Vor 50 Jahren präsentierte Peugeot mit dem 204 Coupé und dem 204 Cabriolet gleich zwei Modelle in der dicht besetzten Kompaktklasse, die jeweils Erster unter den Besten sein wollten. Ein ambitioniertes Ziel für das sportive Doppel der Löwenmarke. War die Modellreihe 204 doch der erste Peugeot mit Frontantrieb und brachte so viele Innovationen, dass sich Peugeot bei der Premiere in Zurückhaltung übte, um die eher konservative Kundschaft nicht zu irritieren.
Dabei war Skepsis gegenüber den Novitäten nicht notwendig.
Vor allem begeisterten sich Presse und Publikum für die schönen Linien des 204 Coupés und des 204 Cabriolets. Schon die Karosseriekonturen der im Vorjahr eingeführten 204 Stufenhecklimousine – gezeichnet unter Mitwirkung des italienischen Stardesigners Pininfarina – waren als „zeitlos schön“ gefeiert worden.
Zum Pariser Automobilsalon 1966 folgte das ebenfalls von Pininfarina mitgeprägte Peugeot 204 Cabriolet. Als reiner Zweisitzer brachte der im Vergleich zur Limousine um 23 Zentimeter auf 3,74 Meter verkürzte, offene 204 einen Hauch klassischen Roadster-Feelings, dies mit urlaubstauglich großem Gepäckraum. Hinzu kam als zweiter Debütant das 204 Coupé, ein Dreitürer im Design heutiger Sportkombis mit weit aufschwingender Heckklappe und umklappbaren Rücksitzen.
Entwickelt worden war dieses gleichermaßen sportlich-dynamische wie praktische Designkonzept von Peugeot-Chefdesigner Paul Bouvot. Ein Meilenstein automobiler Couture, befand die Fachwelt. Auch die Coupé-Kunden zeigten sich begeistert: In nur drei Jahren fand das Coupé über 40.000 Liebhaber. Während das Cabriolet vor allem die Herzen der Frauen eroberte, erreichte Peugeot mit dem Coupé auch Käufer, die sich ein außergewöhnliches Auto etwas mehr kosten ließen. Tatsächlich war das dreitürige 204 Coupé nicht billig, kostete es doch gegenüber der viertürigen Limousine rund ein Drittel Aufpreis. Beim Blick auf die Preise anderer Coupés seiner Klasse relativierte sich die Preisdifferenz.
Das technische Layout des Peugeot 204 mit Vorderradantrieb, vorderen Scheibenbremsen, Einzelradaufhängung vorn und hinten sowie einer quer eingebauten Antriebseinheit mit 1.1-Liter-Vierzylinder aus Druckguss-Aluminium und vollsynchronisiertem Vier-Gang-Getriebe war richtungsweisend. Dazu passte auch die Effizienz des zunächst 39 kW / 53 PS starken Motors, der mit dem nur 845 Kilogramm wiegenden Cabriolet und dem gerade einmal 30 Kilogramm schwereren Coupé leichtes Spiel hatte. Temperament und Zuverlässigkeit stellten die 204 Coupés auch auf Rennstrecken und bei Rallyes unter Beweis. Schon die offizielle Pressepremiere wurde im Oktober 1966 in Frankreich auf der legendären Rennstrecke von Montlhéry ausgetragen.
Mit den Formen des 204 fand Peugeot zu einer vollkommen neuen Linie, einem „Style Maison“, der die Marke kennzeichnete. Dazu trug auch der Kühlergrill bei, der erstmals horizontal über die ganze Front verlief und mit neuen Leuchten-Einheiten kombiniert wurde. Diese Scheinwerfer waren direkte Vorläufer der trapezförmigen Leuchteinheiten, die ab den Peugeot-Modellen 504 und 304 das Markengesicht formten. Bis in die 1970-ger Jahre führten die Ende 1969 neu vorgestellten kompakten Modelle Peugeot 304 Coupé und Cabriolet das Designkonzept von 204 Coupé und Cabriolet fort.
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