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(adrivo.com) Die Dakar 2007 wurde vor allem von den Schlagzeilen rund um das Volkswagen Motorsport Team bestimmt. Carlos Sainz und Giniel de Villiers fuhren einen Tagessieg nach dem anderen ein und es sah nach einem sicheren Gesamtsieg für das Team aus Hannover aus. Doch an nur einem Tag war alles vorbei: Der "schwarze Montag" begrub alle Siegträume von Sainz und De Villiers. Am Ende durfte sich Mitsubishi-Pilot Stéphane Peterhansel über einen weiteren Dakar-Sieg freuen. Seinem Teamkollegen Luc Alphand blieb der zweite Rang.
Volkswagen Motorsport trat erneut mit vier Race-Touaregs bei der Rallye Dakar an. Carlos Sainz, Giniel de Villiers, Mark Miller und Ari Vatanen sollten für den ersten Gesamtsieg sorgen. Dazu kam noch das Kundenteam Lagos mit Carlos Sousa ebenfalls im Race-Touareg. Der Portugiese konnte auch gleich die ersten Etappe vor heimischen Publikum für sich entscheiden. Auch auf den folgenden Etappen schwamm Volkswagen auf der Erfolgswelle weiter. Sainz und De Villiers setzten sich zusammen mit Sousa an die Spitze der Gesamtwertung und hielten die Mitsubishis in Schach.
Doch auf der siebten Etappe zogen langsam dunkle Wolken am bisher strahlend blauen Volkswagen Himmel auf! Ari Vatanens Race-Touareg brennt vollkommen aus, zum Glück ohne Verletzungen bei Fahrer und Beifahrer. Zusätzlich kommt es zu einer Meinungsverschiedenheit zwischen Sousa und seinem deutschen Co-Piloten Andreas Schulz. Die endete in einem kilometerlangen Marsch für den Deutschen. Das Team hatte sich festgefahren, nachdem Schulz die Sandplates in Position gebracht hatte und Sousa den Wagen befreien konnte, fuhr dieser einfach weiter. Erst viel später fanden die beiden wieder zueinander, doch der dritte Patz in der Gesamtwertung war verloren.
Am nächsten Tag holte Giniel de Villiers erneut den Tagessieg, Carlos Sainz fiel durch ein Problem mit der Servolenkung in der Gesamtwertung hinter die beiden Mitsubishis von Peterhansel und Alphand zurück. Doch auf der neunten Etappe war alles vorbei: De Villiers und Sainz bleiben kurz hintereinander liegen. De Villiers mus zusehen, wie sein Motor in Flammen aufgeht, Sainz hingegen muss sich der Elektronik geschlagen geben. Ganz zur Freude von Mitsubishi, die ohne einen Tagessieg die Doppelführung in der Tabelle übernehmen. Um zu zeigen, dass man ohne die Probleme die Dakar klar dominiert hätte, holt sich Volkswagen Motorsport vier weitere Tagessiege. Doch die zählen bei der Dakar nicht viel. Da spendete auch der vierte Gesamtrang von Mark Miller keinen Trost. Sainz und De Villiers landete in der Tabelle auf Platz neun und elf.
Bei Mitsubishi setzt man auf Erfahrung und Geduld. So bestand das Team wieder aus dem altbekannten Gesichtern: Stéphane Peterhansel, Luc Alphand, Nani Roma und Hiroshi Masuoka. Lange sah es nicht nach einem Erfolg aus und man versuchte sich mit dem Motto zu beruhigen: Die Rallye ist erst in Dakar zuende. Sorgen bereitete vor allem die Kupplung. Mitsubishi hatte zum Glück ein schnell-wechsel-Kupplung eingebaut – im schnellen Austauschen waren die vier Piloten wahre Meister geworden. Auch der ein oder andere Reifenschaden machte den Fahrer das Leben schwer. Stéphane Peterhansel und Luc Alphand waren von Anfang an vorne dabei. Allerdings tauschten die beiden immer wieder die Plätze in der Gesamtwertung ohne wirklich Zeit auf Volkswagen gutzumachen. Auf der siebten Etappe verlor das japanische Team auch noch Nani Roma, der nach einem Überschlag ausschied. Nach dem Pech von Volkswagen Motorsport änderte sich alles und man fuhr einem ungefährdeten Sieg entgegen. Doch Vorsicht war trotzdem das oberste Gebot, schließlich weiß man nie… Am Ende sicherte man sich den siebten Sieg in folge und den zwölften überhaupt. Für Peterhansel war es der dritte Sieg am Steuer eines Rennwagens und der neunte Gesamtsieg in seiner Dakar-Karriere.
Große Hoffnungen machte sich die Truppe aus Groß-Gerau, vor allem durch die Verpflichtung von Jutta Kleinschmidt. Nasser Al Attiyah und Guerlain Chicherit waren schon im Vorjahr für das deutsche Privatteam an den Start gegangen. Hätte sich Nasser Al Attiyha den Spruch von Mitsubishi zu eigen gemacht. Der Katarer lag nach dem Ausfall der beiden Race-Touaregs lange auf Podiumskurs. Doch er stand sich selbst im Weg. Die Dakar-Organisatoren hatten nach den vielen tödlichen Zwischenfällen mit der Bevölkerung 2006 angekündigt bei Geschwindigkeitsüberschreitungen hart durchzugreifen. Diese Härte traf Nasser Al Attiyha gleich mehrmals, als er zu schnell in die Dörfer bretterte. Er musste sich am Ende mit Platz sechs zufrieden geben. Insgesamt war das BMW X-Raid Team vom Pech verfolgt. An Jutta Kleinschmidt klammerten sich Pechvogel und Defektteufel gleich im Doppelpack. Jeden Tag passierte etwas anderes und selbst kleine Erfolge waren rar. Mit Gesamtplatz 15 blieb sie weit unter ihren Erwartungen. Der Franzose Guerlain Chicherit hielt lange die X-Raid-Fahne hoch, doch auf der sechsten Etappe bedeutete ein Unfall das Aus für ihn. Chicherit hat noch heute mit den Folgen den Überschlags zu kämpfen.
Den Franzosen Jean Louis Schlesser darf man nie aus dem Augen verlieren. Immerhin konnte er 2007 zwei Tagessiege auf seinem Konto gutschreiben. In Dakar schaffte er mit Rang drei den Sprung aufs Podium. Von sich reden machte auch Robby Gordon im Hummer. Ihm gelang auf der sechsten Etappe sogar ein Sieg. Damit platzierte er sich überraschend auf der achten Gesamtposition. Doch das größte Pech hatte die Deutsche Ellen Lohr: Sie und ihr Mercedes sahen nicht einmal Afrika. Auf der Verbindungsetappe zur Fähre durchkreuzte ein Getriebeschaden alle Pläne.
Marc Coma heftiger Sturz zwei Tage vor Ende bei der Einfahrt in den Senegal entschied die Motorrad-Wertung. Er machte einen Navigationsfehler. Sechs Kilometer von der normalen Strecke entfernt, überschlug sich sein Motorrad plötzlich, als er einen Baumstumpf erwischte. Coma wurde gegen einen Baum geschleudert. Er war zum Glück nicht schwer verletzt und begrüßte seine Konkurrenten in Dakar. Von dem Unfall profitierte Cyril Despres, der durch ein kaputtes Getriebe eine Stunde auf Coma verloren hatte. Der Franzose holte sich damit nach 2005 seinen zweiten Dakar-Sieg. Allerdings hatte die Rallye Dakar 2007 zwei tote Motorradfahrer zu beklagen.
Das Drama rund um Volkswagen Motorsport und Marc Coma bewies, dass es bei der Dakar nicht nur auf Tagessiege ankommt und dass man jederzeit mit allem rechnen muss. Die Rallye Dakar ist immer erst vorbei, wenn die Piloten den Lac Rose bei Dakar mit eigenen Augen sehen. Trotzdem wurde die 29. Ausgabe der Rallye Dakar von vielen als zu einfach angesehen. Selbst die Organisatoren waren überrascht wie viele Piloten abends im Biwak ankamen. Doch damit wird 2008 wohl nicht zu rechnen sein.
© adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 26.03.2008 aktualisiert am 26.03.2008
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