=“small“ position=“left“]Monza huldigten dem Fließheck-Konzept, das übrigens nicht immer eine große Heckklappe verbarg. Doch in den späten achtziger Jahren änderte sich der Kundengeschmack. Die Premium-Fahrzeuge tragen seitdem wieder klassisches Stufenheck.
Inzwischen suchen die Hersteller nach neuen und originellen Alternativen zur viertürigen Limousinen. Mercedes-Benz versucht es mit der R-Klasse, einem langen und vergleichsweise flachen Van mit drei Sitzreihen; BMW definiert einen „Gran Turismo“ mit hochbordigen Flanken und ausgefeiltem Innenraumkonzept als Variante des 5er. Ingolstadt versucht es ohne komplizierte Neudefinitionen: Mit dem A5 Sportback und dem kurz darauf vorgestellten, größeren A7 Sportback interpretiert Audi das Fließheck in geradezu klassischer Weise – ohne besonderen Anspruch an die Variabilität oder Originalität der Sitzkonfiguration. Das Ergebnis sind zwei der schönsten Limousinen auf dem Markt.
Audi hat mit diesem Ansatz immer wieder gespielt. Bereits Ende der neunziger Jahre gab es im Audi-Design interne Studien, die bereits unter dem Namen Sportback liefen – konzipiert von dem heutigen GM-Designer Marc Florian. Vor wenigen Jahren war dann die Zeit reif – das Exterieur-Styling unter Stefan Sielaff ließ sich dabei unter anderem vom italienisch wirkenden Audi 100 Coupé inspirieren, das von 1970 bis 1976 das Audi-Modellprogramm krönte. Weniger [foto id=“334254″ size=“small“ position=“right“][foto id=“334255″ size=“small“ position=“right“]gern spricht man in Ingolstadt vom Audi 100 Avant von 1977, der mit seiner kastenförmigen Karosserie und dem langen vorderen Überhang in unerwünschter Weise an den zeitgenössischen VW Passat erinnert.
So elegant die Formen sind, so anspruchsvoll ist die Ausstattung des A5 Sportback. Fit und Finish genügen sehr hohen Ansprüchen – und deklassieren sogar die etablierte Premium-Konkurrenz. Das Motorenprogramm reicht bis zum 245 kW/333 PS leistenden S5 Sportback; der große Bruder A7 kommt demnächst sogar als S7 Sportback mit einem extrem starken 4,0-Liter-V8-Turbomotor.
Vielleicht läuten die Sportback-Modelle von Audi eine Renaissance des Fließhecks in der Oberklasse ein – und geben damit dieser in Europa schrumpfenden Fahrzeugkategorie die rettende, avantgardistische Wendung.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 07.12.2010 aktualisiert am 07.12.2010
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