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Europäische Automarken mit günstigen Offerten für die Massen – also Citroen, Fiat, Peugeot und Renault – leiden derzeit große Nöte. Der heimische Absatz ist längst ins Stocken geraten, und auf der Weltbühne gibt es derzeit nicht viel Platz für die genannten Labels. Ein Wachstumsmarkt allerdings steht den Europäern offen. Optimistische Wirtschaftsweisen halten große Stücke auf Brasilien und sagen immerhin fast sechs Millionen Autos für das Jahr 2020 voraus.
Das könnte interessant werden für Fiat, schließlich halten die krisengeschüttelten Italiener exakt 22,5 Prozent Marktanteil in Brasilien. 630.000 Einheiten konnte Fiat dieses Jahr bereits absetzen, sagt Roberto Baraldi, Sprecher der brasilianischen Fiat-Division. Mit preisgünstigen Modellen wie Mille (umgerechnet rund 8.000 Euro) oder Palio, die Anhängern der wachsen Mittelschicht günstig in die Welt der Neuwagen verhelfen, beweist die traditionelle Automarke den richtigen Riecher. Auf bahnbrechende Neuheiten verzichtet man dieses Jahr, stattdessen gibt es eine neue Edition des erfolgreichen [foto id=“440664″ size=“small“ position=“left“]Strada. Übertriebene Wachstumsziele hat sich Fiat nicht gesetzt, aber mit dem Markt wachsen wolle man schon, so Baraldi. Und die Prognose liegt immerhin bei rund vier Prozent.
So optimistisch ist Gustavo Schmidt nicht, der Vice Commercial President von Renault in Brasilien. Hinter ihm steht der exotische Twizy; man möchte offenbar testen, wie das Spaß-Vehikel bei der brasilianischen Bevölkerung ankommt, die für Elektroautos jedoch bemerkenswert wenig übrig hat. Selbst Hybride finden im Land der Ethanol-Verbrenner keine Beachtung – die Gesamtzulassungen sind nicht einmal vierstellig. Für 2013 will Schmidt keine Prognosen angeben, und er glaubt nicht an eine Steigerung des Absatzes. Stabil bleiben werden die Verkäufe seiner Ansicht nach aber schon. Immerhin konnte Renault mit der Einführung des Dusters, der bei uns unter dem Marke Dacia verkauft wird, einen Erfolg verbuchen: Er ist eine wichtige Säule des Wachstums von 36 Prozent im Zeitraum Januar bis September 2012 gegenüber dem gleichen Vorjahres-Zeitraum. Allerdings ist der Marktanteil von Renault in Brasilien mit rund sieben Prozent noch gering. Die Chance auf eine Ausweitung jedoch ist vorhanden und damit auch die Option auf eine Erholung der Marke.[foto id=“440665″ size=“small“ position=“right“]
PSA dagegen muss noch ein wenig ackern: Nur zwei Prozent Marktanteil verzeichnen die strauchelnden Franzosen, hoffen aber auf einen Erfolg des frisch eingetroffenen Peugeot 208. Einen Unterschied zur europäischen Version ist kaum zu erkennen – Thomas Merchant, zuständiger Marketing-Spezialist, erläutert, man habe den vorderen Stoßfänger angepasst, und natürlich fährt der 208er in Südamerika auch mit Ethanol. In Argentinien übrigens hält Peugeot einen beachtlichen Anteil von zehn Prozent am Gesamtmarkt. Citroen kommt dort immerhin auf vier Prozent – in Brasilien sind es unter zwei Prozent. Bleibt zu hoffen, dass die dort neu eingeführten Modelle DS4 und DS5 viele Käufer finden, welche die Emporfahrt des PSA-Konzerns aus dem Tal der Tränen kräftig unterstützen. Fest steht jedenfalls: Auch für die derzeit verlustreichen Franzosen bietet der aufblühende brasilianische Markt Hilfe, um den Kurs wieder Richtung Gewinnzone zu drehen.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 26.10.2012 aktualisiert am 26.10.2012
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