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Ein Rückblick auf 2010 und Prognosen für die Zukunft. Heute im Gespräch: Christoph Stürmer und Henner Lehne vom Beratungsunternehmen IHS Automotive.
Stürmer/Lehne: Überraschend war für uns vor allen Dingen die Breite des Marktwachstums in China, das trotz einiger kurzer Schwächen die ursprünglichen Erwartungen weit übertroffen hat. Damit verbunden war die Entwicklung des VW-Konzerns erstaunlich, der auch in stark beeinträchtigten Regionen Stärke zeigte. Enttäuschend war die anhaltende Schwäche des amerikanischen Marktes.
Stürmer/Lehne: Die Absatz-Krise ist für die Automobilindustrie zwar vorbei, aber die Anstrengungen werden maximal bleiben: einerseits sind hohe Volumen und entsprechende Schwankungen zu verarbeiten, andererseits bestehen extreme Investionsbedürfnisse, um einerseits den Technologiewandel in den etablierten Märkten, und andererseits den Kapazitäts- und Netzaufbau in den Schwellenmärkten zu finanzieren.
Stürmer/Lehne: Die Elektromobilität wird sich erst lange nach den elektrischen Antriebstechniken durchsetzen; die Nachfrage wird auf absehbare Zeit lokal extrem beschränkt (und diversifiziert) bleiben, so daß man gar nicht von einem einheitlichen Markt sprechen kann. Die technischen Entwicklungen, die in diesem Feld geleistet werden, werden aber schnell allen anderen Fahrzeugen zugute kommen.
Stürmer/Lehne: Natürlich wird die Fahrdynamik das beherrschende Thema bleiben, aber dazu gehört nicht nur die reine Höchstgeschwindigkeit. Neue Konzepte werden das Drehmoment und insbesondere seine schnelle Verfügbarkeit in den Vordergrund rücken; dazu gehören auch Leichtbautechnologien und innovative Fahrwerkssysteme.
Stürmer/Lehne: Wir erwarten für die VW-Gruppe weiterhin dynamisches Wachstum in vielen Regionen, aber auch die Wettbewerber werden nicht stehenbleiben. Insbesondere in den USA und in Südasien gibt es starke heimische Anbieter, die VWs Angriffe entschieden abwehren werden. Trotzdem ist die „Strategie 2018“ die richtige Vision für den VW-Konzern und bringt hohe Dynamik in das Unternehmen.
Stürmer/Lehne: Einerseits wachsen die koreanischen Marken jetzt schon stärker als viele japanische Hersteller, andererseits gibt es in Korea nur eine einzige unabhängige Herstellergruppe. Japan verfügt über einen ganzen Cluster von globalen Automobilherstellern, und zusätzlich noch über ein extrem leistungsfähiges Netzwerk von lokalen Zulieferern – das gibt der japanischen Industrie ihre nachhaltige Stärke.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 28.12.2010 aktualisiert am 28.12.2010
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