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Sturmwarnung
Sturmtief Ruzica macht nicht nur die Narren unfroh. Nachdem die traditionellen Rosenmontagsumzüge unter anderem in Mainz und Düsseldorf abgesagt wurden, kam es auch im Straßenverkehr und besonders auf Autobahnen zu teils gefährlichen Situationen. Mit Böen von mehr als 110 km/h fegte der Wind über die Höhenzüge der Mittelgebirge und gefährdete etwa in der Eifel die Verkehrssicherheit erheblich.
Vor allem Fahrzeuge mit großer Seitenfläche können bei orkanartigen Windböen, wie sie das aktuelle Sturmtief mit sich brachte, ins Schleudern geraten oder von ihnen sogar aus der Spur geworfen werden. Das gilt für Lastwagen, aber auch für Transporter, Reisemobile und Wohnwagen-Gespanne. Gerade für sie werden windgefährdete Strecken wie etwa die Fehmarnsund- oder die Moseltal-Brücke immer wieder gesperrt. 110 km/h Windgeschwindigkeit bedeutet Windstärke 11 auf der bis 12 reichenden Beaufort-Skala. Der orkanartige Sturm deckt Dächer ab und verursacht schwere Schäden am Baumbestand. Im Landesinneren tritt er eher selten auf.
Autofahrer stellt der Sturm vor besondere Herausforderungen. Die Fahrgeschwindigkeit muss drastisch reduziert werden, große Vorsicht ist beim Befahren von hohen Brücken geboten. Auch die Fahrt aus einem Windschatten heraus, wie ihn etwa eine Lärmschutzwand, hohe Gebäude oder ein Waldstück entlang der Strecke werfen, birgt Gefahren. Der Chauffeur muss sich frühzeitig aufs Gegenlenken einstellen, um die Kontrolle über das Fahrzeug zu behalten. Eine große Bedrohung geht außerdem von herabfallenden Ästen oder sogar umstürzenden Bäumen aus. Sie können zu lebensgefährlichen Situationen führen. Nicht nur dann, wenn sie direkt auf das Autodach fallen, sondern auch wenn sie die Fahrbahn blockieren und den Fahrer zu Ausweich- oder Bremsmanövern zwingen. Es sei denn, er sitzt in einem Automobil mit Seitenwind-Assistent, der den Sturm ausbremst. Mercedes-Benz, Smart und Renault bieten diesen elektronischen Helfer in einigen Baureihen an. Er erkennt über die Sensoren des ESP Unregelmäßigkeiten im Geradeauslauf und hält den Wagen entweder über einen Lenkeingriff oder den gezielt einseitigen Einsatz der Bremsen in der Spur.
Für Caravan-Gespanne ist daneben eine Sicherheitskupplung als Bindeglied zwischen Zugfahrzeug und Anhänger grundsätzlich eine sinnvolle Einrichtung, bei starkem Seitenwind unerlässlich. Dennoch sollten sich alle Verkehrsteilnehmer bei stürmischem Wetter an eine bewährte Seemannsregel halten: Bei Sturm lieber einen Tag mehr im Hafen als den Rest der Zeit auf dem Meeresgrund verbringen. Wenn’s draußen stürmt sollte man, wenn möglich, zu Hause bleiben.
geschrieben von MID veröffentlicht am 08.02.2016 aktualisiert am 08.02.2016
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