„S muss was Wunderbares sein“: Porsche hat seinen 911 Turbo noch schärfer gemacht

Zuffenhausen – Bei Porsche muss sich jemand mit Singspielen auskennen. Denn, so heißt es in Zuffenhausen, die Eigenschaften eines 911 Turbo S „sind es durchaus wert, besungen zu werden“, Motto „S muss was Wunderbares sein“ aus Ralph Benatzkys Operette „Im Weißen Rössl“. Das neue Spitzenmodell der Elfer-Baureihe, noch stärker, aber auch effizienter, geht in diesen Tagen jedenfalls als Coupé und Cabrio zu Preisen ab noch unter 173 300 bis fast 184 600 Euro an den Start.

530 PS aus 3,8 Liter Hubraum

Fahrvorstellung in Zuffenhausen. In der Werkstatt des neuen Porsche-Museums hat August Achleitner den ersten S-Turbo aus dem Jahr 1992 direkt im Blick. „Mit seinem 381 PS starken Antrieb hat er damals“, so der Baureihen-Leiter, „die Leistungsspitze aller 911-Turbo-Modelle mit 3,3-Liter-Motor markiert.“ Inzwischen sind die [foto id=“296905″ size=“small“ position=“right“]Zuffenhausener bei 530 PS angelangt, die sich der hoch bis 7000 Touren drehende Elfer aus einem gleich doppelt aufgeladenen 3,8-Liter-Benzindirekteinspritzer holt.

315 Stundenkilometer schnell

Der Sechszylinder schafft in weniger als dreieinhalb Sekunden aus dem Stand Tempo 100, macht den gut 1500 Kilo schweren 2+2-Sitzer in der Spitze 315 Stundenkilometer schnell. Den Normverbrauch gibt Porsche in Verbindung mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe zumindest im Datenblatt mit rund elfeinhalb Litern an. „Gegenüber dem Vorgänger“, rechnet Achleitner vor, „immerhin bis zu 16 Prozent weniger“, was auch den Kohlendioxid-Ausstoß entsprechend verringert.

700 Newtonmeter Drehmoment

„Bei vielen Modellen der Baureihe“, sagt Achleitner, „wählen unsere Kunden doch überwiegend die stärkere und schärfere Variante.“ Mit dem permanent allradangetriebenen und mit Servolenkung mit variabler Übersetzung ausgestatteten S, der nun sogar über die Leistung des 911 GT2 verfügt, bieten die Zuffenhausener selbst ihren Turbo-Fahrern, die mit [foto id=“296906″ size=“small“ position=“left“]500 PS und 650 statt mit 700 Newtonmetern Drehmoment auch nicht gerade untermotorisiert sind, noch eine Aufstiegschance.

Keramikbremsanlage Serie

Der neue Biturbo rollt auf 19-Zöllern vorn mit 235er- und hinten mit 305er-Breitreifen vor. Das Cabrio, das mit insgesamt 260 Litern ein gegenüber dem Coupé um 35 Liter kleineres Stauvolumen aufweist ist mit einer Stoffkapuze bestückt. Neben Stabilitätsprogramm, Seiten-, Kopfairbags, Klimaautomatik, CD/MP3-Radio und Navigation gehören ebenfalls Keramikbremsanlage und Sport-Chrono-Paket samt Möglichkeit noch fahrdynamischerer Motor- und Fahrwerkseinstellungen genauso zum Standardpaket wie dynamische Motorlager, dynamisches Kurvenlicht und Sportsitze mit höherer Seitenführung und Verstellung selbst der Seitenwangen im Schenkel- und Lendenbereich.

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Video: Porsche 911 Turbo S mit 530 PS

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Von sportlich bis komfortabel

Für noch agileres Fahrverhalten in Kurven ist ein System da, das – für Technik-Interessierte – aus einer mechanischen Hinterachsquersperre besteht und aus einer variablen Momentenverteilung an der Hinterachse durch gezielte Bremseingriffe am kurveninneren Hinterrad. Mit der variablen Dämpfungselektronik lässt sich das Fahrwerk über die ganze Bandbreite von besonders sportlich bis betont komfortabel abstimmen. [foto id=“296907″ size=“small“ position=“right“]

(K)ein Schnäppchen

Alles in allem: Den Nachteil, dass der Elfer bei eher widrigen Straßenverhältnissen zum Untersteuern tendiert und über die Vorderräder schiebt, machen die Zuffenhausener auch in diesem Fall nicht zuletzt dank Elektronik und Permanentallrad wieder wett. All das und natürlich auch das Mehr an Leistung und Austattung schlägt sich selbstverständlich auch im Preis nieder. Die normalen Turbos stehen rund 24 500 Euro günstiger in der Liste. „‚S kostet schon ganz gut Geld“, findet Baureihen-Leiter Achleitner. Porsche-Sprecher Eckhard Eybl interpretiert es dagegen zum Abschluss der Runde scherzhaft so: „S wie Schnäppchen, wenn Sie wissen wollen, wo S herkommt.