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Es war ein spannendes Autojahr – im Wortsinn, weil die deutschen Hersteller die Elektromobilität für sich entdeckt haben und auch viele Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor neuerdings unter Strom stehen. Darüber hinaus haben Themen die letzten zwölf Monate bestimmt, die das Zeug haben die künftige Mobilität zu verändern.
Gleichzeitig war 2013 aber auch ein angespanntes Autojahr, zumindest für den Markt auf dieser Seite der Erde. Denn während der Automarkt in China oder den USA boomte, wurden im krisengeschüttelten Europa weniger Autos verkauft – Stand Ende November waren es mit 11,4 Millionen Pkw rund drei Prozent minus im Vergleich zu 2012. Hierzulande werden nach Schätzungen des Verbands der Automobilindustrie (VDA) im Gesamtjahr voraussichtlich 2,93 Millionen Neuwagen abgesetzt, fünf Prozent weniger als im Vorjahr. Unter dem Verkaufsdruck überboten sich Hersteller und Händler fast mit Rabatten auf ihre neuen Fahrzeuge.
Etwas am Preis getan hat sich auch in Sachen Kraftstoff. 2013 war das Tanken billiger als im Vorjahr, in den vergangenen Monaten gab es fast wöchentlich Tiefststände zu vermelden. Im Schnitt kostete der Liter Super E10 1,553 Euro, so der ADAC. Im Vorjahr verzeichnete der Club noch einen Wert von 1,598 Euro. Für Diesel waren im Jahresmittel 1,421 Euro fällig (2012: 1,478 Euro). Ob das bereits mit der neuen Spritpreis-Meldestelle des Bundeskartellamtes zu tun hat, lässt sich noch nicht sagen. Seit September müssen Tankstellen ihre Preise an die Behörde melden, Autofahrer können so im Internet in Echtzeit Kraftstoffpreise vergleichen. Noch an ein einer weiteren Stelle hat die Politik für mehr Wettbewerb gesorgt: Durch eine Marktfreigabe rollten seit dem Frühjahr immer neue Fernbuslinien auf den Markt, zuletzt zogen ADAC und Deutsche Post mit dem Postbus nach.
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Trotz der hiesigen Marktflaute feierte sich die Automobilindustrie im September auf der diesjährigen IAA mit vielen neuen Modellen. Dabei konnte man feststellen: Assistenzsysteme sind in der Kompaktklasse angekommen. Künftig dürften sie sich noch weiter demokratisieren. Zweiter großer Trend des Jahres: Die Elektromobilität, in die nun auch Volkswagen und BMW mit eigenen Elektroautos eingestiegen sind. Diesbezüglich hatte das Kraftfahrtbundesamt im November sogar einen Rekordwert zu vermelden: Die Zahl der jährlichen Elektroauto-Neuzulassungen in Deutschland hat 2013 erstmals die 5.000er-Marke überschritten. Darüber hinaus werden immer mehr konventionelle Autos elektrifiziert und fahren mit Hybridantrieb besonders sparsam. Die Doppelherz-Strategie hat sogar die Sportler unter den Autos erfasst: BMW i8, La Ferrari, Porsche 918 Spyder, McLaren P1 – sie alle haben zusätzlich zum Verbrenner mindestens einen Elektromotor an Bord.
Während die Doppelherz-Sportler eher eine Randerscheinung sind, hat die Elektrifizierung auf allen Ebenen andere Hintergründe: Mit den neuen Elektro- und Hybridmodellen wollen die Autobauer ihre Klimaziele erfüllen – ebenfalls ein großes Thema der vergangenen Monate. Eines, das sogar die Bundeskanzlerin auf den Plan rief. Sie setzte sich bei der EU in Brüssel dafür ein, dass die zunächst sehr ehrgeizige Zielvorgabe der CO2-Emissionen künftiger Autos abgemildert wurde. Nun dürfen neue Autos ab 2021 nur noch 95 Gramm CO2/km ausstoßen.Sowieso hielten die Politiker in Berlin die Autowelt in diesem Jahr auf Trab: Sie beschlossen die Punktereform, Kern der Neuregelung ist eine komplette Umstellung des Systems. So wird der Führerschein bereits bei acht Punkten entzogen, im Gegenzug wird die Zahl der für Vergehen vergebenen Punkte aber reduziert. Und seit Beginn der Koalitionsverhandlungen treibt nun auch viele Verkehrsexperten das Thema Maut um.
Ähnlich viel Diskussionsstoff wie die Pkw-Maut bietet auch ein anderes Thema des Jahres. Debatten zum Klimaanlagen-Kältemittel 1234yf können viele Autointeressierte schon nicht mehr hören. Ist es nun brandgefährlich oder nicht? Das Kraftfahrtbundesamt hat die Sicherheit zumindest in Frage gestellt, nun prüft die EU, die zuvor das alte Kältemittel verboten hatte. Andere Experten halten neue, umweltfreundlichere Chemikalie nach Tests für unbedenklich, verschiedene Autobauer setzen sie ein. Mercedes hingegen, die die Diskussion entzündeten, als eine B-Klasse bei einem Test in Flammen aufging, wehrte sich mit Händen und Füßen und riskierte deshalb sogar eine Nicht-Zulassung neuer Modelle in Frankreich.
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Wohl dem, der erst gar keine Klimaanlage hat, wie die Oldtimer, zu denen seit diesem Jahr auch so unscheinbare Modelle wie der Golf II. Dagegen gehören für manchen eben genau diese Modelle zum erhaltenswerten automobilen Kulturgut. Auch 2013 hat sich die Zahl der H-Zulassungen wieder gesteigert. Böse Zungen behaupten, dass auch das, was beim ehemals insolventen Autobauer Saab seit Anfang Dezember wieder vom Band rollt, fast ein Oldtimer-Kennzeichen bekommen könnte. In Trolhättän wird der Saab 9-3 produziert, der aus dem Jahr 2002 stammt und 2007 sein Facelift bekam. Hierzulande kann man das fabrikneue alte Modell nicht kaufen, die Produktion ist hauptsächlich für den chinesischen Markt vorgesehen, auch einen 9-3 mit E-Antrieb soll es geben. Womit sich der Kreis zum spannenden Autojahr wieder schließt.
geschrieben von auto.de/(sp-x) veröffentlicht am 27.12.2013 aktualisiert am 27.12.2013
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